Die ersten Tage

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Heute ist schon der 7. Tag in Rumänien und so langsam wird es mal wieder Zeit, dass ihr ein Update bekommt (keine Sorge, ihr werdet nicht benachteiligt, ich habe gestern zum ersten Mal mit Mama und Papa telefoniert 😉 ) Also, wo fang ich an… Ich versuchs mal chronologisch:

Am Dienstag, also morgen vor einer Woche, ging es los. Nach einem letzten entspannten Frühstück zuhause, ging es zusammen mit meinen Eltern nach Dortmund zum Flughafen (ja, Dortmund hat einen Flughafen, klein aber fein!). Nach dem erleichternden Moment, dass die Koffer das Maximalgewicht nicht erreicht hatten und der emotionalen Verabschiedung vor der Sicherheitskontrolle, ging mein Flug um 14:20 Uhr. Es folgte ein 2,5-stündiger Flug, der – bis auf die Landung (Ohrenschmerzen…) – gut verlief. Am Flughafen wurde ich von ungewohnter Hitze und dann von zwei Praktikantinnen meiner Schule empfangen, mit denen ich gemeinsam zu meiner Wohnung fuhr. Diese ist, wie auch mein Zimmer, ziemlich groß, ich habe einen eigenen Balkon und extra Zugang zum Bad. Meine Mitbewohner, ein Deutscher und ein Amerikaner, sind nett und gut drauf, auch wenn ich sie kaum sehe, da wir alle viel unterwegs sind bzw. zu verschiedenen Zeiten zuhause usw.

Die Lage der Wohnung ist, wie ich vorher schon wusste, echt genial. Ich wohne so zentral, dass ich die Metro bislang erst zweimal benutzt habe und die Busse noch gar nicht! Auch die Schule erreiche ich nach einem zehnminütigen Fußweg.

Diese macht auf mich auf den ersten Blick einen guten Eindruck. An sich unterscheidet sie sich nicht von einer deutschen Schule, zumindest was das Gebäude betrifft (über alles andere kann ich logischerweise noch kein Urteil abgeben). In meinen ersten Tagen hatte ich noch nicht viel zu tun,  außer etwas im Unterricht meiner Ansprechpartnerin zu hospitieren, sodass ich schon recht viel Zeit hatte, die Stadt zu erkunden. Was ich bis jetzt gesehen habe, gefällt mir sehr gut!

Ab dieser Woche, also seit heute, geht es für mich erst so richtig los. Als erstes Projekt widme ich mich einer AG „Jugend debattiert“. Meine Schule nimmt zwar nicht am „richtigen“, internationalen Wettbewerb teil, aber der zuständige Fachberater organisiert eigenständig einen Wettbewerb auf regionaler Ebene. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, da sie – wie ihr sicher alle wisst – sehr gut zu meinen Interessen passt. Wenn diese dann angelaufen ist, werden sicher noch weitere Aufgaben auf mich zukommen, aber alles der Reihe nach.

Jetzt hab ich schon wieder relativ viel geschrieben und bin dabei nichtmal richtig in die Tiefe gegangen, sondern habe nur berichtet. Aber der Sinn dieses Blogs ist ja auch, dass ich nicht allen immer wieder das gleiche erzählen muss 😉

In Zukunft werde ich versuchen, regelmäßig mittellange Texte hochzuladen und dabei trotzdem mehr in die Tiefe zu gehen, also besonders meine Eindrücke und Erfahrungen zu schildern, als bloß über meinen Alltag zu berichten. Mal sehen, ob und wie das gelingt.

Bis dahin, euer Hauke.

Zwischenzeit

Das wars schon wieder. 10 intensive Tage Vorbereitungsseminar sind vorbei. 10 Tage mit 320 Freiwilligen voller guter Gespräche, intensiver Workshop-Einheiten, Reflexion und Nachdenken in den Seminargruppen (neudeutsch „Homezones“ genannt), Spaziergängen zum See und gemütlichen Abenden.

