The most wonderfull time of the year

Man sagt Weihnachten sei die schönste Zeit des Jahres, jedenfalls singt es Andy Williams so in seinem Weihnachtshit. In der Ukraine mag das auch stimmen, doch trotzdem feiert man hier etwas anders als bei uns.

Während wir uns mit einem Adventskalender auf den 24. Dezember freuen, warten die ukrainischen Kinder ungeduldig auf Silvester, denn erst dann gibt es die Geschenke. Der Übergang ins neue Jahr wird natürlich auch gefeiert, doch lang nicht so groß wie bei uns. Am 6./7. Januar wird dann die Familie besucht und es wird gegessen und über den neuen Freund der Cousine getratscht, genau wie bei uns. Doch was macht man, wenn man keine ukrainische Familie hat mit der man Weihnachten und Silvester feiern kann?

Mein erster Gedanke war es alle Deutschen in der Stadt an heilig Abend zum Essen einzuladen, doch schnell musste ich feststellen, dass alle, außer mir, zurück nach Deutschland flogen. So war Völkerverständigung angesagt und zusätzlich zu einer Freiwilligen aus Ismail lud ich zwei ukrainische Freunde ein. So gab es dann am 24.12. neben Rotkohl und Hackbraten auch ukrainischen Wein und Fisch. (Der Fisch hat jedoch so gestunken, dass ihn keiner wollte haha)

Silvester verlief ganz ähnlich. Zuerst traf ich mich mit den einzigen Deutschen in der Stadt, der Freiwilligen aus Ismail und ihrer Familie, wurde dann zu 0:00 fast von ein paar Jugendlichen mit Böllern weggesprengt und ging letztendlich zu einer Party mit meinen internationalen Freunden. (Anmerkung am Rande: Wenn ihr glaubt Polenböller seien laut und gefährlich, dann steht mal neben einem Ukraineböller ;P)

Nur einige meiner Freunde, mit denen ich Silvester und viele andere Tage verbringen durfte.

Alles in allem waren die Feiertage zum einen ereignisreich und zum anderen ereignislos. Ich verbrachte viel Zeit in der Wohnung, ohne sinnvolle Beschäftigung, da fast jeder bei seiner Familie war. Nur ich leider nicht. Ich muss sagen, dass abgesehen von einigen wenigen Tagen die Feiertage vor allem von Langeweile und Heimweh geprägt waren. Denn was Andy Williams in seinem Song nicht beachtet ist, dass die ganzen schönen Dinge der Weihnachtszeit eigentlich nur mit Freunden und Familie Spaß machen.

Ab Montag beginnt wieder die Schule und ob ich es glauben kann oder nicht, es wird schon mein letzter Monat dort sein, denn in 41 Tagen trete ich schon wieder die Heimreise an. Was mir der letzte Monat noch alles an Erlebnissen und Überraschungen bringen wird? Mal schauen 😉

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