post

Caffee, Caffee, Caffee…

So ihr lieben,

ich erzähle euch heute ein klein wenig über die Mentalität und dass Sozialwesen der Menschen von hier, wie ich es bei leib und Leben erlebt habe (ja, ich übertreibe ein wenig).  Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Freiwillige an die ersten Tage, wo einen die Angst nicht verlässt allein seine Tage verbringen zu müssen, man weiß ja nie wie man aufgenommen wird, wie groß sich die Kultur, Mentalität und vielleicht Gesellschaftlichen Regeln von denen Unterscheiden die wir normalerweise gewohnt sind. Ich hatte auch leichte Sorgen den Anschluss nicht zu finden und die Tage gelangweilt zu Hause in meiner Wohnung zu Verbringen… Aber diese Vorstellung wurde schon in den ersten Tagen zertrümmert. Man kommt nämlich in Nis andersherum, aus den Kaffees gar nicht mehr raus 😛

Denn jeden Tag ist mindestens einmal ein kurzes treffen mit einer Caffee-Pause ein muss für jeden Mitbewohner dieser bezaubernden Stadt. Vielleicht liegt das auch daran dass sich hier jeder einen Caffee oder ein anderes tolle Getränk leisten kann? Ich hatte Tage an denen war ich 4-5 mal im Kaffee, das sind dann auch 4 Verabredungen. Obwohl ich die meisten Leute nur flüchtig kenne, kann ich kurz eine Nachricht schreiben und „Bing“ kommt häufig eine bejande Antwort. Auch an Gesprächsthemen mangelt es nicht, und unangenehme Situationen sind ausgeschlossen. Es wundert mich das die 18 Jahre die ich in Berlin wohne, ich nie soviel Kontakt in 5 Jahre hatte. Man muss erstmal ein treffen vereinbaren, dann kann der andere Wiederum nicht oder es sind alle zu Verschlossen. Hier ist es Luxus wenn man mal einen Tag nichts hat, so etwas wie eine kleine Erholung. Ich wachte eines Morgens auf und war erschrocken als ich merkte dass ich für heute keine Verabredung hatte…(Versteht ihr was ich meine). Hinzu kommt dass die Stadt ziemlich klein ist, man kann alles in kürze zu Fuß erreichen Weshalb man den ganzen Tag in Bewegung ist. Wenn man dann endlich im Caffee ist lässt man sich treiben.

Ach ja fast Vergessen, hier darf man überall Rauchen, was für die Raucher ein ziemliches Paradies ist und für andere die Qual. Egal ob Raucher oder nicht, wenn man aus dem Kaffee, Bar, Restaurant raus ist riecht man wie ein 100 jähriger Kettenraucher und da hilft leider jede Wäsche nicht. Wiegesagt ich saß so eines Tages im Kaffee, unterhielt mich mit einer Bekanntin über dies und dass und bestellte eine heiße Schokolade mit extra Schlagsahne. Für 80 ct. bekommst du hier ein riesiges Glas mit Schokopudding/ heiße Schokolade mit einem Haufen Sahne den man löffeln muss. Leute das ist herrlich. Im Hintergrund läuft Jazz oder Popmusik und die Stimmung mit deiner heißen Schokolade ist gelassen. Ja ich muss sagen, ich genieße das Hiersein sehr, und vor allem die Menschen mit ihrer Wellness Kaffeekultur 🙂

(P.S.: dies sind weitere Fotos von meinem Fotoprojekt mit der ersten Klasse)

 


genau 11 Tage

Meine Lieben, genau vor 11 Tagen am 11.März.2018 bin ich aus dem Flugzeug in Nis gestiegen.  Und jetzt habe ich dass Gefühl als würde ich schon Monate hier wohnen und leben. Das liegt nicht nur an der Offenheit der Menschen, dem guten Essen und der tollen Atmosphäre.

Als kurzer Rückblick. Ich bin jeden Tag, naja fast, gegen 13 oder 14:00 Uhr bei Baba Dessa zum Kaffee verabredet, wo wir uns irgendwie miteinander Serbisch-Russisch-Deutsch Verständigen, dort habe ich auch noch ihre Enkeltochter kennengelernt. Jeden Samstag bin ich bei Tanja (De.) zum Frühstück eingeladen und ihr Mann (Nina) kocht eine klassische serbische Spezialität für uns. Ich habe mein Visum in der Polizeistation beantragen können, dazu werde ich auch noch einen kurzen Bericht schreiben, denn dass war ein Abenteuer für sich. Wir konnten Internet in die Wohnung bekommen, dank Tanja (Eng.). Ich war mit Tanja (De.) groß Einkaufen für meine Wohnung, welche diese um einiges gemütlicher gemacht hat. Ich konnte schon ein eigenes Fotoprojekt in die Wege leiten, an dem derzeit schon ca. 26 Schüler/innen teilnehmen und ich derzeit finanzielle Unterstützung beim PASCH/Goethe Institut beantrage. Hinzu kommen die Zusatzkurse für A2 und B1 Nivau für die Schüler. Um mich weiter zu Vernetzen habe ich den Filmclub im American Corner in Nis besucht und war sehr positiv überrascht (kann ich jedem weiter empfehlen). Weiterhin habe ich mich im Fitnessstudio angemeldet und weitere junge Leute kennengelernt (Sport Vernetzt ebenfalls sehr stark). Weiterhin habe ich nun durch einen puren Zufall einen tollen Sprachkurs gefunden. Es werden auch schon zwei Klassenfahrten geplant, bei dehnen ich mit dabei sein darf. Und Tanja (De.) hat mich auch noch als Jury Mitglied an der Bora Stancovic Woche an der Schule eingetragen.  Dann kommen noch weitere Kleinigkeiten hinzu, die die ganzen 11Tage vollkommen abrunden.

Und obwohl gerade mal eine Woche vorbei ist, habe ich jetzt schon Angst, dass alles viel zu schnell vorbei sein könnte, denn es geht alles rasend schnell. Und im Rückblick ist alles noch sehr chaotisch und unerwartet reibungslos verlaufen. Was mich persönlich sehr wundert.  Ach, es ist so schön hier. Die Stadt ist ziemlich verfallen und mit dem Plastik-müll gibt es noch einige Probleme, aber es sind die Menschen die mich glücklich machen. Das merkt man vor allem an unscheinbaren Situationen, an Kleinigkeiten…. Keine Sorge ich werde noch genauer auf viele Dinge eingehen, es ist alles derzeit noch sehr viel und mit der Zeitverteilung bin ich auch noch etwas schlecht vertraut, weshalb meine Beiträge noch etwas allgemein gehalten sind.

 

Ich wünsche euch allen alles liebe und gute! Passt auf euch auf!

LG                                                                                                                                                                                                                                                                                             Julia 🙂

P.S: Ich werde mich auch um Fotos sehr bemühen um es spannender zu gestallten.