Into The Ghanaverse

Hi ich lebe noch

Hallooo ich bin’s mal wieder nach circa 4 Wochen.

Mir geht es immer noch gut (außer dass ich ständig Erkältungen habe und Gott weiß wo ich mir die immer einfange) und es gefällt mir immer besser in Ghana.

Und dan komm ich auch zum Teil, der euch immer am meisten interessiert: Was mache ich eigentlich?

Nun, hier an der District Assembly in Asiwa im Bosome Freho Distrikt ist die Arbeit nicht besonders spannend. Wir verbringen die meiste Zeit im Büro an unseren Laptops und gestalten Poster und Artikel für social media und bereiten unsere school clubs vor, die wir irgendwann in unbekannter Zukunft mit Schulkindern durchführen dürfen. Mein Thema wird nachhaltige Waldwirtschaft, aber dazu mehr wenn die Zeit gekommen ist.

Im Büro gibt es kein Wlan und es ist ganz natürlich sein eigenes Handy Datenvolumen für seine Recherchen zu nutzen. Das wird mich vermutlich immer nerven, aber man findet sich damit ab.

Unser Twi Unterricht läuft immer noch, aber unsere Motivation für diese unbegreiflich schwierige Sprache schwindet leider jeden Tag.

Genau so wie die Motivation jeden Menschen auf der Straße zu grüßen und smalltalk zu halten. Das. Ist. So. Unfassbar. Ätzend.
Und ich weiß Deutschland mitlerweile sehr dafür zu schätzen, dass wir so reserviert und unkomunnikativ sind.

Aber jetzt genug mit dem Gemecker. Es gibt schließlich genug schöne Momente.
Da wären die field trips zu den Wasserfällen und zum See und Meetings mit Menschen mit wahsinnig guten Ideen. Ich liebe die Landschaft und die Gewitter und Wetterleuchten und dass der Mond hier so anders aussieht. Dann mag ich auch die täglichen Gespräche mit den Kollegen und dass wir so viel zusammen lachen. Das macht den Arbeitstag deutlich erträglicher. Ich bin auch super dankbar für unsere Gastfamilie, die Mittags (meistens) sehr lecker für uns kochen und uns Abends „hungern lassen“ und uns dadurch sehr beim abspecken helfen. Ich auch mega froh über Taous, meine Mitfreiwillige und ride or die, die ich jetzt 2 Monate kenne (aber gefühlt irgendwie schon ewig) sie ist auch einer der Gründe warum es nie total langweilig wird. Die Wochenenden in Kumasi bei unseren Freunden auf dem Campus sind immer super schön, actiongeladen und anstrengend. Und auf der 1,5h Trotrofahrt je Strecke weiß man nie was passiert. Es bleibt spannend.

Gestern als wir aus der Stadt im Dunkeln kamen wurden wir an einer besonders dunkeln und buschigen Stelle der Straße von einem maskierten Teenanger mit einer Machete aufgefordert ihm unsere Handys zu geben. Daraufhin hat Taous ganz laut unseren Boss gerufen dessen Haus nur wenige Meter entfernt war. Sofort ist der Junge weggerannt und in den Busch gesprungen und wir konnten ungehindert nach Hause gehen.
Natürlich wusste innerhalb weniger Stunden das ganze Dorf bescheid und wir verbrachten einen Teil des Abends auf der Polizeistation.
Ich hoffe, dass der Junge unbekannt bleibt, denn ich will mir gar nicht ausmahlen was mit ihm geschehen würde. Und ich muss hinzufügen, dass es in Ghana nicht unüblich ist, Einbrecher totzuprügeln habe ich mir sagen lassen. Was sich geändert hat ist, dass der Security Guard an unserem Haus jetzt ein Gewehr hat und wir nicht ohne Security Abends rausgehen sollen. Dagegen haben wir direkt heute erstmal verstoßen und auch direkt Anschiss vom Officer kassiert. Naja egal.

Dieses Ereignis war das aufregendste der letzten 4 Wochen (und ich will gar nicht wissen wie lange davor) in Asiwa.

Letztes Wochenende sind wir fast 3 Stunden mit sämtlichen Verkehrsmitteln zu einem Wildlife Sanctuary gefahren nur ums uns dann sagen zu lassen, dass am Wochenende geschlossen ist. Wir haben dann aber doch eine Führung durch den Djungel bekommen und am Ende sehr viel Geld an unserem Uber fahrer, der über eine Stunde auf uns gewartet hatte, gelassen. Das Abendteuer war es aber total wert.

Am Sonntag war ich in einem Gottesdienst einer methodistischen Kirche von Studenten vom Campus, die über 1500 Mitglieder hat und ich trotzdem die einzige Weiße war.

Leider habe ich nicht viel aufregendes zu erzählen, aber das liegt einfach daran, dass wir hier unseren Alltag und Routine gefunden haben und das ist eigentlich auch etwas schönes.

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