das war’s dann wohl

Gedanken am 26.8., 23 Uhr (8 Stunden bevor mein Wecker fürs NB klingelte):

„Morgen ist es so weit: der letzte Abschnitt meines FSJ, das Nachbereitungsseminar, beginnt. Einerseits bin ich darauf nicht wirklich vorbereitet, schließlich bin ich nun schon fast einen Monat zurück in Deutschland, andererseits heißt das, dass ich (endlich, endlich) einige der Menschen wiedersehen werde, die mir seit dem 1. September 2017, seit zehn Tagen Frieren am Werbellinsee, so unglaublich wichtig geworden sind. Kaum zu glauben, dass das nun schon ein Jahr her sein soll.

Der Papierkram ist beinahe erledigt, der Rucksack (fast) gepackt. In den letzten Wochen hatte ich manchmal das Gefühl, er würde mich vorwurfsvoll mustern, jedes Mal, wenn ich in mein Zimmer ging und an ihm vorbei, aber Wegpacken schien mir zu radikal. Auch Auspacken scheint mir radikal, und so kommt es, dass sich überall Türmchen gebildet haben aus alten Klamotten, neuen Klamotten, gelesenen und ungelesenen Büchern (darunter meine Ungarischbücher, bocsi), mehr des bereits erwähnten Papierkrams, Bettwäsche, Tassen, Tupperdosen, Kerzen, eben allem, was das Freiwilligenherz begehrt. Verrückt, was sich in einem Jahr so ansammeln kann.“

Das war’s jetzt also. Der Freiwilligendienst ist vorbei. Diese Zeiten, in denen wir alle ganz nah beeinander waren sind vorbei, und meine alten neuen Freunde haben sich über die ganze Republik verstreut. Fünf weitere frierende Tage am Werbellinsee habe ich überstanden und genossen.

Dies wird definitiv mein letzter Blogpost sein. Ein ganz großes fettes DANKE an alle, die dabei waren, ob jetzt direkt an meiner Schule, woanders in Ungarn, daheim in Deutschland oder am anderen Ende der Welt. Ihr wart die besten!

Jetzt steht also der nächste Lebensabschnitt für mich an – Politikwissenschaft studieren in Berlin. Obwohl ich weder eine Wohnung noch einen Job oder einen Plan habe bis jetzt, freue ich mich schon und werde mit großer Wahrscheinlichkeit das ein oder andere bekannte Gesicht aus meinem FSJ dort sehen. Und Ungarn, Nagykálló und kulturweit werden mich so schnell nicht los, versprochen!

Erkenntnisse:

  • kulturweit-Parties haben Eskalationspotenzial
  • ein Freiwilligendienst verläuft nicht immer linear
  • gefühlt studiert jede*r dritte das gleiche wie ich
  • ein Jahr Deutschlehrerinnendasein verbessert nicht zwangsläufig dein Deutsch
  • ich bin eine ziemlich deutsche Kartoffel manchmal, denn ich liebe Brot und Kartoffeln wirklich sehr.

Offene Fragen:

  • wo bekommt man in Deutschland Túró Rudi?
  • wie kann man für kulturweit einen Erfahrungsbericht schreiben?
  • warum ist Osteuropa so unterbewertet?

Also, das war’s dann. Tschüss. Szia.

(ich weiß, es ist eine Weile her. Aber beim Stöbern habe ich vorhin diesen Post gefunden und, naja, er vervollständigt das alles doch etwas, oder?)

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Eine Antwort zu das war’s dann wohl

  1. Claudia sagt:

    Tja, was man nicht so alles beim „bereinigen“ der modernen Kommunikationsmittel entdeckt… Du hast den Post ein halbes Jahr nach dem Schreiben veröffentlicht (war ja auch eine sehr turbulente Zeit letztes Jahr in Sommer und Herbst) und ich bin mit dem lesen glatte 9 Monate verspätet.

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