Jetzt geht es los!

Liebe Familie, Freunde und wer sonst noch diesen Blog liest,

nun haben wir den 15. September und ich bin ganz offiziell seit 15 Tagen Freiwilliger.
Von diesen 15 Tagen war ich allerdings 10 Tage auf einem Seminar von Kulturweit am Werbellinsee im tiefsten Brandenburg.
Auf diesem Seminar wurden wir von Kulturweit auf unseren Freiwilligendienst vorbereitet, indem wir unsere Fragen und Ängste besprechen konnten. Des Weiteren hatten wir die Möglichkeit, mit ehemaligen Freiwilligen über ihre Erfahrungen zu sprechen und wir wurden von Trainern über unsere Einsatzländer informiert und haben über die Arbeit in Schulen gesprochen.

Eine weitere wichtige Sache war es für mich, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, die anderen Freiwilligen kennenzulernen, die ebenfalls ihren Freiwilligendienst in Belarus erfüllen.

Nach diesen 10 Tagen ging es für mich dann nochmal zurück nach Frankfurt, um meine Koffer zu packen und um mich von meiner Familie zu verabschieden.

Aber am 12. September 2019 um 15.14 begann dann aber endlich doch mal das große Abenteuer, auf das ich mich so lange gefreut und vorbereitet habe.
Zunächst ging es mit dem Zug nach Berlin und von dort vom Busbahnhof durch die Nacht Richtung Warschau. Diese Fahrt beinhaltete sogar noch eine Passkontrolle durch die Bundespolizei kurz vor der polnischen Grenze.
Am frühen Morgen kam ich dann in Warschau an und nach einer kurzen Pause ging es mit dem nächsten Bus weiter nach Brest. Kurz vor der Ankunft kam natürlich noch die belarussische Grenzkontrolle, die nochmal ziemlich ausführlich ausfiel.
Allerdings war es teilweise etwas kompliziert, da die Grenzbeamten wenig bis gar kein Englisch sprechen und meine Russischkenntnisse überhaupt nicht vorhanden sind.
Nach meiner Ankunft in Brest stand ich dann vor der ersten großen Herausforderung.
Ich musste rausfinden, wie ich denn nun von Brest nach Pinsk komme und das gestaltete sich mit 2 großen Gepäckstücken und ohne Sprachkenntnisse etwas schwierig.
Dementsprechend war ich auch ziemlich stolz, als ich es geschafft hatte, mir ein Ticket für die ca. 3,5-stündige Fahrt nach Pinsk zu kaufen.
Und man muss sagen, dass Zug fahren in Belarus doch eine ziemlich neue Erfahrung ist.
Zunächst war ich erstmal leicht verwirrt, als ich plötzlich in einem Schlafabteil stand, was sich aber als ziemlich gemütlich erwies.
Des Weiteren war es etwas kompliziert, sich mit der Zugbegleiterin und meiner Mitfahrerin im Abteil zu unterhalten, aber mit Google-Übersetzer war auch das auch zu regeln.

Das wohl schönste Zugticket, das ich je gesehen habe. Man könnte denken, es geht nach Hogwarts.

 

Als ich dann nach knapp 27-stündiger Reise in Pinsk ankam, wurde ich von meiner Ansprechpartnerin Marina abgeholt und es ging zu ihr nach Hause, wo es dann erstmal eine schöne heiße Hühnersuppe gab.
Danach ging es für mich zum ersten Mal in meine eigene Wohnung, in der man die Sowjetunion noch vor sich sieht. (Holzwände, Plastikböden etc.)
Aber sie hat 3 Zimmer, alles was man zum Leben braucht und bei einer Miete von 150 Euro im Monat darf man sich nicht beschweren.
Und immerhin ist es meine erste eigene Wohnung 🙂

Die letzten 2 Tage habe ich dann dafür genutzt, um mich hier in Pinsk einzuleben. Ich war das erste Mal einkaufen und habe mir mit Marina eine neue SIM-Karte geholt.
Gestern Abend habe ich dann mit 3 Schülerinnen einen Rundgang durch Pinsk gemacht und dabei die schönsten Ecken der Stadt kennengelernt.
Dazu gehört zum Beispiel das Ufer der Pina sowie der Leninplatz und die Leninstraße.

Die schönste Straße in Pinsk. Die Leninstraße.

Nun sind also die ersten 3 Tage in meiner neuen Heimat vorbei und morgen beginnt auch endlich mein Dienst in der Schule, worauf ich mich auch sehr freue.

Ich bin neugierig, aber auch etwas nervös bezüglich meiner neuen Aufgabe, aber wir werden mal sehen, wie es wird.
Ich werde euch weiter in diesem Blog auf dem Laufenden halten.

Bis dahin alles Liebe aus Belarus,

 

Leon