Ruskeala

Diese Woche habe ich jeden Tag Zeit mit Freunden verbracht und habe mit Daria zusammen den buddhistischen Tempel im Norden der Stadt besichtigt. Ich war sehr beeindruckt, wie farbenfroh dort alles war!

 

Das spannendste diese Woche war aber eindeutig das Wochenende. Verena und ich haben es nach mehreren Versuchen und langem Warten geschafft, Zugtickets nach Ruskeala zu kaufen. Am Freitag bin ich also nach der Arbeit direkt zu ihr gefahren, wir hatten einen netten Abend und sind am Samstag um kurz vor 5 Uhr morgens aufgestanden und zur Metro gelaufen. Der Weg dorthin war sehr interessant, weil wir sehr vielen Menschen begegnet sind und es sich eher angefühlt hat wie 22h und nicht wie 5h. Außerdem haben wir uns immer überlegt, wer wohl vom Feiern wiederkommt und wer, wie wir, früh aufgestanden ist. An der Metro haben wir gewartet, bis um 05h40 die Station aufgemacht hat, in Sankt Petersburg fährt nachts gar nichts. Dann haben wir die allererste Metro um 05h51 genommen und mussten zum Glück nur zwei Stationen fahren, sodass wir gerade passend um viertel nach 6 unseren Zug bekommen haben. Die Fahrt war sehr entspannend, wir konnten den Sonnenaufgang betrachten und dann noch ein paar Stündchen schlafen, bis wir gegen 11 am Bahnhof angekommen sind.

Dort haben Mashrutkas gewartet, von denen wir vermutet haben, dass sie nach Ruskeala fahren. Der Fahrer konnte zwar kein Englisch, aber es kam sofort ein netter junger Mann, der für uns übersetzt hat. Die Fahrt mit der Mashrutka war super witzig, weil wir dauernd durch Schlaglöcher gefahren sind und alles gewackelt hat. Als wir im Park angekommen sind, sind wir zuerst ca. eine halbe Stunde zu unserem Hostel gelaufen. Auf dem Weg sind wir an vielen Holzhäusern und -hütten vorbeigekommen und haben mal ein richtig ländliches russisches Dorf sehen können.

Der Eingang zum Hostel war in einem Hinterhof und wir sind immer noch erstaunt, dass wir es ohne großes Suchen gefunden haben.

Wir hatten ein Zimmer mit einem Doppelbett und ein gemeinsam genutztes Bad mit Wasser, das sichtbar auf keinen Fall trinkbar, nämlich gelb, war. Da wir aber sowieso nur eine Nacht dort verbracht haben, waren wir vollkommen zufrieden. Es gab auch eine Küche und sogar einen Eimer mit Trinkwasser. Die Vermieterin hat zwar kaum Englisch gesprochen, war aber super freundlich und hilfsbereit und hat uns später noch gezeigt, wo wir einen Supermarkt finden. Dort haben wir Äpfel, Bananen, Brot, eine Gurke, Weichkäse (wir dachten eigentlich, es wäre Butter) und Kekse gekauft und uns auf den Weg zurück zum Park gemacht.
Ruskeala liegt in Karelien an der finnischen Grenze und es gibt dort eben einen Naturpark, den man sich seit ein paar Jahren anschauen kann. Früher wurde dort Marmor abgebaut, den man heute größtenteils in Sankt Petersburg wiederfindet, vor allem in der Isaakskathedrale. Es gibt ein paar Seen, die noch zugefroren waren, eine kleine Höhle mit Schmelzwasser, Figuren aus Eis und eine Seilbahn, mit der man über den See fliegen kann, was wir natürlich gemacht haben!!!

          

   

Der Tag war wirklich sehr schön und wir haben die Natur und die frische Luft genossen. Am Eingang des Parks gab es auch WCs, kleinere Restaurants, wo wir abends auch gegessen haben, und Souvenirläden, die tatsächlich total schöne und teilweise handgemachte Souvenirs hatten und nicht nur diesen Plastik Kram, den man überall bekommt! Es gab sehr viel aus Holz und auch Marmelade. Nach einem gemütlichen Abend konnten wir am nächsten Morgen ausschlafen und unseren Schlafmangel etwas kompensieren. Dann haben wir ausgecheckt und sind wieder zum Park gelaufen, um dort Marmeladenpfannkuchen zu frühstücken. Danach sind wir 3km zu einem anderen kleinen Park gelaufen, wo es mini Wasserfälle gab. Das Wasser war gelb-rot, das war sehr interessant, aber wir konnten leider nicht herausfinden, wieso. Der Park war schön hergerichtet mit Holzwegen und Hängebrücken und das Wetter war, wie auch schon am Tag davor, bombastisch. Außerdem gab es dort eine echte Eule und wir haben Glühwein bekommen.

Später sind wir wieder zurück zum Park gelaufen, haben dort gegessen, wurden dann von den Mashrutkas wieder zum Zug gebracht und sind gegen 23h wieder in Sankt Petersburg angekommen.

Es war ein sehr intensives und wunderschönes Wochenende voller Natur, Schnee und Sonne und es wäre schon möglich, dass ich im Sommer nochmal hinfahre!

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