Tourismus in Myanmar

Der Tourismus in Myanmar ist Welten von dem in Thailand oder Kambodscha entfernt; Partytourismus, Sextourismus und Massentourismus, drei Wörter, die man nicht mit Myanmar verbindet. Stattdessen eher die Pagodenstadt Bagan, der schöne Inle See oder die Shwedagon in Yangon; und das ist auch gut so.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Entwicklung des Tourismus in Myanmar stark gewandelt. Von bis zu 9 Millionen Besuchern bis hin zu Myanmar-boykottierenden war alles dabei.

Der Tourismus nahm einen seiner Höhepunkte im letzten Jahrhundert, während des 20er Jahre förderte die „Irrawady Flotilla Company“ (IFC) bis hin zu 9 Millionen Besucher pro Jahr nach Myanmar. Doch die Unabhängigkeitserklärung Myanmars von den Briten 1948 sorgte für zu viele innerpolitische Probleme, als dass sich jemand um den bis dahin florierenden Tourismus weiterhin groß kümmern konnte.
Das sozialistische System, dass von 1948 – 1962 regierte, förderte den Abbau weiter; das Land schottete sich so weit wie möglich von der Außenwelt ab. Erst die in den Neunzigerjahren regierende Militärjunta fing wieder an den Tourismus zu fördern, um Geld ins Land zu bringen.  Doch das Interesse fehlt, viele boykottieren in das Land zu reisen, in dem zahlreiche Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsarbeit, Folter und Einsatz von Kindersoldaten anscheinend für viele zum Alltag gehören.

Erst seit 2011 ändert sich dies- die Nachfrage steigt, 2011 kamen noch 400.000 Besucher, 2012 reisten im ersten halben Jahr schon eine halbe Millionen Touristen hierher. Neue Straßen, Flughäfen und Hotels wurden/werden gebaut, in kürzester Zeit wurden/werden die Nachfragegüter aufgestockt. Eine drei Säulen Strategie der Regierung baut auf den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekt auf und versucht auch die Einwohner zu berücksichtigen. In wie weit vor allem der ökologische und soziale Aspekt funktioniert, ist eine Frage der Betrachtung. In der Realität gehen die Aufträge immer noch an Freunde und Bekannte der Machthaber. Aber es gibt eben auch die durchaus positiven Seiten, zahlreiche Bemühungen um den nachhaltigen Tourismus, den man auch als Urlauber berücksichtigen sollte, werden gefördert. Die meisten Besucher fahren an einer bestimmten Sehenswürdigkeiten- Route lang, doch lohnt sich auch hier, wie sonst an so vielen Orten auch, einen Blick über diese berüchtigten 4-5 Orte zu werfen um die Vielfalt des Landes kennenzulernen. Die Touristenströme/ Partytouristen die nach Thailand, Vietnam und Kambodscha strömen, fehlen hier glücklicherweise bisher noch.

Reisende nach Myanmar sollten unbedingt auf einige Verhaltensregeln achten, beispielsweise gilt es als respektlos, jemanden am Kopf zu berühren oder die Fußsohle in Richtung einer Buddhafigur zu zeigen. Fotos zu machen ist generell kein Problem, doch sollte auch hier, so wie überall, die Person gefragt werden. Allzu kurze Kleidung sollte vermieden werden und stets die Freundlichkeit der meisten Myanma genauso zurückgegeben werden, wie sie einem entgegengebracht wird.

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