Ein Anfang

Hier kommt ein kleiner Überblick, über meine erste Woche in Riga, Lettland. Etwas verspätet, aber ich musste erst ein Passwort suchen.

20 Stunden Busfahrt so lange braucht es, um von Berlin ZOB in Deutschland nach Riga ZOB zu gelangen. Nach interessanten Einblicken in eine sich verändernde Landschaft und etlichen Stops an mir bisher unbekannten Orten, bin ich endlich angekommen in meinen neuen Zuhause. Nur mein Handy und meine einzige Uhr sind noch nicht da, sie laufen noch nach Mitteleuropäischer Zeit (Das wird auch leider erstmal so bleiben). Was für einige Verwirrungen, rund um meine Ankunftszeit sorgte.

Trotz der einstündigen Verspätung, die der Buss hat, werde ich von zwei Mädchen aus meiner Schule abgeholt und zu meiner Wohnung gebracht. Sie sprechen beide sehr gut Deutsch, was die Kommunikation um einiges vereinfacht.

Eine der ersten Fragen, die sie mir stellen ist: Wie denn mein erster Eindruck von Riga sei ? Das ist nicht so leicht zu beantworten, denn ich bin ja gerade erst fünf Minuten hier. Straßen, Gebäude, Trubel.… Ein bisschen wie Rostock denke und sage ich. Natürlich ist wohl klar das Riga um einiges größer ist als Rostock, aber es ist die Atmosphäre der Stadt, die mich an meine Heimat denken lässt. Vor allem wundern sich die beiden aber, dass ich nicht sofort nach dem Strand frage. Das hätte die vorherigen Freiwilligen am meisten Interessiert. Ich erzähle also dass ich selber von der Ostsee komme und dass das Meer daher nicht unbedingt das ist, was ich als erstes sehen möchte.

In der Avotu iela angekommen, werde ich von der Freundin meiner Mitbewohnerin in die Wohnung gelassen und mir werden die Schlüssel übergeben.

Lelde selber lerne ich jedoch erst am Sonntag Abend kennen. Sie ist nett und ich bin froh das wir uns einigermaßen verstehen zu scheinen, obwohl Englisch nicht unsere Muttersprache ist. 

Die Wohnung an sich ist alt, aber gemütlich und ich fühle mich wohl. Sie liegt von der Straße weg ,so dass man kaum Verkehrslärm hört, auch die anderen Mieter höre ich viel weniger als ich erwartet hätte.

In meiner nähe befinden sich mehrere Supermärkte und Zwei Zero Waste Stores*. Über letzteres freue ich mich am meisten. Zuhause in Deutschland hatte ich nicht so viele Möglichkeiten. Auch der Zentralmarkt, der sich in den ehemaligen Bauhallen für Zeppeline befindet, bietet gute Einkaufsmöglichkeiten. Von meiner Wohnung aus kann ich alles gut zu Fuß erreichen, auch meine Arbeitsstelle, die Herderschule. 

Die erste Woche in meiner Einsatzstelle verlieft ziemlich ereignislos. Da Deutsch einen hohen Stellenwert hat und manchmal schon ab der ersten Klasse unterrichtet wird, gibt es mehre Deutschlehrer die ich Kennenlerne und an deren Unterricht ich teilnehmen darf. Da ich sonst er weniger zu tun habe, habe ich angefangen die deutsche Bibliothek aufzuräumen und die Schilder für die verschiedenen Kategorien zu erneuern.Ich hoffe das ich bald mit einem ersten Projekt beginnen kann.

Ich möchte so bald wie möglich noch mehr über Riga berichten und eindrücke auch durch Fotos teilen, leider ist es aber so das ungefähr in der Mitte der Woche mein Handy kaputt gegangen ist und ich jetzt erstmal ein neues Gerät beschaffen muss. Sobald das geregelt ist werde ich natürlich auch Bilder zeigen.

*Für alle die damit nichts anfangen können : Zero Waste heisst das man versucht Plastik so weit es geht zu meiden und so wenig Müll wie nur möglich zu produzieren. Inzwischen gibt es in vielen Städten Geschäfte die man ganz gut unter den Begriff Unverpackt Läden zusammenfassen kann. Hier kann man sich alles mögliche in selbstmitgebrachten Behältern abfüllen.