Bald geht’s los!

Liebe Familie, Freunde und wer sonst noch so diesen Blog liest,

wie ihr alle sicherlich wisst, werde ich ab September für ein Jahr nach Belarus ziehen, um dort ein FSJ zu absolvieren. Während dieser Zeit werde ich an einem Gymnasium in Pinsk im Südwesten des Landes arbeiten und dort den Jugendlichen dabei helfen, Deutsch zu lernen und sie zum Beispiel auf Sprachdiplome vorbereiten, mit denen sie an deutschen Unis studieren können.

Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich allerdings noch nicht in Belarus, sondern noch in Frankfurt. Genau genommen sitze ich, während ich diesen Text schreibe, in einem Starbucks und genieße einen überteuerten Latte Macchiato.

Allerdings soll es in diesem Text erst mal nicht um teuren Kaffee gehen, sondern um meine Vorbereitung auf Belarus.

Als ich von meiner Organisation „Kulturweit“ die Zusage für mein FSJ bekommen habe, musste ich erst mal schlucken, da Belarus ein Land war, mit dem ich für mein Auslandsjahr nicht gerechnet habe. Das liegt vermutlich daran, dass Belarus eines der Länder ist, die bei einer Aufzählung der osteuropäischen Staaten immer sehr spät genannt werden. Das Land ist extrem abgeschottet und selten in den Nachrichten, weswegen es viele Menschen eigentlich kaum bis gar nicht auf dem Radar haben.

Ich war also zunächst etwas unsicher über meinen Einsatzort, allerdings stand es für mich eigentlich nie zur Debatte, das FSJ abzulehnen. Ich habe mich dann einige Zeit mit dem Land beschäftigt und die einzige Entscheidung getroffen, die es noch zu treffen gab. Sollte ich für 6 oder 12 Monate nach Belarus gehen?

Um diese zugegeben nicht ganz einfache Entscheidung zu treffen, habe ich mit meiner Familie und einigen Freunden gesprochen. Es gab sowohl Leute, die der Meinung waren, ich sollte nur 6 Monate gehen, aber auch andere, die sagten, 12 Monate seien sinnvoller. Des Weitern hatte ich auch Kontakt zu 2 ehemaligen Freiwilligen, die mir etwas über Ihre Zeit dort erzählt haben. Schlussendlich bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass für mich nur die 12-Monats-Option sinnvoll ist. Ich bin der Meinung, dass man sich nach 6 Monaten gerade erst eingewöhnt hat und dann schon wieder nach Hause muss. Bei 12 Monaten hat man genug Zeit und die Chance, auch wirklich Teil des Lebens im Einsatzland zu werden.

Nachdem ich meinen Platz angenommen hatte, ging die Arbeit dann aber erst richtig los. Ich war ziemlich überrascht, was man so alles als Vorbereitung tun muss: Es waren mehrere Arztbesuche, ein medizinisches Gutachten zur Tropentauglichkeit (Teufel weiß warum) und ein Ausflug zum belarussischen Konsulat in München notwendig, bis ich alles zusammen hatte, was ich brauchte. Außerdem habe ich einen 5 tägigen Sprachkurs gemacht, um ein wenig die Grundlagen der russischen Sprache zu lernen.

Nun, knapp eine Woche vor Beginn meines Vorbereitungsseminars in Berlin, hat die erwartete Nervosität bei mir noch nicht wirklich eingesetzt. Aktuell bin ich eigentlich noch sehr entspannt. Zudem habe ich das Gefühlt, dass jeder um mich herum aufgeregter ist als ich.

Bei mir handelt es sich mehr um eine Vorfreude auf das Unbekannte, das mich in Pinsk erwartet. Ich bin einfach gespannt darauf, in ein völlig fremdes Land zu gehen und auch darauf, einer ganz neuen Beschäftigung nachzugehen.

Das war‘s erst mal. Wir hören uns wahrscheinlich wieder, wenn ich schon in Belarus bin und mich dort ein wenig eingelebt habe.

Bis dann,

Leon