Skype, Yuka und La Molina

Obwohl ich am Wochenende ziemlich viel Zeit mit Telefonieren verbracht habe (Deutschland, Portugal, Nordirland, Benin – schon irgendwo krass), habe ich es doch noch aus dem Haus geschafft: Am Samstagabend wurden Antonia und ich nämlich von Clara und Saskia zum Schulfest nach La Molina eingeladen!

Ich hatte zwar schon davon gehört, dass in La Molina die Oberschicht wohnt, aber was ich dann gesehen habe, war nochmal was ganz Anderes. Während in Miraflores alles ein bisschen schicker ist, werden in La Molina vor manchen Straßen erstmal die Autos kontrolliert, und die Häuser sind nicht nur echt groß und supermodern, sondern von der Straße aus auch mit Mauern und Security abgeschottet. Zwar finden sich zwischendrin auch wieder einige „normale“ Straßenzüge, aber der Kontrast zum Stadtzentrum ist schon krass. Das Schulfest hat sich dann als richtiges Event entpuppt, das in keiner Weise an die Bigband-Auftritte und den Kuchenverkauf meiner Schulfeste erinnert hat. Stattdessen gab es einen richtigen Jahrmarkt inklusive Schiffsschaukel und weiterer Fahrgeschäfte, und als Highlight eine professionell aufgebaute Bühne, auf der zuerst Schüler aufgetreten sind, später dann sogar relativ bekannte Bands (sagt zumindest unsere Instagram-Recherche). Und an dieser Stelle muss ich mir jetzt eine Tirade auf Privatschulen und die unfassbare Ungleichheit, die von diesem unfairen System verstärkt wird, verkneifen.

Ein echtes Highlight für mich war am Sonntagabend das Kochen mit Clara und Antonia, zwei weiteren Freiwilligen, bei Antonia zu Hause. Wir haben uns an Yuka gewagt, eine kartoffelartige Wurzel, die hier sehr beliebt ist und noch keiner von uns kannte. Nachdem Clara immerhin schon zwei YouTube-Videos über die Zubereitung von Yuka gesehen hatte, bekam sie ganz klar den Experten-Status zugesprochen, und Antonia und ich haben uns ein bisschen anleiten lassen. Und tatsächlich waren wir alle begeistert! Yuka wird typischerweise geschält, wie Kartoffeln gekocht und dann angebraten; zusammen mit Gemüse und Dip ist sie echt nur zu empfehlen. Es war allgemein sehr schön, sich über die erste Zeit hier auszutauschen, und auch ein bisschen zu planen :) Langsam habe ich das Gefühl, hier so richtig angekommen zu sein: ich kenne die Nachbarschaft, werde vom Portier gegrüßt und an der Ampel nach der Uhrzeit gefragt, und wenn ich morgen anfange zu arbeiten, geht es richtig los!

Hier gibt’s die 3 einsamen Fotos dazu

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