ток, ток, ток!

Wenn ich wenigstens als Warnung ein leises Klopfen, wie etwa „ток, ток, ток“, gehört hätte, bevor ich in meiner kleinen, gemütlichen Wohnung im Dunkeln saß und ohne Strom nach dem Lichtschalter tastete… Wenn wenigstens mein Handy aufgeladen gewesen wäre… Wenn ich wenigstens vorher gewusst hätte, wie in Bulgarien die Sache mit dem Strom läuft!!! Um euch solche Erlebnisse zu ersparen, folgt hier ein kleiner Strom-Guide für Bulgarien. ;P
Erstmal muss ich euch beruhigen, denn ganz so schlimm war es dann doch nicht… Zum Glück bemerkte ich schon morgens, dass meine Wohnung plötzlich vom Stromnetz abgeschnitten war und auf diese Weise hatte ich genügend Zeit einen Abend bei Kerzenschein zu verhindern. (Dabei fällt mir ein: Ich hätte für den Notfall gar keine Kerzen gehabt!)
Nach einem kurzen Gespräch mit meiner sehr hilfsbereiten Vermieterin und einer bulgarischen Postangestellten hat sich die Ursache des Problems schnell geklärt. Seit meinem Einzug wurde der „ток“ (Strom) in meiner Wohnung natürlich separat abgerechnet. Eine angekündigte Rechnung über diese Stromkosten habe ich jedoch nie erhalten. Woher sollte ich denn auch wissen, dass es hier üblich ist, seine Stromkosten regelmäßig bar an einer der zahlreichen Bezahlstationen (wie etwa der Post) zu bezahlen, sofern nichts anderes beantragt wurde? Dies gilt meines Wissens nach übrigens auch für Wasser und Telefonrechnungen…
Wenige Stunden nachdem ich die Stromrechnung beglichen hatte, kehrte jedenfalls pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit auch mein Strom zurück in die Wohnung. Und jetzt ratet mal durch welche hohe Summe diese Aufregung entstanden ist? – Umgerechnet 3,50€, also fast genauso viel wie ein Käse im Supermarkt!!! (Der ist hier übrigens im Verhältnis zu den anderen Lebensmitteln ziemlich teuer…) Aus Fairness-Gründen muss ich aber dazu sagen, dass es sich anscheinend um die Rechnung vom März handelt, welchen ich ja nicht komplett in Bulgarien verbracht habe. Genau weiß ich das letztendlich aber auch nicht…