Paracas

Am 01.11. war mal wieder ein Feiertag in Peru, und wer meinen Blog einigermaßen regelmäßig verfolgt, weiß, was ein verlängertes Wochenende bedeutet: raus aus Lima! Dieses Mal ging es nach Paracas, eine kleine Küstenstadt ca. 3,5 h südlich von Lima.

Schon am Montag kam Kira, die ihren Freiwilligendienst in Cuenca, Ecuador, verbringt, nach Lima, und am Donnerstag ging es dann mit Cruz del Sur weiter gen Süden. Mal wieder hieß es früh aufstehen, und am späten Vormittag waren wir schließlich in Paracas – ziemlich unvorbereitet, also haben wir uns zuerst auf die Suche nach einem Hostel gemacht.

Paracas ist im Vergleich zu Lima wirklich winzig, ich habe die Ruhe und aber als unglaublich angenehm empfunden. Das Zentrum ist die Promenade am Meer, an der man neben Pelikanen und Restaurants auch einen Souvenir- und Handwerksmarkt findet. Hier konnte man neben vorproduzierte Kühlschrankmagneten und Postkarten auch handgemachten Schmuck und lauter Kleinigkeiten finden, und wir hatten jede Menge Spaß, an den Ständen zu stöbern :)

Freitagmorgen ging es dann mit einer Bootstour zu den Islas Ballestas, die vor der Küste im Pazifik liegen und wegen der verschiedensten Tierarten, die dort leben, unter Naturschutz stehen. Aus diesem Grund gibt es auch nur vormittags Touren, damit die Tiere zumindest nachmittags von Touristen verschont werden, meiner Meinung nach eine sehr sinnvolle Regelung.
Wegen des Nationalen Feiertags waren zusätzlich zu den üblichen Besuchermassen auch noch jede Menge Peruaner über das Wochenende an die Küste gekommen, wir hatten aber zum Glück eine tolle Agentur erwischt, die uns auch sehr spontan noch eine Tour anbieten konnte. Schon die Fahrt aus dem Hafen aufs Meer war großartig – was gibt es auch schöneres, als den Fahrtwind zu spüren und ab und zu ein bisschen Salzwasser ins Gesicht zu kriegen :) Da wir ganz hinten saßen, hatten wir außerdem einen tollen Blick auf den Hafen und die bunten Boote, die vor Anker lagen.
Auf dem Weg konnten wir außerdem den Candelabro de Paracas (Kerzenleuchter von Paracas) sehen, eine 120 m hohe Felszeichnung, die den Nazca-Linien ähnelt, aber bedeutend jünger ist und wahrscheinlich Seefahrern zur Orientierung diente. Für mich sieht der Kerzenleuchter allerdings eher aus wie ein Kaktus – aber seht selbst.
Die Inseln selbst waren wirklich beeindruckend: kristallklares Wasser, Humboldt-Pinguine, Robben und verschiedenste Seevögel. Neben Kira und mir saß außerdem eine supersüße Kolumbianerin, die mich jedes Mal angestupst hat, wenn sie eine Robbe gesehen hat, damit ich auch ja keine verpasse :D

Am Nachmittag haben wir dann Saskia und Clara getroffen, die am Donnerstag noch arbeiten mussten und drum am Freitag nachkamen. Wir haben zusammen Mittag gegessen und uns dann auf den Weg zu unserer Tour in den Nationalpark gemacht. Dabei sind wir mit sogenannten Buggies durch die Salzwüste gefahren, und das war echt ein tolles Erlebnis! Der erste Zwischenstopp war an einem sehr schönen Strand, an dem uns die Besonderheit des Gebiets erklärt wurde – durch die Plattentektonik hat sich das Wasser vom heutigen Gebirge zurückgezogen, das Salz ist aber zurückgeblieben. Am playa roja, dem roten Strand, haben wir dann den Sonnenuntergang gesehen, und schon ging es zurück nach Paracas.

Am Samstag kam dann mein persönliches Highlight an die Reihe – die Oase Huacachina bei Ica, ca. eine Stunde im Landesinneren gelegen. Die Oase wird von einem unterirdischen Fluss aus den Anden gespeist, und ist bei Touristen sehr beliebt, der Ansturm war entsprechend groß. Klassisch für einen Besuch ist eine Wüstentour mit Sandboarding, und auch wir haben uns dafür entschieden, es auszuprobieren, eine sehr gute Entscheidung. Mit einem Buggie ging es über die Dünen in die Wüste, die Fahrt hat unglaublich viel Spaß gemacht und sehr an eine Achterbahn erinnert :D
Unser Guide war super, und hat uns wirklich weit in die Wüste gebracht, sodass wir anstatt von Menschenmassen umgeben völlig alleine waren. Die Wüste selbst war für mich wirklich umwerfend – diese Weiten kann man sich einfach nicht vorstellen, und das Gefühl, komplett von Sand umgeben zu sein, lässt sich mit Bildern nicht vergleichen. In der Ferne konnten wir Ica erkennen, das an manchen Stellen schon in der Wüste liegt, und in dessen Stadtzentrum kleine Dünen liegen. Der nächste Programmpunkt war dann das Sandboarding – man rutscht mit Snowboardartigen Brettern die Dünen runter, und das macht wirklich total viel Spaß! Schließlich noch ein paar Fotos von der Oase und ein Eis zur Abkühlung, und wir haben Huacachina schon wieder verlassen.

Da Kira und ich schon am Samstagabend zurück nach Lima gefahren sind, mussten wir uns nach einem letzten Pizzaessen auch schon verabschieden – total schade, aber ich hatte ein großartiges Wochenende!
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