Zwischen zwei Welten

Physisch bin ich hier also schon vor fast vier Wochen angekommen. Emotional/Mental bin ich aber irgendwo zwischen Deutschland und Chile hängen geblieben.

Ich sehe meine Freunde zu Hause, die mit dem Studium anfangen und ihr Leben weiterführen. Auch wenn ich am anderen Ende der Welt lebe, fühle ich mich nicht jeden Tag erfüllt von meinem Job. Manchmal habe ich das Gefühl keine Fortschritte zu machen und das ist ziemlich deprimierend. Bei Gesprächen fallen mir Worte nicht ein, bei denen ich weiß, dass ich sie kenne und schaue sie zum zehntausendsten Mal nach und vergess sie wieder. In manchen Klassen sitze ich einfach nur daneben und trage nichts bei. Andere Klassen haben in der nächsten Woche schon wieder alles vergessen. Es kommt des Öfteren vor, dass ich am Abend nach Hause komme und das Gefühl habe nichts gemacht zu haben. Da die Schule immer von 8.20-16.00/17:40 dauert, reicht die Energie nicht um noch irgendwas zu unternehmen oder zum Sport zu gehen. Es ist ein Teufelskreis:

Wenn ich nicht raus gehe, dann lerne ich keine Leute kennen. Aber wenn ich welche kennen lerne, ist es schwierig mit ihnen zu kommunizieren, weil ich die Sprache nicht spreche. Aber wie soll ich die Sprache lernen, wenn man keinen Kontakt zu anderen Leuten hat? …

Um für Besserung zu sorgen, muss ich also meinen Mut zusammen nehmen, rausgehen und riskieren nur die Hälfte zu verstehen. Eine ganz schöne Überwindung…

12 Gedanken zu “Zwischen zwei Welten

  1. Also wenn es einer schafft,sich mit anderen anzufreunden und sich durchzubeißen,dann Du!!!! Bald wirst du gar nicht mehr aus Chile weg wollen. Aber das wissen wir schon zu verhindern ?.

    • Es wird jeden Tag ein bisschen besser! Aber Angst haben, dass ich nicht mehr zurück komme, braucht ihr nicht, denn ich habe da gewisse Menschen, die ich wiedersehen möchte! <3

  2. Nur wer entschlossen ist und einen starken Willen hat, lässt sich von Problemen nicht vom Weg abbringen.
    Marie du bist toll. Also glaube an deine Pläne und Träume.
    Vertraue auf deinen Fähigkeiten. <3 ☺

    Gruß aus Deutschland

    • Durchhalten ist das Ziel! aber ganz so einfach ist das halt nicht immer vor allem nicht am Anfang…

      Vielen lieben Dank! und Grüße zurück aus dem chilenischen Frühling <3 😀

  3. Das ging mir wirklich genauso! Der Schulalltag kann ganz schön frustrierend sein, oft gibt es nichts zu tun und ich hatte das Gefühl, die Schüler lernen oft gar nichts langfristig! Und ich war auch immer super müde jeden Tag, die lange Fahrt und das frühe Aufstehen und späte Heimkommen sind wirklich anstrengend. Vor allem ohne Spanischkenntnisse stelle ich es mir schwierig vor…
    Aber es wird besser! Bald wird es wärmer und du kannst versuchen, eigene Projekte zu starten und mit anderen Freiwilligen zu reisen 🙂

    • Gut zu hören, dass es nicht nur mir hier so ergeht! Ich hoffe auch, dass es mit der Zeit und zunehmenden Spanischkenntnissen besser wird. Ja so langsam kommen auch Ideen und Reiseträume, die ich verwirklichen möchte!
      Danke für dein Zusprechen 😀

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