Alles ganz shwe (golden)

Die Shwedagon-Pagode ist wohl das bekannteste Bauwerk Myanmars.

Es ist das wichtigste Wallfahrtsstätte für die buddhistischen Gläubigen in Myanmar, die rund 89% der Bevölkerung ausmachen. Vier Aufgänge führen auf das Plateau der Pagode, oben barfuß angekommen, betritt man eine andere Welt. Eine Welt, deren Luft erfüllt wird von dem Geräusch der nackten Füße, die auf dem sonnenwarmen Marmorboden herumtapsen, dem Wind der mit den kleinen überall hängenden goldenen Glöckchen scheinbar spielt, die dumpfen Klänge der Gongs, deren Schläge anzeigen, dass ein Mensch Gutes getan hat. Atemberaubend ist die Vielgestaltigkeit der Formen und Farben der dutzenden Tempel und Andachtshallen, Pavillons und Altäre, der großen Figuren als Wächter vor dem Bösen und der kostbaren Tierdarstellungen für die acht Wochentage. (Mittwoch ist in zwei Tage geteilt, weil der Legende nach Buddha an einem Mittwoch geboren ist.) Um die Entstehung der Pagode ranken sich unzählige Mythen und Legenden, da die ersten Baumeister keine Pläne für die Nachwelt hinterließen. Geschätzt wird das Alter des Bauwerks auf zweieinhalbtausend Jahre. Eine der  Legenden besagt, dass der fünfte Buddha an genau der Stelle, wo die beeindruckende Pagode steht, erscheinen wird. Im Inneren der Stupa sollen sich außerdem acht Haare von Siddhartha Gautama befinden. Sicher ist, dass seit dem fünfzehnten Jahrhundert die Pagode immer wieder erweitert, verschönert und vergrößert wurde. Außergewöhnlich ist der Drang vieler Myanma Familienfotos vor glänzenden Stupas oder eins mit weißen Touristen zu schießen. Dabei passiert es des Öfteren, das sich tatsächlich Schlangen bilden, um ein Bild mit den eigenen Kindern zu kriegen. Lächelnd stehe ich dort als Fotomodell und versuche das unangenehme Gefühl wegen des Hypes um meine Hautfarbe zu ignorieren. Selbst beim vierten Besuch raubt mir die Pagode meinen Atem, sie strahlt eine Ruhe und Friedlichkeit aus, die im trubeligen Alltag der Millionenstadt einen Platz zum durchatmen und reflektieren darstellt.

 

 

Quellen: http://www.faz.net/aktuell/reise/fern/myanmar-birma-hier-ist-alles-gold-was-glaenzt-1281980.html http://plusknauss-verlag.de/burma/myanmar/chapter5.html

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