Das Vorbereitungsseminar

Technisch gesehen war der 1. September der erste Tag meines Freiwilligendienstes (juhuu), praktisch hat er allerdings um 5:30 am Kemptner Hauptbahnhof mit einer langen Zugfahrt begonnen. In München bin ich auf Leonie aus Ulm getroffen, die mit mir nach Peru geht, wenn auch in die nördlichere Stadt Trujillo (schaut mal bei https://kulturweit.blog/leonieinperu/ vorbei!), und bin mit ihr nach Berlin gefahren. Dort wurden wir zum ersten Mal mit der unglaublichen Masse an Freiwilligen konfrontiert: Auf einmal waren da noch 271 andere aus ganz Deutschland, die dasselbe Ziel hatten wie wir! Ein bisschen eingeschüchtert ging es also in Bussen weiter zur EJB am Werbellinsee in Brandenburg.

Seitdem ist unglaublich viel passiert: nach einem sehr hektischen ersten Tag habe ich jede Menge Leute kennengelernt, viel Phase 10 gespielt, mich sowohl inhaltlich als auch emotional viel mit meiner Zeit in Lima auseinandergesetzt, war schwimmen, in verschiedensten Workshops und hatte auch sonst keine langweilige Minute. Uns wird einiges mit auf den Weg gegeben: in den sogenannten „Homezones“ tauschen wir uns in Kleingruppen über Befürchtungen und Ängste, Pläne und Hoffnungen aus, und diskutieren auch über unsere privilegierte Rolle als Freiwillige und Menschen des Globalen Nordens. Und ganz nebenbei merkt man kaum, dass aus den Fremden, mit denen man Informationen zum Postkolonialismus sammeln soll, ganz schnell neue Freunde werden! Leider waren wir Freiwilligen aus Peru nicht alle zusammen in einer Homezone, dafür habe ich jetzt jede Menge Kontakte in Kolumbien :)

Zu Beginn der Woche fanden außerdem die „Partnertage“ statt, bei denen wir die Möglichkeit hatten, uns intensiv mit unseren Entsendeorganisationen auseinanderzusetzen und konkrete Vorstellungen von unseren Aufgaben vor Ort zu bekommen – natürlich wieder in einer neuen Zusammensetzung. Es war anfangs echt anstrengend, sich ständig neu vorzustellen und den In-welches-Land-gehst-du-so-Smalltalk zu wiederholen, aber es hat sich im Nachhinein echt gelohnt, auch nochmal andere Freiwillige kennenzulernen! Am Mittwoch stand als Highlight der Empfang im Auswärtigen Amt in Berlin an; anschließend hatten wir Zeit, die Stadt zu sehen oder uns einfach nur von den intensiven ersten Seminartagen zu erholen.

Mir persönlich haben vor allem die Workshops gefallen – durch die eigene Wahl der angebotenen Varianten konnte man sich mit Themen beschäftigen, die einen wirklich interessieren, außerdem war das Angebotsspektrum wirklich groß. Hier großen Respekt an die TrainerInnen, die sich wirklich sehr viel Mühe gemacht haben!

Und jetzt sitze ich auf einmal ziemlich müde im Zug nach Hause und die 10 Tage Vorbereitungsseminar sind schon wieder vorbei. Es ist unglaublich, wie schnell der Seminaralltag zur Normalität wurde! Ich hatte total viel Spaß, viel zu wenig Schlaf, habe tolle Menschen kennengelernt und viel Sicherheit für die nächsten 6 Monate gewonnen.
So langsam wird Lima also richtig greifbar, und die Vorfreude wächst. Gerade weil viele meiner Freunde auch ein FSJ im Ausland oder Inland machen und es bei allen schon losging, kann ich es kaum erwarten, auch endlich anzufangen!

(Bilder zum Vorbereitungsseminar)

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