Ohne Zeitgefühl

Ähhm ja keine Ahnung mehr, wo wir jetzt genau sind. Anscheinend an dem Punkt, an dem die Tage immer schneller vergehen und die Wochen immer mehr verschwimmen und man nicht mehr auseinanderhalten kann, wo wir gerade eigentlich sind.
Nicht mehr am Anfang auf jeden Fall. Die ersten Tage kamen mir noch lange vor, wo man alles was man sah, erst mal verarbeiten und einordnen musste. Wo man erst mal verstehen und realisieren musste, wo man hier jetzt ist.
Mittlerweile verläuft alles im Alltag, aber es gibt sehr oft noch diese Geistesblitze.

In Georgien. Eigentlich so jedes Mal wenn man einfach nur zu den Hügeln und den Rändern der Stadt blickt. Da denke ich immer noch: krass hier! Mit dem Nacherzählen der einzelnen Erlebnisse ist mittlerweile offensichtlich schwierig, ich versuche trotzdem noch ein bisschen eine zeitliche Reihenfolge einzuhalten.

Nachdem wir aus Batumi wiedergekommen sind, war Sofie ja auch dabei und wir haben zusammen/ bzw. sie alleine noch mal die Stadt erkundet; sie war ja erst einmal da. Abends am Montag den dritten Oktober waren wir als Freiwillige eingeladen bei einem Empfang der deutschen Botschaft. So elitär wie es klingt, war es dann auch. In einem großen Hotel mit Händeschütteln mit dem Botschafter. Neben dem Botschafter war auch der georgische Premierminister anwesend und andere wichtige Leute. Mein persönliches Highlight war auf jeden Fall das Buffet. Die Auswahl war eine Mischung aus Deutsch und Georgisch, die Brezeln waren eher schlecht und der Bienenstich sehr gut.
Sonst kann man noch von dem Abend berichten, dass wir andere Freiwillige kennengelernt haben, die über andere Organisationen in Georgien sind.

Das Wochenende danach saß ich mit Klara noch im Café im Mziuri Park und wir haben etwas Georgisch gelernt. Das mit dem in Cafés rumsitzen kommt natürlich öfters vor, ist halt auch eins meiner Haupthobbys und hier in Tbilisi sehr leicht auszuleben, die Dichte an Cafés ist überwältigend. Danach waren wir noch in dem verschiedensten Second Hand Läden der Stadt, wo ich auch fündig geworden bin.
Fast vergessen am Freitag davor waren wir auch noch auf einem Fußballspiel: Dinamo Batumi gegen Dinamo Tbilisi. Zu meiner großen Enttäuschung war das Stadion leider nicht wirklich gefüllt, eigentlich saßen nur in einem Block ein paar Fans rum. Das Spiel selber hat mich jetzt auch nicht wirklich gecatcht – ich bin eh kein Fußball Fan – aber da war mir eher nach Einschlafen zumute. Die anderen waren auch enttäuscht, aber wenigstens hat Tbilisi gewonnen (offensichtlich unsere favorisierte Mannschaft). Fürs nächste Mal haben wir aber beschlossen, auf ein Länderspiel zu gehen.
Sonntag sind Tadeus, Jonte und ich dann ins georgische Nationalmuseum gegangen. War schön anzusehen, aber ich zumindest hatte mir mehr Geschichtliches erhofft. Das Museum war eher eine große Sammlung an Tieren, Waffen, Schmuck und Vasen, aber im obersten Stockwerk gab es zumindest was zur Geschichte.
Abends haben wir dann wieder als WG zusammen gekocht, es gab Kürbissuppe – war sehr lecker!


Im Unterricht fühlt man sich manchmal weniger, manchmal mehr hilfreich. Es gibt Schulstunden, in denen man wirklich mithelfen und sich einbringen kann, indem man viele Fragen beantwortet, Ausdrücke erklärt, Spiele mit den Schüler:innen spielt. Es gibt aber auch Stunden, in denen man kaum etwas sagt und vor allem zuschaut und zuhört. Langsam fängt bei uns jetzt auch das Lesefüchse Projekt (heißt jetzt neu Seitenweise an). Dabei kann ich mit den Schüler:innen aus der neunten und zehnten Klasse zusammen ein Buch lesen, wozu sie dann ein Lesetagebuch und ein offeneres kreatives Projekt umsetzen können. Das ist ganz interessant, weil ich dann mal sehr frei und eigenständig mir überlegen kann, was ich in der AG machen möchte.


