Präsidentschaftswahlen in Kirgistan

Mit etwas Verspätung berichte ich über die kirgisischen Präsidentschaftswahlen am 15. Oktober.

Die Präsidentschaftswahlen waren ein sehr besonderes Ereignis in Kirgistan. Erstmals, seit der Unabhängigkeit 1991, hat der amtierende Präsident Almasbek Atambajew freiwillig sein Amt geräumt. Sein Nachfolger wird der Ex-Regierungschef Sooronbai Scheenbekow. Überraschenderweise setzte sich dieser mit einer absoluten Mehrheit von 55,46% gegen seinen größten Rivalen, den Oligarch Omurbek Babanow (34,2%), durch.

Viele internationale Medien und Beobachter betrachteten die Wahlen mit gemischten Gefühlen. Untypisch für Zentralasien gab es keinen klaren Favoriten und Gewinner der Wahl, welcher im voraus feststand. Auch war nicht bekannt wie die Verlierer der Wahl und ihre Anhängerschaft auf ihre Ergebnisse reagieren würden.

Laut internationalen Beobachtern verlief die Wahl im Grunde demokratisch, auch wenn es einzelne Verstöße gegen Richtlinien gab. Befürchtete Unruhen wie im Jahre 2005 und 2010 blieben aus. Insgesamt war die Wahl ein Erfolg und Beispiel für Demokratie im autoritären Zentralasien.