Auf Wiedersehen und Willkommen

Das Vorbereitungsseminar

Ab dem ersten September begann offiziell mein Freiwilligendienst, aber bevor ich mich auf die Reise zu mener Einsatzstelle machte, ging es erst mal nach Berlin zum Vorbereitungsseminar. Ich reiste früher an und sah mir zwei Tage die Stadt an, eine kleine Vorbereitung auf das Großstadtleben, das mich in Warschau erwarten würde. Dann ging es mit vielen Bussen voll mit Freiwilligen auf nach Brandenburg und während der Fahrt wurde sich schon rege über die kommenden 10 Tage ausgetauscht. Ist das nicht zu lang? Was machen wir da überhaupt? Und was sind die ganzen seltsamen Bezeichnungen auf unserem Zeitplan? Wir sollten bald die Antworten auf unsere Fragen bekommmen.

Nach einer kleinen Begrüßung sind wir auch schon in unseren „Homezones“ zusammengekommen, die aus Leuten bestanden, die in die selbe Region wie man selbst ausreisen würden, in meinem Fall bestand die HZ 19 aus Polen und Litauen.

Neben den Homezones wurden im Laufe des Aufenthalts am Werbellinsee auch Workshops angeboten. Über den gesamten Zeitraum hinweg habe ich viele spannende und aufschlussreiche Diskussionen geführt und mich mit Themen auseinandergesetzt, mit denen ich bisher nur wenig oder gar nicht konfrontiert worden war.

Es ist schwer, die Stimmung dort zu beschreiben, wenn ich daran zurückdenke würde ich sagen, dass es eine allgemeines gegenseitiges Vertrauen war, das ich so vorher noch nicht kannte, da man sich mit Fremden über alles, auch sehr persönliche Angelegenheiten unterhalten hat , was eine sehr befreiende Wirkung hatte und dazu geführt hat, dass man sich sehr schnell sehr gut kennengelernt hat.

Alles in allem war ich sehr positiv überrascht von meiner Zeit am Werbellinsee, auch wenn es zwischendurch ein paar Durchhänger gab, wenn man dann doch zu viel Input auf einmal bekommen hatte und die Gespräche und Informationen erst einmal verarbeiten musste. Aber zum Glück war das Wetter erstaunlich gut und man konnte sich einfach mal in die Sonne legen oder am See spazieren gehen. Ich bin mit einer reflektierteren, optimistischeren Einstellung und tollen neuen Bekanntschaften vom Seminar zurück nach Hause gefahren und sehr dankbar für die bereichernden Erfahrungen, die ich dort machen konnte.

Auf nach Warschau

Knapp drei Tage habe ich noch mit meinen Liebsten verbringen können, bevor ich mich dann mit drei Koffern voller dicker Winterklamotten auf den Weg in mein neues Zuhause machte. In Warschau angekommen wurde ich sehr herzlich von meiner Betreuerin empfangen, die mir die „Innenstadt“ und die Altstadt zeigte, bevor ich dann mein WG-Zimmer bezog. Wir liefen unter anderem an der neu gestalteten Flusspromenade entlang, und ich muss sagen, dass ich sehr überrascht davon war, wie schön ich Warschau fand, da ich mir die Stadt in meinem Kopf weniger malerisch vorgestellt hatte.

Ich wohne im Norden der Stadt in einer sehr schönen, kleinen Wohnung und auch meine beiden Mitbewohner haben mich mit offenen Armen empfangen. Um gleich mal ein paar Touristen-Klischees abzudecken nahmen sie mich mit zum Pierogi (polnische Teigtaschen) essen, die mir sehr geschmeckt haben, und gaben mir anschließend noch einen Vodka aus. Tags darauf wurde ich etwas in der Nachbarschaft umhergeführt und kannte somit schon den Weg zu Supermärkten und Bäckereien in der Umgebung. Da die Wohnung einen sehr guten Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglicht, habe ich den Rest der Zeit damit verbracht, in der Gegend umherzufahren und mir die für mich wichtigsten Routen herauszusuchen.

Seitdem ist schon einige Zeit vergangen und viel passiert…