Schule hat in der Woche aber auch nicht so viel Zeit eingenommen, ab Montag lag ich nämlich wegen Erkältung für zwei Tage erst mal nur im Bett und konnte die Tage danach in der Schule aber auch nicht viel wegen Heiserkeit sagen. Die Woche danach war die Erkältung leider immer noch da. Mit Klara bin ich in der Woche am Donnerstagabend durch Zufall, dann aber noch in eine Wine Bar gelaufen – Wein hab ich zwar nicht getrunken, sondern Pfefferminztee, aber große Empfehlung auch für das Essen. Die Bar war sehr vibey, mit so schönen alten Holzstühlen und ein Jazz Tunes.

Das Wochenende war für mich immer noch durch Kranksein geprägt, am Samstag habe ich mit Klara einen Töpferkurs gemacht. Freue mich schon auf meine schöne Tasse hier, da steht auch auf Georgisch mein Name drauf.


Abends haben wir uns dann schließlich mal aufgerafft, einen der Techno Clubs von Tbilisi auszuprobieren – das ist, obwohl wir die Wochenenden davor auch immer motiviert waren, bisher noch nicht zustande gekommen. Tbilisi ist nämlich auch für eine große Technoszene bekannt.
Wir haben uns abends erst mit zwei georgischen Studentinnen getroffen und waren bei Fabrika und in einer Bar, bis wir dann in den Club: Leftbank Tbilisi gegangen sind.

Die Bar war ganz cool und sehr interessant, sich so ein bisschen mit den Studentinnen zu unterhalten.
Junge Menschen aus Georgien kennenzulernen ist immer spannend, man merkt eine komplett andere Stimmung in der jüngeren Generation in Georgien. Dort ist das Ziel noch vorhanden, etwas allgemein in der Gesellschaft zu verändern. Sie wissen, dass in diesem Land noch viel möglich ist. Viele sind deswegen direkt auf ein Studium fokussiert, auf das Arbeiten und erfolgreich etwas beeinflussen können.

Ganz anders als bei mir eigentlich oder bei meinen Freunden in Deutschland, wo niemand genau weiß, was er/ sie will, und wo man oft einfach schaut, was auf einen zukommt.

Am Sonntag sind dann schon meine Eltern für eine Woche zu Besuch gekommen. Mit denen bin ich erst mal etwas durch die Altstadt gelaufen und danach noch mal in unser Lieblingsrestaurant Essen gegangen. Montag und Dienstag hab ich mir extra für die beiden freigenommen. Am Montag habe ich mit ihnen im Hotel gefrühstückt, was auch georgisch und sehr lecker war.

Dann wollten meine Eltern, wie die klassischen Touristen auch erst mal die Altstadt und viele alte Kirchen besichtigen. Wir haben also die Betlemi Kirchen angeschaut und sind nach oben zum botanischen Garten gelaufen. Dort konnten meine Eltern dann die große Aussicht über Tbilisi bestaunen und dann wollten wir einen Rundweg zum Mtatsminda Park machen, das sollte so zwei Stunden dauern. Unten am Weg hat es dann aber angefangen in Strömen zu regnen und wir sind in ein Café geflüchtet. Dort gab es dann noch mal etwas Chachapuri und einen Kaffee, bis der Regen aufgehört hat. Der Rundweg, den wir dann gelaufen sind, war sehr schön und auch hoch und weit von Stadtzentrum. Der Verkehr der Autos war dort trotzdem immer noch grölend laut zu hören. Beim Mtatsminda und beim Fernsehturm oben waren wir dann sehr müde und ich war wegen meiner Erkältung immer noch angeschlagen, aber runtergelaufen sind wir dann trotzdem noch. Abends sind wir dann in das sehr beliebte Restaurant Lolita gegangen. Das Essen war sehr lecker, aber wir mussten uns erst mal einen anderen Tisch suchen, weil bei unserem auf der Bank ein Hund lag, der dort friedlich schlummerte und auch nicht so aussah, als ob er sich dort bald wegbewegen würde.

Hunde in dieser Stadt, werden, obwohl sie Straßenhunde sind, genauso wie die meisten Katzen gut behandelt. Alle sind markiert und werden von einer Tierschutzorganisation überprüft und so gehören sie fest zum Stadtbild von Tbilisi dazu und werden respektiert.

