Warum einen Blog schreiben?

In den letzten Wochen habe ich viel darüber nachgedacht ob ich einen Blog schreiben soll oder nicht. Aber obwohl das gannze natürlich schon Arbeit macht, ich definitiv nicht immer adäquat und vielleicht auch nicht immer politisch korrekt über das berichten werde was mir wiederfährt, sind das alles absolut keine Ausschlussgründe. Journalismus von Weltrang ist auch absolut nicht mein Ziel.

Natürlich werde ich in allen meinen Beiträgen versuchen keinerlei Individuen oder Gruppen zu stigmatisieren, ich werde auch keine allgemeingültige Sicht der Dinge wiedergeben können oder absolut objektiv berichten, sondern subjektiv von meinen persönlichen Erlebnissen erzählen. Das wird wahrscheinlich nicht wöchentlich oder sogar täglich passieren, aber zumindest ab und zu kann ich einen kleinen Einblick in meine Zeit geben.

Warum schreibe ich jetzt plötzlich einen Blog und nicht schon seit einem Jahr oder länger?

Dieser Blog soll als Medium dienen, damit ich nicht alles, was mir passiert einzeln meiner Familie und meinen Freunden erzählen muss. Normalerweise sieht man sich ja wenn man zuhause ist doch öfter einmal persönlich und kann dann von allem Wichtigen erzählen, das ist, befindet man sich rund 10 500 km von seinem alten Umfeld entfernt eher schwierig möglich. Außerdem möchte ich auch etwas von meinem Einsatzort nach Deutschland vermitteln, natürlich aus meinem Blickwinkel und ohne Anspruch auf uneingeschränkte Gültigkeit und tadellose Rechtschreibung, aber mir haben einige Blogs von Freiwilligen aus Bolivien echt geholfen, mich zumindest ein bisschen, auf meine Zeit hier vorzubereiten. Als ich nämlich das erste Mal gelesen habe, dass ich ein Jahr in Bolivien verbringen werde, wusste ich noch echt wenig über das Land und von Cochabamba hatte ich noch nie zuvor etwas gehört. Vielleicht bin ich da nicht alleine und wenn es schon einem oder einer weiterhilft oder ein besseres Gefühl gibt, habe ich mein Ziel schon erreicht.

Eigentlich wollte ich tatsächlich schon länger mal einen Blog schreiben. Seit ich nämlich den Blogtitel „MInimal Viral“ gehört habe (übrigens bei der Podcastreihe „Alles gesagt?“ der Zeit, kann ich wirklich weiterempfehlen*) war ich, warum auch immer, angefixt und irgendwie hat es auch was etwas für sich festzuhalten. Während dem Schreiben durchlebe ich das Erlebte immer noch ein zweites Mal und das eröffnet mir oft neue Perspektiven.

Um alles nochmal kurz zusammenfassen: Dieser Blog entsteht, für mich, meine Famile und Freunde, für vielleicht ein bis zwei zukünftige Freiwillige denen ich ein bisschen bei ihrer Vorbereitung helfen kann und mein Gedächtnis, damit ich diese besondere Zeit nicht so schnell vergessen werde. Vielleicht gefällt es ja jemand anderem auch noch, dann hab ich schon mehr erreicht als geplant war.