Tag 33 – der 1. Monat, Russische Musik und Männerschnupfen

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag schon vor ein paar Tagen schreiben, ich habe mich aber, offensichtlich, dagegen entschieden. Der Grund dafür war eine hinterhältige, heimtückische Erkältung mit Fieber, welche mich die letzten Tage im Griff hatte; schwer von dieser Krankheit gebeutelt, sah ich mich nicht in der Lage fair und unvoreingenommen zu berichten. Ich gestehe ja, dass ich, wenn ich krank bin, manchmal unter Umständen etwas leidig bin.

Nun aber mein erster Monat Belarus, müsste ich ihn in einem Wort beschreiben so lautet dieses: kalt. Verglichen mit Kiel ist es hier im Herbst deutlich kälter, hinzu kommt, dass hier in der Regel zentral beheizt wird. Die Heizungen werden also an einem bestimmten Stichtag bzw. wenn die Temperatur unter einen gewissen Punkt fällt, von zentraler Stelle aus angeschaltet. Da dies erst letzte Woche der Fall war, war es für mich, der dieses Klima nicht gewohnt ist, drinnen wie draußen kalt. (Ich werde auch das Gefühl nicht los, dass das der Grund für meine Erkrankung ist) Insgesamt würde ich aber nicht sagen, dass das mit der Heizung schlimm war, ungewohnt trifft es eher.

Weiterhin hat dieser erste Monat meine Hoffnung, mich so lange mit Englisch durchzumogeln, bis ich ausreichend Russisch spreche, zerschlagen. Englisch ist definitiv keine Alternative, von Deutsch will ich gar nicht erst anfangen. 🙂 Meine Bemühungen beim erlernen des Russischen habe ich entsprechend forciert und anfänglich war dies sehr erfolgreich, im Supermarkt oder im Bus komme ich super zurecht. Inzwischen aber hat die Grammatik des Russischen eiskalt zurückgeschlagen. Ich jongliere also mit 6 Fällen und den Aspekten (fragt nicht), was meinen Fortschritt enorm bremst. 🙁 Aufgeben ist aber nicht drin! ich lasse mich doch nicht von irgend so einer dahergelaufenen Grammatik ins Boxhorn jagen!

Im Rahmen meiner Bemühung Russisch schneller zu lernen, habe ich mich aktiv mit russischer Musik auseinandergesetzt und höre nun auch privat viel Musik auf russisch. Und nein! Russische Musik besteht nicht ausschließlich aus Gangster Rap und Militärmusik. Ich würde auch nicht sagen, dass russische Musik grundsätzlich weniger intelligent ist als Amerikanische. Es gibt im Prinzip die selben Stilrichtungen wie bei amerikanischer, deutscher, spanischer, französischer oder irgendwelcher anderer Musik auch und generell ist sie genauso (un)intelligent wie letzgenannte.

Was soziale Kontakte angeht, so habe ich einige interessante Menschen in meinem ersten Monat getroffen und je mehr Russisch ich spreche umso besser kann es ja nur werden. 😀

Die nächsten Monate können also kommen. 😀

Vielleicht aber nicht unbedingt sofort, ich muss erstmal Wintersachen kaufen gehen. ^^