Was davor geschah – Erklärungen

Hallo an alle, die Lust haben, diesen Blog zu lesen.;)

Kurz zu mir: ich bin Tabea, 19 Jahre alt und gerade aus der sicheren Umgebung der Schule über die Organisation Kulturweit mit dem pädagogischen Austauschdienst ins FSJ nach Chile an die deutsche Schule in Santiago gegangen. Was auch noch gesagt werden muss – ich bin blind (aber nicht von Geburt an), was meine Berichte etwas beeinflussen wird. Um die FSJ-Stelle zu bekommen musste ich mir erst klar werden, ob ich das wirklich möchte – weit weg von allem Bekannten sein, ohne genau zu wissen, was auf mich zukommt. Natürlich habe ich überlegt, was am besten zu mir passt und was ich kann. Surfkurse waren nicht so möglich – ich kann besser reden und Wissen weitergeben. Also entschied ich mich im Bildungsbereich etwas zu suchen. Ich wusste schon seit längerem, dass ich aus Deutschland raus möchte und wann passt es besser als nach dem Abitur. Dann habe ich eine Online–Bewerbung bis letzten Dezember abgeschickt und bin im Februar zu einem Auswahlgespräch nach Bonn gefahren. Im April bekam ich dann die Zusage für meine Einsatzstelle hier an der deutschen Schule. Daraufhin begann die richtige Organisation. Einige Unterlagen warteten auf meine Unterschrift und wollten ausgefüllt werden. Eine Wohnung musste auch gefunden und das Visum beantragt werden, was auch noch mal einige Formulare ausfüllen bedeutete. Meine Freunde wollten mich alle noch mal sehen, aber auch die Koffer wollten gepackt werden. Zu überlegen, was ich wirklich brauchen werde und was nicht, war gar nicht so einfach. Anfang September hatten dann alle Kulturweitfreiwilligen ein Vorbereitungsseminar in der Nähe von Berlin. Dort haben wir viel über unsere Rolle als Freiwillige, die aus Deutschland kommen und mögliche Arbeit an den Einsatzstellen geredet. Wir haben auch darüber gesprochen, was wir in bestimmten Situationen tun können und wen wir ansprechen können – zum Beispiel wenn die Arbeit zu schwer oder zu leicht ist oder Ausnahmesituationen auf der Straße passieren. Wichtig war auch, Themen wie Rassismus anzusprechen, die uns im Ausland offensichtlicher als in Deutschland begegnen werden können. Kurz darauf hatten wir noch einen Einführungstag in Argentinien. Wir hatten sogar noch Zeit, etwas herumzulaufen und die Stadt anzuschauen. Buenos Aires ist echt laut und voll und groß, wenn man nie in einer größeren Stadt als 250.000 Einwohner gelebt hat.

In Santiago angekommen wurden eine andere Kulturweit-Freiwillige und ich von unserer gemeinsamen Gastmutter vom Flughafen abgeholt, was total lieb war – der Flughafen ist nämlich etwas außerhalb. Wir beiden Freiwilligen haben bei der Familie eine eigene Etage mit einem eigenen Bad, zwei Schlafzimmern, einem Balkon und einem Aufenthaltsraum mit Sofa, Tisch, zwei Stühlen, Kühlschrank, Wasserkocher und Toaster – also alles, was man so braucht. Es ist super schön und unsere Arbeitsstelle, die Schule, ist auch in 25 Minuten Lauf nähe – besser ging es fast nicht. Wir hatten zusammen einen Aushang in der Schule aushängen lassen, dass wir eine Unterkunft suchen und daraufhin hat sich die Familie gemeldet.

Ich freue mich wirklich, hier zu sein, mal etwas anderes zu machen und nicht mehr immer das gleiche zu sehen wie die letzten neun Gymnasienjahre.

 

Und ein guter Spruch am Ende 🙂

Sigue tu coracón