Über Pleven und das Couchsurfen

„Wenn man reist hat man komischerweise fast immer Sau -Glück mit allen Sachen die man tut und irgendwie klappt immer alles.“

Das waren die Worte von Leander, die er mir auf den Weg nach Pleven schrieb und die dafür sorgten, dass ich meine letzten Bedenken bei Seite schob. Eigentlich war ich recht unvoreingenommen gestartet doch die besorgten Nachrichten von Papu, der noch meine Cousine anbettelte mich zu überzeugen, die Reise nicht anzutreten, machten mich dann doch nachdenklich. Aber es hat sich gelohnt und Leanders Worte haben sich bewahrheitet! Schon alleine während der Hinfahrt habe ich die ganze Zeit aus dem Fenster gestarrt und mich gefreut, andere Ecken von Bulgarien zu sehen.

Ich hatte ein super schönes Wochenende in Pleven und mein Host war der freundlichste auf der ganzen Welt! Er ist 28 und kam gerade frisch von einer Backpackerreise aus Südamerika. Ursprünglich kommt er aus Köln, seine Eltern aus dem Irak und er lebt schon seit 5 Jahre in Pleven um dort Medizin zu studieren. Sein Mitbewohner ist Inder, so dass ich gleich nach meiner Ankunft mit indischem Essen versorgt wurde. (Das schreibe ich jetzt auch nur, um Emma und Leander neidisch zu machen… ;D ) Danach hat mich mein Host mit zu einer kleinen Mini- Veranstaltung namens „Every Friday“ mitgenommen und hat mich gleich seinem ganzen Freundeskreis vorgestellt. Das Prinzip der Veranstaltung funktioniert so, dass ein kleiner Freundeskreis eingeladen wird und jeder noch eine weitere Person mitbringt. Es wird gemeinsam gegessen danach wird ein Kurzfilm geschaut und anschließend findet ein Austausch über das Thema statt. Das Thema dieses Wochenendes war Tanz und am Ende haben wir alle miteinander Swing und Rock´n Roll getanzt. Danach ging es noch feiern, was ich vorher nicht wusste, und so stand ich mit meiner Latzhose zwischen ganz vielen leichtbekleideten osteuropäischen Frauen und habe mir einerseits das „Spektakel“ amüsiert angeschaut und mich auf der anderen Seite ein bisschen Fehl am Platz gefühlt. Das war auch, wenn ich ehrlich bin, der erste Kulturschock, den ich hier erlebt habe.

Als ich wieder nach Sofia zurückgekommen bin, habe ich mich richtig gefreut (auch wenn ich nur einen Tag weg war) und es hat sich ein bisschen wie Nachhause kommen angefühlt. Ich wusste, welche Metro ich nehmen muss und mein Herz hat einen kleinen Sprung gemacht als ich den Schlüssel in der Tür umgedreht habe.

Eure Greta

Pleven

Versteht ihr jetzt, warum ich hier permanent stolpere?!

 

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