Dienstag mussten dann natürlich als erstes Mal alle Kunstmuseen der Stadt ausgekundschaftet werden. Wir waren in der Nationalgalerie von Tbilisi, wo es zwei Ausstellungen gab, eine davon von dem bekannten Künstler Pirosmani. Das andere Museum war nicht wirklich unser Geschmack und mit fünf Stockwerken aber dafür sehr groß.

Den restlichen Teil der Woche bin ich dann wieder Arbeiten gegangen und war nur abends mit meinen Eltern essen, was aber auch schön war. Samstags wollte ich mit meinen Eltern noch aus der Stadt rausfahren, aber weil die beiden von den Tagen davor so erschöpft waren, sind wir dann ins ethnografische Museum gefahren. Das Museum war zwar vollgepackt mit Schulklassen, die Ausflüge gemacht haben, aber durch die alten georgischen Gebäude wirklich sehenswert zum Anschauen. Danach bin ich mit meinen Eltern noch durch das schöne und aufgeräumte Vake gelaufen und ich habe endlich mal Sushi hier bekommen – war ganz gut, aber im Vergleich zu den guten Düsseldorfer Sushi Läden halt nur okay.

Sonntag habe ich mich dann morgens von meinen Eltern verabschiedet, die an dem Tag zurück nach Hause geflogen sind. Danach bin ich mit Tadeus zusammen nach Telavi gefahren, einer für Georgien mittelgroßen Stadt in Kachetien. Jonte war an dem Tag theoretisch auch dort allerdings nicht mit uns, sondern als mit seiner Schule bei einem Klassenausflug. Da wir erst mal herausfinden mussten, wie und von welchem Busbahnhof man nach Telavi fährt, sind wir auch nicht wie geplant um 10 Uhr losgefahren, sondern erst um 11:20 Uhr. Die Fahrt mit der Marshrutka hat dann leider auch nicht wie erwartet ein bis zwei Stunden gedauert, sondern sich auf drei hinausgezogen, weswegen wir erst um drei in Telavi angekommen sind (die Strecke des Fahrers war auch komplett mit Umwegen, aber alle Mitfahrenden wurden auch extra in jedem kleinen Ort, wo sie jeweils hinwollten, rausgelassen).

Also angekommen mussten wir erst mal schnell ins nächste Restaurant für eine kleine Stärkung rennen und danach sind wir dann einfach ein bisschen durch die Stadt gelaufen, haben die Aussicht auf die Berge genossen, eine Festung und eine Kirche angeschaut. Die Stadt war wirklich schön und ruhig, immer präsent waren am Rande die Berge zu sehen, die auf mich sogar ein wenig bedrückend und bedrohlich wirkten. Nach Telavi würde ich definitiv gerne noch einmal fahren und auch Mal die Umgebung anschauen. An dem Tag hatten wir dann leider keine Zeit mehr und haben dann am Abfahrtsort der Busse nach einer Marshrutka gesucht – ohne Erfolg, die waren nämlich alle schon weg. Unser Plan B war dann, uns heimlich in den Bus von Jontes Klassenausflug zu schleichen, leider war der schon eine halbe Stunde früher weggefahren. Schlußendlich blieb uns dann nur die Möglichkeit, mit dem Taxi zu fahren, was zwar deutlich teurer als Bus war, aber dafür waren wir dann auch schon nach eineinhalb Stunden in Tbilisi.

Also das war also die Zusammenfassung der letzten Wochen, komme mit dem ganzen Schreiben nicht mehr so ganz hinterher, im Moment ist hier ein einfach zu wenig Zeit, deswegen mal sehen wann ich das nächste Mal schreibe.

ნახვამდის

Die Verlängerung des Sommers!

Das Wochenende nach unserer ersten Arbeitswoche! Auch wenn ich zwar erst eine Woche in der Schule war, muss ich sagen, hab ich mich schon sehr aufs Wochenende gefreut. Naja, es ging dann zwar nicht so toll los, weil unser Wasser ausgefallen ist und wir samstags dann eigentlich auch nichts gemacht haben außer herumzuliegen (hatte man nach der ersten Woche aber auch sehr nötig).

Am Sonntag sind wir dann aber endlich mal ausgeschlafen aufgestanden und meine Idee war es, Mzcheta anzuschauen, das ist eine kleine Stadt vor Tbilisi mit ungefähr 8000 Einwohnern. Dort steht die bekannte Swetizchoweli-Kathedrale, die auch UNESCO Weltkulturerbe ist.
Also hinfahren wollten wir mit einer Marschrutka, so werden hier die Minibusse in Tbilisi genannt. Die Fahrt hat so ca. 25 Minuten gedauert und zwei Lari gekostet (das sind so 75 Cent).


