Wo bleiben die Oliven?

Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ich noch kein einziges Mal über Oliven geschrieben habe, obwohl dieser Blog Lorbeeroliven heißt. Nun ich habe festgestellt, dass Griechenland ohne Oliven undenkbar ist und die Oliven-Kultur durchaus ausgeprägt ist, aber ich denke das Käse eine noch wichtigere Rolle spielt. Es gibt mehr Arten von Käse als ich vorher dachte, denn außerhalb Griechenlands kennt jeder wohl den berühmten Feta, doch es gibt mehr als den. In Griechenland wird Käse frittiert und dann manchmal mit Honig übergossen (Saganaki genannt). Es gibt Käse, der Ricotta geschmacklich nahe kommt aber die Konsistenz von festem Feta hat (Anthotyro). Es gibt Käse, der wie Halloumi ist und auch gegrillt wird, aber nicht zwischen den Zähnen quietscht (Talagani). Das mal so dahingestellt. Oliven sind einfach da, sie sind einfach fantastisch, wenn sie richtig gelagert wurden und frisch sind, denn auf dem Markt liegen Oliven oftmals draußen in der Sonne und für mehrere Tage. Dafür gibt es auf dem Markt mitunter die breiteste Auswahl an verschiedensten Olivensorten und an Olivenvariationen: kleine grüne Oliven, große grüne Oliven, dunkle kleine Oliven, große Oliven, Kalamataoliven, Oliven mit Mandeln, Oliven mit Paprika, Oliven mit Knoblauch, Oliven sauren Gurken. Von noch größerer Bedeutung ist aber Olivenöl. Es ist eine ganze Familienangelegenheit bei der niemand verschont bleibt. Wenn der Winter in Deutschland langsam oder eher schnell voran schleicht, beginnt in Griechenland die Oliven Erntezeit. Die Ernte an sich ist sehr anstrengend und schwierig, die Oliven werden mit Stäben von den Ästen in Körbe gezogen. Unter und in den Olivenbäumen verbringen die Griechen die Tage, um dann das ganze Jahr ihr eigenes Olivenöl nutzen zu können. Es gibt auch nichts besseres, als das eigene Öl zu genießen, allein schon, weil es mit gekauftem Olivenöl, selbst wenn es aus Griechenland kommt, nicht vergleichbar ist. Genauso ist es mit Obst und Gemüse. Sich nur auf Oliven zu beschränken, wäre genauso wie mit einem Puzzleteil ein Bild zu formen. An den Straßenrändern wachsen seit ein paar Wochen Feigen und Trauben auf dem land, in den Dörfern und manchmal sogar in den Großstädten. Das Obst ist zwar noch nicht ganz reif, aber das Abscannen mit den Augen lohnt sich manchmal. Wer die längsten Arme (oder Körper ) hat gewinnt. Zum Glück kann alles auch im Supermarkt oder auf dem markt gekauft werden. Es gibt nichts schöneres im Sommer als frisches Obst und Gemüse zu genießen. Obwohl eigentlich gibt es da schon sehr sehr viele Dinge, die dem stark Konkurrenz machen. Draußen essen, schlafen und schwimmen, ist eines der Privilegien und tagsüber durch die Mittagshitze dösen mit guter Musik in den Ohren. Griechenland hat weit mehr zu bieten als Oliven und Käse, aber darauf komme ich noch mehr zu sprechen.