Archiv der Kategorie: Freiwilligenarbeit

Was ich als Freiwilliger so mache

,,Ja, aber was machst Du denn eigentlich da und wieso gerade Ungarn?“

Diese Frage wurde mir in den letzten Tagen und Monaten tagtäglich gestellt…

Gut um es für alle Unwissenden noch einmal zu erklären: Sechs Monate werde ich hier in Szeged an einem Gymnasium arbeiten, wo die Schüler auch oder vor allem Deutsch lernen. Ich werde einige Projekte leiten und teilweise auch selbst unterrichten. Über das Goethe-Institut bin ich an einer so genannten PASCH-Schule. Das Goethe-Institut in Budapest durfte ich auch schon besuchen, da dort eine Fortbildung für ungarische Deutschlehrer_innen stattfand und kurzfristig ein Platz frei wurde :)…

Der Eingang des Ságvári Gymnasiums in Szeged

Der Eingang des Ságvári Gymnasiums in Szeged

Bis jetzt habe ich schon in diversen Unterrichtsstunden hospitiert in der 9.,10.,11. und 12. Klasse (in verschiedenen Sprachstufen) und heute durfte ich sogar eine ganze Stunde selbst unterrichten (inklusive Pantomime vormachen, Hausaufgaben überprüfen, Hilfestellungen geben, Fragen stellen, erklären und mit den Kindern singen und diskutieren usw., all das was man halt so macht als Lehrer_in). Um ehrlich zu sein habe ich schon wahnsinnig viele Ideen und freue mich schon riesig diese gemeinsam mit Lehrern und Schülern in die Tat umzusetzen. Mit einigen Schülern war ich auch schon gemeinsam Essen und habe schon viel gelacht, wenn bei Spielen wie ,,Ich packe meinen Koffer…“ auf einmal das Wort ,,Geschwindigkeitsbegrenzung“ aus dem Munde einer 9.Klässlerin kam oder gefragt wurde ob ich den nicht Blockflöte spielen würde, weil das doch alle Deutschen lernen würden… :D. Ich bin kein Freund von Pauschalaussagen oder Stereotypen, aber diese zu wiederlegen und von der Vielfalt Deutschlands zu erzählen. Das macht echt Spaß:)

Wahrscheinlich könnte ich ein Buch über die letzten neun Tage schreiben und hätte trotzdem nicht alles gesagt…

Nun warum Ungarn? ,,Ursprünglich wollte ich nach Estland. Aber dann ist halt Ungarn draus‘ geworden“. Das oder so ähnlich ist zumindest meine Standartantwort. Als bevorzugtes Gebiet habe ich Europa angegeben und nun bin ich sehr froh, dass ich bin wo ich bin.

In ein Land reisen und vorher nichts bis kaum etwas darüber wissen. Das schien mir vor 1-2 Wochen noch total surreal ( Kaum zu glauben wie weit weg jetzt schon das Vorbereitungsseminar am Werbellinsee erscheint oder der Urlaub in Spanien und Taiźe oder die gemeinsame Zeit Zuhause mit Freunden und Familie oder das Abi…Keine Frage es war eine tolle Zeit:)♡. Doch man lernt schnell die Umgebung kennen und integriert sich nach und nach und fühlt sich sogar ein bisschen Zuhause.:)

So, lange rede kurzer Sinn- nun bin ich eben da wo ich bin, ich weiß immernoch nicht genau wohin ? aber dass ich glücklich bin!