Hoch hinaus

Jeder hat schon das Zitat: „Der Weg ist das Ziel“ von Konfuzius gehört. Auf meinem Wandertrip in den Karpaten mit Clara, Svenja und Lina musste ich das ein oder andere Mal an diesen Spruch denken. Obwohl bei der Brotzeit (dieses Wort wurde mir von Clara beigebracht ;)) auf dem Berg auch das Ziel ganz zufriedenstellend sein kann.

Direkt nach der Sommerschule ging es über Lemberg und Ivano-Frankivst nach Jaremsche, einem relativ kleinen Ort in den ukrainischen Karpaten. Schon kurz nach unserer Ankunft merkten wir, dass wir zu den wenigen Touristen zählten die tatsächlich größere Wandertrips geplant hatten. Überall war Werbung zu Quadtouren und Ähnlichem. Doch so waren wir zumindest abseits dieser „Abenteuer“, auf den richtigen Wanderwegen, oft allein und konnten die Ruhe und Schönheit der Berge, nur von kurzen Stöhnern der Erschöpfung unsererseits unterbrochen, genießen.
Ich war vor diesem Trip noch nie ein großer Wanderfan gewesen, doch ich muss sagen, dass es mir sehr gefallen hat und ich mich schon auf den nächsten Wanderurlaub freue.

Die erste Tour in der Gegend um Jaremsche hatte es sofort in sich. Nachdem wir uns von den meisten Touristen getrennt hatten ging es immer bergauf durch leicht matschige Wälder, es hat oft geregnet in der Anfangszeit, bis zu einem schönen Kamm, der uns einen Blick auf den Ort unter uns ermöglichte.

Nach einer kurzen Pause ging es dann die letzten Meter, einen etwas steileren Abhang hinauf zum Bergkreuz. Doch der anstrengenste Teil sollte uns noch bevorstehen. Als wir den richtigen Abstieg fanden (was garnicht so leicht war wie es sich anhört) ging es einen sehr steilen und vor allem auch sehr nassen, rutschigen Hang hinunter. Man braucht nich viel Fantasie um sich vorzustellen warum ich danach große Bremsspuren aus Erde auf meiner Kehrseite hatte haha 😉
Doch auch dieses Hinderniss wurde überwunden – mal laufend, mal rollend und wir kamen in einen Wald, der sich mit dichten Nebel gefüllt hatte. Dieser Anblick und die Atmosphäre gefielen mir am meisten. Der Rest verlief zwar anstrengend, jedoch unspektakulär.

Nach einem weiteren kurzen Wandertrip in Jaremsche ging es mit Sack und Pack zwei Orte weiter nach Tatarif. Ich erinnere mich noch wie Lina an einem Tag meinte „siehst du den großen Berg da hinten? Der, auf dem keine Bäume stehen? Da würde ich gern rauf“.

Im Hintergrund ist besagter Berg zu sehen.

Obwohl diese Tour zuerst als nicht möglich abgestempelt wurde ging es ein paar Tage später trotzdem auf diesen Berg – den Хом̀як. Diese Tour forderte unsere ganzen Energiereserven, doch trotz widriger Umstände schafften wir den Wanderweg, der insgesamt 30km und 1400 Höhenmeter maß. Vor allem das letzte Wegstück war schwer für mich. Während Clara von Fels zu Fels hüpfte und sich sichtlich wohl fühlte klammerte ich mich auf allen Vieren laufend an den Fels. Doch mit der Zeit wurde auch ich sicherer und konnte auch irgendwann wieder aufrecht laufen.

Kurz darauf ging es wieder nach Lemberg und dort trennten sich die Wege von uns Allen. Jetzt bin ich wieder in Odessa und wohne sogar in einer neuen Wohnung. Was ich in ihr wohl alles erleben werde?

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