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Sprachkurs in Miraflores

Heute bin ich genau eine Woche in Lima, für mich fühlt es sich wie eine Ewigkeit an.

Am Wochenende war ich hauptsächlich in Jesus Maria unterwegs, um mir eine peruanische SIM-Karte zu besorgen, einzukaufen und natürlich das Viertel kennenzulernen. Außerdem haben Nadim und ich unsere Mitfreiwillige Antonia getroffen, die im Nachbarviertel Pueblo Libre wohnt, und sind mit ihr durch die Straßen geschlendert. Dabei habe ich die Gelegenheit genutzt, um die berühmte, knallgelbe Inca-Kola zu probieren! Mein Fazit: für mich schmeckt sie wie flüssiger, süßer Kaugummi; tatsächlich ist sie bei den Leuten aber sehr beliebt (ich denke, 2,5 Liter-Flaschen im Supermarkt sind dafür Beweis genug!).

Am Montag hat dann der Sprachunterricht in Miraflores begonnen – vormittags Gruppenstunden, nachmittags Einzelunterricht. Morgens sind Nadim und ich lustigerweise im selben Kurs, d.h. auf dem gleichen Spanisch-Level, und werden zusammen mit dem US-Amerikaner Brian (welch Klischee) unterrichtet. Im Grunde wiederholt unsere Lehrerin alle wichtigen Zeitformen und Grammatikgrundlagen, und wir üben alles mündlich. Im Privatunterricht dagegen kann ich selbst wählen, was ich machen will, und habe einen tollen Lehrer, bei dem ich gar nicht bemerke, dass ich die Grammatik übe, während wir uns unterhalten :)

Auf dem Weg nach Miraflores habe ich inzwischen alle Arten der öffentlichen Verkehrsmittel mal durchprobiert – die winzigen Micros, die hektische Metropolitana, und die corridores.
Die Metropolitana ist eine Busverbindung vom historischen Zentrum im Norden Limas bis nach Miraflores im Süden, die vor allem von Berufstätigen genutzt wird, weil es für die Busse eine eigene Fahrspur gibt und die Metropolitana deswegen die schnellste Art und Weise ist, sich in der Stadt fortzubewegen. Leider ist sie deswegen vor allem während der Rushhour sehr voll, und alles geht sehr schnell und hektisch zu. Ohne Rocio wären Nadim und ich schon beim Ticketkauf hoffnungslos verloren gewesen!
Das Gegenstück dazu sind die Micros, kleine, meist schon ältere Busse, von denen es in ganz Lima unglaublich viele gibt. Welcher Bus wohin fährt, wissen wahrscheinlich nur die Einheimischen, die Richtung wird von einem Kontrolleur an den Haltestellen ausgerufen. Im Bus zahlt man dann 1,5 Soles (ca.50 ct) für die Fahrt, und ruft Baja!, wenn man aussteigen will.
Die corridores sind im Gegenteil ein Versuch der Stadtverwaltung, ein bisschen Ordnung in das Chaos der Micros zu bringen. Wichtige Strecken werden von Bussen mit bestimmten Farben befahren, so kommt man beispielsweise mit dem corridor azul von Lince (dem Stadtteil neben Jesus Maria) nach Miraflores und zurück. Für Nadim und mich ist das momentan die beste Variante, da man hier auf Fahrpläne und Ankunftszeiten vertrauen kann und so auch als unerfahrener Neuling zurechtkommt.

Am Dienstag hat sich zum ersten Mal der Nebel verzogen, und wir haben die Sonne genutzt, um den Strand in Miraflores zu sehen. Der Ausblick vom Einkaufszentrum Larcomal auf das Meer, die grünen Klippen und die Hochhäuser war in Kombination mit der Sonne bis jetzt mein Lima-Highlight, und es war außerdem total schön zu sehen, wie sich viele Leute auf der Straße über das gute Wetter gefreut haben! Zwar gefällt mir die Stimmung, die der Nebel in Lima erzeugt, aber trotzdem bin ich gespannt  auf den Sommer im Dezember :)
Miraflores hat in meinen Augen zwei Gesichter: auf der einen Seite stehen hier die Hotels der Luxusklasse, die großen Häuser der Wohlhabenden mit viel Security und die großen SUVs, auf der anderen Seite sind Backpacker aus aller Welt auf den Straßen unterwegs und geben dem Viertel einen internationalen, urbanen Flair. Allein in der Sprachschule habe ich eine Norwegerin, eine Japanerin, mehrere US-Amerikaner und einen Iren kennengelernt, und das ist nur ein Bruchteil der Schüler :)

Gestern waren Nadim und ich mit Rocio im „Kino“ des Goethe-Instituts, um einen Film mit spanischen Untertiteln zu sehen, heute haben wir eine ganz besondere Art des Essens probiert, die sogenannte Chifa, die eine Mischung aus der chinesischen und peruanischen Küche ist. Da die vegetarischen Optionen leider sehr begrenzt waren, habe ich Gemüse mit Reis gegessen – sehr lecker! Anschließend waren wir beim Salsa-Kurs der Sprachschule, und was soll ich sagen, es war toll, und mir wird hier sicher nicht langweilig :)

Bilder gibt´s hier

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