  
Angekommen haben wir festgestellt, dass Mzcheta eine wirklich kleine Stadt ist, außer der Kathedrale und noch einer anderen Kirche gab es nur wenige kleine Straßen mit vielen Läden für Touristen/ Touristinnen, die vermutlich bei der Reise durchs Land hier nur einen kurzen Stop machen, um sich die Kirchen anzuschauen. 

Wir sind dann also als Erstes zur Swetizchoweli-Kathedrale und haben sie uns von außen angeschaut, drinnen war gerade Gottesdienst (für vier Stunden!). Danach sind wir bei dem windigen Wetter ein wenig durch die kleinen Straßen gelaufen und schnell am Ende des Ortes beim Fluss gelandet.

Jonte wollte unbedingt zu einer Kirche auf der anderen Seite des Flusses auf dem Berg und hat dann versucht, auch direkt einen Bootsfahrer davon zu überzeugen, ihn einfach rüber zu fahren. Leider hat er aber nur Bootstouren gemacht. Wir haben dann entschieden dafür eine Ruine 20 Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt zu besichtigen. Jonte ist den Hügel hochgeklettert und Klara und ich haben uns dazu entscheiden, eher den offiziellen Weg zu nehmen. 

Oben war die Sicht weit und groß. Einmal aus der Stadt rausgefahren und schon ist man überall von Hügeln und Bergen umgeben. Obwohl die Landschaft in Georgien natürlich noch woanders natürlich noch viel beeindruckender sein kann, war es schon toll, auch einmal aus dem sehr vollen Tbilisi rauszukommen.

Die Menschenmassen auf der Straße und vor allem in der Metro sind jeden Tag schon anstrengend und das ganze etwas stressig, man muss sich erst mal an die riesige Stadt gewöhnen. Den Tag in dem wirklichen „Kaff“ habe ich deswegen muss ich sagen schon sehr genossen. Wir sind dann ein bisschen in der Ruine rumgelaufen und Jonte ist noch ein bisschen auf Mauern rumgeklettert und hätte dabei fast seine Lederjacke verloren.

Nachdem wir wieder zurück in den Ort gelaufen sind, haben wir erst mal ein sehr schönes Café/ Restaurant in einem Garten direkt am Fluss ausfindig gemacht und dort sehr lecker georgisch gegessen. Dabei kamen dann auch noch Katzen vorbei, die gerne etwas von Jontes Fleisch abbekommen hätten. Wir sind im Laufe des Nachmittags dann schließlich noch in die beiden Kirchen hineingegangen, man konnte dabei leider nicht so viel sehen, weil es dort sehr voll war, aber dafür haben wir direkt mal bei mehreren Hochzeiten zuschauen können. 

Schließlich wollten wir dann auch mal so langsam zurückfahren, weil um 18 Uhr unsere erste Sprachstunde anfangen sollten und wir natürlich nicht zu spät kommen wollten. Wo die Marschrutka in dem Ort fuhren, wussten wir erst mal nicht, aber durch Nachfragen haben wir dann auch schließlich die Bushaltestelle gefunden und irgendwann kam auch ein Bus.

Wo man hier wann einsteigt und ob es richtige Haltestellen gibt, habe ich noch nicht so ganz herausgefunden, meistens stehen irgendwo Leute am Straßenrand und der Busfahrer hält einfach. 

Unsere erste Sprechstunde abends war für uns auch sehr augenöffnend. Wir hatten das georgische Alphabet zwar schon ein bisschen geübt, aber Hilfe bei der Aussprache war definitiv besser als alleine zu lernen.

Über die einzelnen Schultage gibt es von der Woche nicht wirklich viel zu berichten, meistens habe ich weiterhin einfach in den verschiedenen Klassen und Stufen geholfen, manchmal habe ich Aufgaben aus dem Buch mit den Schüler:innen besprochen oder einfach viel mit Aussprache und Satzbildung im Unterricht geholfen. 