Ich sitze im Zug und kann das alles noch nicht so richtig realisieren und verarbeiten. In den letzten Tagen haben wir so viel erlebt, uns mit so vielen Themen beschäftigt, das muss ich erstmal sacken lassen . Ich möchte zumindest versuchen, kurz zu erzählen, was wir so gemacht haben:

Jeder Tag hatte eine feste Struktur. Nach dem Frühstück war von 9-12 Uhr Seminarzeit, dann bis 15 Uhr Mittagspause und dann wieder bis 18 Uhr Seminarzeit. Nach dem Abendessen wurde der Tag dann meist gemütlich mit Bier und Wein ausgeklungen. Die Seminarzeiten wurden entweder mit Workshops zu verschiedenen Themen wie Rassismus, Sexismus, Diskriminierung, Kommunikation usw. oder mit den Homezones gefüllt. In den Homezones beschäftigten wir uns in festen Gruppen durch eine*n Trainer*in angeleitet mit Identität, Kultur, unserer Rolle als Freiwillge*r, Umgang mit Problemsituationen usw. Zusätzlich gab es zwei Partnertage, die von den kulturweit-Partnerorganisationen gestaltet wurden. Somit besuchte ich Veranstaltungen zu Didaktik, Unterrichtsmethoden u.ä.

Ein besonderer Höhepunkt waren der Empfang im Auswärtigen Amt am Montag mit anschließenden Exkursionen durch Berlin sowie die große Party gestern Abend.

Abschließend kann ich nur sagen: es war eine richtig gute Zeit! Ich habe super viele aufgeschlossene, interessante und total verschiedene Menschen getroffen, die Atmosphäre war durchgehend super offen und entspannt. Ja, man kann schon sagen, dass auch Freundschaften, zumindest für die 10 Tage, entstanden sind. Einige werde ich wiedersehen, beim Zwischenseminar, bei Besuchen untereinander oder beim Nachbereitungsseminar.

Ich sitze also jetzt im Zug und fahre mit einem weinenden und einem lächelnden Auge nach Hause. Einerseits traurig, dass diese geniale Zeit vorbei ist, andererseits jetzt noch aufgeregter und motivierter als zuvor. Am Diesntag geht es dann endlich nach Bukarest.

Ich melde mich dann demnächst wieder mit meinen ersten Erfahrungen aus Rumänien!

Bis dahin: La revedere,
Hauke

Es geht los…

Jetzt ist es endlich soweit, es geht los. Heute am 1. September startet mein FSJ. Doch bevor es los geht nach Rumänien, geht es erstmal zum Vorbereitungsseminar, sodass ich jetzt, während ich das hier schreibe, im Zug nach Berlin sitze.

Die letzten Wochen vergingen wie im Flug und immer wieder gab es Momente in denen ich dachte: das nächste Mal erleb ich das/ bin ich hier/ seh ich diese Person/… erst in einem Jahr wieder. In der letzen Tagen hab ich mich von vielen Freunden und Verwandten verabschiedet. Schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass dieser Abschied für ein ganzes Jahr ist. Aber ich freue mich und bin gespannt auf die Herausforderungen, die auf mich warten. MIttlerweile habe ich ein WG-Zimmer in Bukarest gefunden und auch noch versucht Rumänisch zu lernen. Naja, ich muss wohl akzeptieren, dass das nicht so wirklich funktioniert hat…

Nun denn, jetzt geht es erstmal nach Joachimsthal am Werbellinsee in der Nähe von Berlin. Bis zum 10. September kommen hier etwa 300 junge Menschen zusammen, die sich dann in die ganze Welt verstreuen. Ich bin gespannt, was uns dort erwartet und welche Inhalte und Themen wir behandeln werden.

Bis dahin soll’s das erstmal gewesen sein

Euer Hauke