Moskau

Am 09. Mai wird in Russland der Tag des Sieges über Nazi-Deutschland gefeiert. Deswegen hatten die beiden Nastjas und ich ein 4-Tage-Wochenende und haben die Gelegenheit genutzt, um nach Moskau zu fahren!

Mittwochabend nach der Arbeit ging es los, wir sind über Nacht mit einem Schlafzug gefahren. Das wollte ich unbedingt mal machen! Die Betten waren natürlich sehr simpel und alles war eng und gequetscht, Privatsphäre gab es auch keine, aber für eine Nacht war’s irgendwie kultig! Wir hatten zum Glück keine schreienden Babys oder schnarchenden Deduschkas in der Nähe und konnten tatsächlich ein paar Stunden schlafen.

Am nächsten Morgen sind wir dann in Moskau angekommen und haben dann erstmal relativ lange unser Hostel gesucht. Anschließend haben wir versucht, ins Zentrum zu kommen, aber da unser Zug erst relativ spät ankam, war an ein Durchkommen zum Roten Platz nicht zu denken. Alles war wegen der Parade zum 09. Mai abgesperrt, aber wir haben trotzdem den gigantischen Menschenumzug sehen können. Unzählige sind mit Plakaten von ihren Großeltern, die im Krieg gekämpft haben, durch die Straßen gezogen.

Abends gab es als krönenden Abschluss des wichtigsten Feiertags in Russland ein gigantisches und wunderschönes Feuerwerk, das wir uns gemeinsam mit Jessi angeschaut haben, die auch über die Feiertage nach Moskau gefahren ist. Wir saßen am Flussufer und hatten einen tollen Blick auf eine Brücke, hinter der man das Feuerwerk super gesehen hat.

    

Wir haben das VDNH besucht, einen wunderschönen Park im Norden der Stadt. Wir hatten tolles Wetter und haben bei Sonnenschein mit Eis in der Hand den Blick auf zahlreiche schöne Gebäude und Springbrunnen genossen.

     

Nebenan befindet sich das Kosmonauten Museum, wo man so ziemlich alles betrachten kann, was mit Raumfahrt zu tun hat: Bilder von berühmten Kosmonauten, echte Meteoriten, Raketen, Raumstationen und so weiter.

     

Der Besuch des botanischen Gartens Aptekarsky Ogorod hat sich absolut gelohnt. Dort gibt es sowohl Gewächshäuser als auch einen großen Park mit See, wo man spazieren gehen kann. Alles duftet nach Sommer und überall sind Tulpen und andere Blumen. Einfach nur toll und entschleunigend!

Auch die Musik kam nicht zu kurz. Über die Feiertage hat das Moskauer Frühlings a capella Festival stattgefunden und wir konnten uns gratis open air ein Konzert anhören.

Wir sind ein bisschen im Zaryadye Park spazieren gegangen, von dem aus man einen tollen Blick auf die Basilius-Kathedrale hat und haben uns anschließend den roten Platz abgeschaut.

   

Auch durch das GUM Luxuskaufhaus sind wir einmal durchgelaufen.

Den Alexandergarten neben dem roten Platz haben wir uns auch angeschaut und konnten dort gemütlich picknicken.

Irgendwo haben wir unverhofft riesige Schaukeln entdeckt und konnten es uns nicht nehmen, mal wieder ein bisschen Kind zu sein.

Was in Deutschland Goethes Faust ist, ist in Russand Bulgakows Meister und Margarita. Das Haus des Autors kann man sich in Moskau anschauen. Ein wirklich cooles Museum mit vielen alten Gegenständen wie Schreibmaschinen und Nummernschalter, außerdem natürlich mit vielen Gegenständen und Referenzen zu dem Buch.

Wir haben uns die Arbat Straße angeschaut, eine der ältesten Straßen in Moskau. Die Atmosphäre dort ist sehr schön, alles ist künstlerisch, man hört viele Straßenmusiker, sieht Pantomime Künstler und Maler. Dort befindet sich außerdem die Stena Tsoya, eine Mauer, die zum Gedenken an den verstorbenen Sänger der russischen Band Kino gestaltet wurde.

Im Süden der Stadt gibt es eine Art „Aussichtsbalkon„, von dem aus wir uns den Sonnenuntergang angeschaut und unseren letzten Abend genossen haben.

 

Den letzten halben Tag haben wir auf einem gigantischen Flohmarkt in Ismailowo verbracht. Dort gab es unfassbar viele Souvenirs, vor allem Matrioschkas, Pelzmützen und Fabergé Eier, aber auch Essen, Kleidung und ganz viel altes Zeug. Das war wirklich sehr schön und die ein oder andere Sache haben wir auch gekauft.

 

Generell muss ich sagen, dass Moskau mich positiv überrascht hat. Ich habe von vielen gehört, die zuerst in St Petersburg und danach erst in Moskau waren, dass ihnen die Hauptstadt im Vergleich gar nicht so gut gefallen hat. Mir persönlich gefällt St Petersburg zwar auch besser, trotzdem ist auch Moskau wunderschön. Die Stadt ist unfassbar grün, überall sind Parks, Bäume und Tulpen und alles riecht nach Sommer. Im Vergleich zu St Petersburg ist es erstaunlicherweise in Moskau viel leiser und eigentlich fühlt es sich gar nicht so nach Hauptstadt an.

         

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