Rückblick 2: Zahlen

Ein kurzer Rückblick in Zahlen, was ich eigentlich die ganze Zeit gemacht habe.

Insgesamt war ich während des Freiwilligendienstes 144 volle Tage in Belarus, 10 in der Ukraine. Die restlichen 27 Tage waren Seminare, Heimaturlaub und Pausen.

Die meiste Zeit in Belarus, wenn man die Zeit in der Einsatzstelle abzieht, habe ich vermutlich im Zug verbracht. Nach meiner Rechnung komme ich auf volle 6,4 Tage, wenn ich auch die doppelte Zugfahrt Orsch –> Berlin (32 Stunden) und die Fahrt in die Ukraine (28 Stunden) mitzähle. Und dazu käme natürlich noch die Busfahrt nach Kiew und zurück, und die jeweiligen Zugfahrten in Deutschland. Über eine Woche meines Freiwilligendienstes saß und lag ich also im Langstreckenverkehr und habe nur die wenigste Zeit davon geschlafen.

(Dazu sehen die 30 vollen Stunden Russischunterricht doch schon ziemlich klein aus. Auch wenn das natürlich nur der offizielle Unterricht war.)

Ich war neun Mal länger in Minsk; dreimal in Witebsk, dreimal in Magiljow. In anderen Städten nur zwei- oder einmal.

Außer meiner Einsatzstelle habe ich noch vier andere Schule besucht, und in meiner Einsatzstelle konnte ich am Ende die Namen von etwa einhundert Schüler aus dem Kopf (Klasse 4 bis 10, vor allem 4, 5, 8, 10), plus ein knappes Dutzend Lehrer.

Während meiner Zeit im Ausland haben sich auf meinem Handy über 1400 Fotos in der Galerie angehäuft, die bald mal sortiert werden sollten. Die Sammlung von 12 Städtemagneten werde ich allerdings behalten.

Nebenbei habe ich es nur geschafft, 12 Bücher zu lesen (darunter aber Anna Karenina!), während ich mindestens zehn Gläser saure Gurken gegessen habe. Ein ungewöhnliches Verhältnis.

Ich musste insgesamt vor Ort über 400 Rubel an Gebühren für Registrierung, Aufenthaltsgenehmigung, Visum usw. zahlen, also mehr als 150 Euro. Vielleicht sind die Beträge in anderen Ländern noch höher, aber wenig ist es hier nicht. Gleichzeitig hätte ich für den Preis aller meiner Fahrten im Nahverkehr in Orscha in einem halben Jahr in Gießen ohne Ermäßigung nur eine Monatskarte bekommen.

Wie auch immer, am Ende war die Zeit gefühlt natürlich doch viel zu kurz…