Montag Nachmittag bin ich nach der Schule noch in ein Café gegangen und dann ein bisschen rumgelaufen durch den Stadtteil Saburtalo in dem meine Schule liegt, geprägt von eher breiten Straßen und vielen Plattenbauten. Auch wenn die alten Gebäude in Tbilisi vom ästhetischen Wert natürlich am schönsten sind, hat dieser Teil der Stadt auch etwas an sich. Feststellen muss ich jetzt schon, dass ich mich ein bisschen in die Stadt verliebt habe. Das merkt man immer, wenn man einfach nachmittags durch die Straßen spazieren oder abends im Dunkeln bei leichtem Regen rumläuft. Am besten wärs halt nur ohne die Unmengen an Autos mit dem konstanten Hupen, was hier nie aufhört. Aber das gehört zur Stadt halt irgendwie dazu.

Sonst hab ich unter der Woche nachmittags noch das Museum of Photography and Multimedia in Tbilisi angeschaut, wo es eine Ausstellung über den Angriffskrieg auf die Ukraine gab und in welcher auch die Situation der Jahre zuvor durch verschiedene Fotografien dargestellt wurde. 

Donnerstag Abend hatten wir dann noch Sprachkurs und haben endlich mal ein Verb kennengelernt, freue mich schon, meine tollen Sätze dann auch mal im Alltag einsetzen zu können. Ich meine ჩემი მეგობრები ლამაზი არიან ist schon ein schöner Satz. Mal schauen, ob mich jemand versteht.

Freitag war dann endlich wieder Wochenende, man kommt hier aber auch einfach jetzt in so einen Alltag langsam, dass die Tage unter der Woche wirklich schnell vorbeigehen. Wir wollten ja nach Batumi fahren und deswegen hab ich nach der Schule erst mal schnell meine Sachen gepackt und als die anderen kamen, sind wir dann auch schnell zum Bahnhof. Glücklicherweise war mein Platz direkt am Fenster, sodass ich für die fünfstündige Fahrt (der Zug war extrem langsam) wenigstens eine sehr schöne Aussicht hatte. Die Landschaft mit den kargen Bergen und Hügeln hatte etwas Bedrückendes, aber auch Schönes an sich. Leider wurde es dann halt auch dunkel und mit aus dem Fenster schauen war es dann aus, abends kamen wir irgendwann sehr müde an. Als Nächstes war es erst mal unser Ziel, Sofies Wohnung zu finden, was sich aufgrund von falschen Ortsangaben auf Google Maps und allgemeiner Planlosigkeit erstmal in die Länge gezogen hat.

Sehr froh, Sofie dann gefunden zu haben, sind wir erst mal in ihre Wohnung und haben unser Zeug da abgeladen, sie hatte aber leider nichts zu essen da, also sind wir direkt raus, getrieben von Hunger, um was zu Essen zu finden. Wir sind durch die Stadt gelaufen, am Meer entlang, haben uns Essen gekauft und saßen noch am Strand herum. Irgendwann sind wir dann zu Sofies Wohnung zurück, eigentlich mit dem Ziel schlafen zu gehen, sind dann am aber schon im Wohnzimmer eingepennt.

Samstag hatten wir das Ziel, den botanischen Garten von Batumi zu besuchen, das war der Ort, den ich dort am liebsten sehen wollte. Batumi selbst ist nicht wirklich schön zum Anblicken, die Stadt ist stark durch Touristen/ Touristinnen geprägt, aber der botanische Garten hat sich schon gelohnt. Wir sind dort erst mit dem Taxi hingefahren und durch den sehr großen Park gelaufen. Am Ende waren wir so müde, dass wir noch ein bisschen am Strand rumlagen.


Abends sind wir dann in Batumi Essen gegangen, Georgisch wie immer. Nach so viel Chatschapuri haben wir aber mal entschieden, ne Pause davon zu machen. Danach haben wir Schüler:innen aus Sofies Schule aus der 12. Klasse getroffen, mit denen sie sich angefreundet hat. Wir sind noch zusammen in eine Bar gegangen, waren aber alle vom Vorabend noch so müde, dass wir relativ früh gegangen sind. Sonntag haben wir nur den Hausstrand in Batumi direkt besucht und waren dann noch für die Zugfahrt Snacks einkaufen. Sofie hat abends einen Zug früher genommen, weil der andere ausverkauft war. Sie kam für Montag und Dienstag noch mit nach Tbilisi, weil am Montag den dritten Oktober ein Empfang von Seiten der deutschen Botschaft war. Abends kamen wir offensichtlich mal wieder übermüdet und fertig in unserer Wohnung in Tbilisi an und über die Tage danach berichte ich nächstes Mal, wenn ich’s noch schaffe. 

Bis bald und ნახვამდის!