Weihnachten

Auf einmal war es soweit – der Advent war vorbei, und Weihnachten stand vor der Tür. Und auch wenn ich sehr erleichtert war, nicht mehr in jedem Laden der Stadt mit Weihnachtsliedern bombardiert zu werden, war es ein komisches Gefühl, zu wissen, dass bald der 24.12. sein würde, schließlich ist alles so ganz anders als zu Hause. Kein Weihnachtsmarkt mit Glühwein, keine Adventsgottesdienste, kein Tannenbaum-Schmücken mit der ganzen Familie, kein Schnee. Doch kurz vor Weihnachten kamen dann tatsächlich die Päckchen meiner Eltern an! Das erste hatte sich schon im Oktober auf den Weg gemacht, und nach zwei Monaten ist es dann tatsächlich angekommen; warum das andere Päckchen die selbe Strecke in drei Wochen geschafft hat, ist mir ein ziemliches Rätsel.

Fakt ist aber auf jeden Fall, dass diese Päckchen mehr Weihnachtsstimung haben aufkommen lassen als alles andere, was kann man Papas Vanillekipferln und veganen Lebkuchen auch entgegensetzen.

Doch vor dem richtigen Weihnachten fand erst noch die Weihnachtsfeier des Goethe-Instituts statt. Wochenlang war das das Thema Nr. 1 unter unseren Kollegen – jedes Jahr werden alle Schüler, Lehrer und Mitarbeiter eingeladen, und es gibt Essen und Trinken, meistens sogar deutsches Bier. Los ging der Abend mit einer Tombola, in der man verschiedene Sachpreise und Rabatt für die Deutschkurse gewinnen konnte, später wurde dann im Foyer getanzt. Antonia und ich haben Bier ausgeschenkt, und mit den PASCH-Alumni gequatscht, das Highlight des Abends war wahrscheinlich der Glühwein. Alles in allem ganz nett, aber nicht das Riesenevent, das alle vorhergesagt haben :D

Am Tag darauf ging es dann weiter mit den Feierlichkeiten: alle Mitarbeiter wurden von der Institutsleitung zu sich nach Hause zum Weihnachtsessen eingeladen. Also ging es nach der Arbeit mit dem Sammeltaxi zu „Ulli“, und wir konnten ihre tolle Wohnung am Meer bestaunen. Gerade beim Sonnenuntergang war die Sicht über Larcomar und den Pazifik total beeindruckend, und es war echt schön, alle unsere Kollegen in so einem entspannten Umfeld zu sehen. Leider gab es beim Buffet nur sehr wenig vegetarische Optionen; die Cupcakes zum Nachtisch haben das aber wieder ein bisschen wettgemacht.

Und dann war es da: das „echte“ Weihnachten. Für mich zuerst ein Tag wie jeder andere, bis ich am Nachmittag dann live zur Bescherung zuhause zugeschaltet wurde! Es war echt süß, wie mir jedes einzelne Geschenk nochmal gezeigt wurde und wie ich sogar auf einem anderen Kontinent dem jährlichen Gesang nicht entgehen konnte.
Später kam dann Antonia vorbei, und nach einem Spaziergang im Campo de Marte haben wir Pizza gegessen – wenn schon alles ganz anders ist als zuhause, kann man das zumindest zu seinem Vorteil auslegen :D Danach haben wir mit den Plätzchen, die wir am Vortag gebacken hatten, auf das Feuerwerk zu Mitternacht gewartet; und das hat dann wirklich alle Erwartungen erfüllt: von meiner Wohnung aus konnte man in alle Richtungen nichts anderes sehen als Raketen!

Und dann war es auch schon wieder vorbei, das Weihnachten in Lima – und für mich geht es weiter nach Cusco.

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