Die Shumenshow

Rumy – Geschichte(n) aus Bulgarien – Folge 4

Als Rumy mit mir Kontakt aufgenommen hat war ich noch in Deutschland. Sie hat mir Bilder von ihren Tieren und ihrem Haus geschickt und die hatten eine total beruhigende Wirkung auf mich. Obwohl ich aufgeregt war vor all dem Fremden wusste ich, dass ich mich bei ihr wohlfühlen werde.

Bei unseren Waldspaziergängen hat sie mir nach und nach ihre Geschichte erzählt. Die Geschichte, wie sie zu ihrem Haus am Wald kam.

Gott hat ein Stück vom Garten Eden für Bulgarien reserviert…

Das erzählt eine Legende.

Wie üblich kam der Bulgare zu spät und kam als letzter, als Gott das Land verteilte. Um sein Versprechen zu erfüllen, dass alle Nationen der Welt Land haben, stellte er ein Stück Garten Eden für die Bulgaren zur Verfügung.

Es gibt Ebenen, Tiefland, hohe Berge, abgerundete Hügel, Flüsse, Seen und Meer. Über ihnen scheint die Sonne, die mit Licht und Wärme schlummernde Samen zum Leben einlädt und Türen zur Freude gequälter Herzen und Seelen öffnet. Die reiche, vielfältige Natur Bulgariens ist sein wahrer Reichtum.

Und so verlief mein Leben bis in die fünfziger Jahre im Zentrum von Shumen, keine große Stadt, in Bulgarien. Aber die Zeit der Moskwitsch-, Lada- und Trabant-Autos ist vorbei und die Invasion des neuen Kapitalismus ist mit Hunderten von Neuwagen- und Altautomarken aus Europa gekommen…

Es war Zeit zu fliehen. Ich konnte nicht denken, ich konnte nicht an die Herausforderungen denken. Ich verließ die Wohnung im Zentrum, nahm ein paar Tüten Bücher und tauschte mein Eigentum gegen einen Schuppen neben einem hundertjährigen Walnussbaum. Dort lebten ein Eichhörnchen, ein Specht, ein Walnussfaultier und eine Familie von Eichelhähern, und die Walnuss selbst hatte eine große Mulde, was bedeutete, dass sie krank war. Und ich hatte kein Geld, um ein Haus zu reparieren, ich begann mit der Behandlung der Walnuss und mit der Pflege meines kranken alten Hundes, der jetzt einen Garten und ein Stück vom Himmel hat.

Das Haus, als Rumy dort ankam
Inga, der schiefe Kopf kommt von einem Schlaganfall. Dank der schönen Umgebung hat sie noch 6 Jahre länger gelebt und ist nach18 Jahren gestorben meint Rumy
Ohne Geld begann Rumy selbst Hand anzulegen…
…Unterstützung bekam sie von Schülern, die sie als ihre Freunde zählt und von ihrer Familie

So entstand ihr kleines Paradies in dem Menschen…
…und Tiere noch viel mehr Willkommen sind

Besonders ihr Enkel liebt es sie zu besuchen

Er liebt es Zeit mit den Katzen zu verbringen
Jetzt ist Rumy angekommen, da wo sie sein möchte: so nah wie möglich am Wald, umgeben von Büchern und Tieren

Ein Zuhause am Wald zu haben ist die klügste Entscheidung. Sie danken Gott jeden Tag, dass er Ihnen den Mut gibt, nicht dem „Standard“ zu folgen, sondern Ihrem Traum von Harmonie und Komfort in Verbindung mit der Erde, den Bäumen und anderen lebenden Bewohnern unseres Planeten zu folgen.

Das Foto zeigt Rumy vor Jahren, als sie mit Sinti und Roma Arbeitern bei einem Symphonie Konzert in Madara war.
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