Vorweihnachtszeit

In drei Tagen ist es soweit, Weihnachten steht vor der Tür. Das merkt man auch in Bischkek.

Noch Mitte Dezember war von dem bevorstehenden Weihnachtsfest nichts zu bemerken. Die Straßenzüge waren ungeschmückt und die Läden leer. Doch dann setzte der Weihnachtszauber ein. Plötzlich waren alle Läden voll mit Weihnachtskram und die Straßen werden durch Lichterketten erleuchtet.

Auch an meiner Schule liefen die Vorbereitungen für die Weihnachtsfeier. Besonderheit dieses Jahr, die neue deutsche Botschafterin hatte sich angekündigt. So wurde die Schule von oben bis unten dekoriert. Jedes Fenster wurde mit Schneeflocken und Tannenbäumen aus weißem Papier geschmückt. Die Gänge mit Girlanden und selbst gemalten Bildern zugehängt. Von einem Tag auf den anderen verwandelte sich die Schule von grauer Sovietbau zu amerikanischer Vorgarten zur Vorweihnachtszeit.

Am Dienstag war dann die Weihnachtsfeier. In der eigentlich viel zu kleinen Turnhalle führten die Schüler ihre Weihnachtsshow auf. Zu erst gab es ein Krippenspiel, gefolgt von klassischen Weihnachtsliedern wie „Jingle Bells“ oder „In der Weihnachtsbäckerei“. Auch wurde die Geschichte des Nikolaus und seines bösen Gegenüber Krampus schauspielerisch dargestellt. Sehr beeindruckend war die Ballet Aufführung einer Erstklässlerin. Ich wusste nicht, dass Menschen so gelenkig sein können.

Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten und angenehme Feiertage.

Songköl, Krankheit und Novastan.org

Es war lange ruhig auf meinem Blog, deshalb gibt es heute einen etwas wortreicheren Blog über mein Trip zum Songköl und die darauffolgenden Wochen. Wer nicht so auf Worte sondern mehr auf Bilder steht ist hier eher falsch und sollte lieber mein INSTAGRAM checken.

Songköl

Es ist Samstag der 23. September, 6 Uhr morgens. Anna und ich machen uns fertig für unseren Wochenendtrip zum Songköl. Um 6:45 stehen wir pünktlich am Treffpunkt vor dem Büro der TUK (Trekking Union of Kyrgystan). Zusammen mit 18 weiteren Abenteuerlustigen aus aller Welt starten wir, mit etwas Verspätung, unsere Fahrt.

Von Bischkek aus geht es durch die Vorgebirgslandschaft tief in das Tian-Shan-Gebirge. Neben zwei Pausen legen wir einen Zwischenstopp auf dem Viehmarkt in Kochkor ein. Nach sechs Stunden erreichen wir endlich unser Jurtencamp am Ufer des Songköl.

Zuerst wird das Gepäck abgeladen und die Jurten bezogen. Direkt im Anschluss gibt es „Kaffee und Kuchen“ der kirgisischen Art, Tee und Süßgebäck. Danach macht sich die gesamte Gruppe plus Guide auf den Weg zum Ufer. Nach unserer Rückkehr zum Camp entscheiden wir, wegen des schlechter werdenden Wetters, den Reitausflug auf Sonntag zu verschieben. Nach dem köstlichen Abendessen und ein paar Runden Mafia wird es Zeit, eingehüllt in warmen Decken, ins Bett zu gehen.

Am nächsten morgen stärken wir uns durch ein wundervolles Frühstück und sind bereit für den Tag. Anstatt des geplanten Ausritts unternehme ich eine kleine Wanderung in die Moorlandschaft am östlichen Ufers. Zur Mittagszeit gibt es wieder Tee und Süßgebäck und dann ist es auch schon an der Zeit die Rückreise anzutreten.

Sechs Stunden später stehen Anna und ich wieder vor dem Büro der TUK. Nach einer kurzen Verabschiedung und dem Austausch von Kontaktdaten machen wir uns auf den Weg nachhause. Noch am selben Abend entscheiden wir uns die Wahlparty, der deutschen Botschaft, im Gasthaus „Steinbräu“ zu besuchen. Dort werde ich ein paar Würstchen essen, die mir noch zum Verhängnis werden sollen.

Impressions around Song-Kul Lake #nofliter #naturephotography #nature #kyrgizstan #suchdasweite

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Krankheit

Die nächsten zwei Wochen plagen mich erst eine Magenverstimmung aufgrund besagter Steinbräuwürstchen und dann eine Erkältung mit allem drum und dran. Und so verbrachte ich die Wochen ruhig und ohne große Abenteuer. Nachdem sich mein Körper wieder erholt hat geht das Abenteuer Kirgisistan weiter.

Novastan.org

Es ist Montag der 9. Oktober, ein normaler Schultag. Trotzdem sollte heute etwas besonderes geschehen. Mein Ansprechpartner und Kollege Stephan bittet mich ihn in die 10. N-Klasse zu begleiten. Wir stellen das Kooperationsprojekt zwischen der deutsch-französischen Internetzeitung Novastan.org und meiner Schule vor. Die Schülern der 10. N-Klasse werde als Vorbereitung für die DSD-Prüfung einen Artikel für Novastan.org verfassen. Hierbei werden sie wie klassische Journalisten Themen recherchieren, Interviews führen und ihre Ergebnisse in einem Artikel festhalten.

„Mein erstes Projekt“

Am Montag war es soweit, das Projekt der 9. und 10. Klasse wurde beim Goethe Institut eingereicht.

Bei diesem Projekt hielt sich mein Engagement noch in Grenzen, da ich leider erst kurz vor Einsendeschluss angefangen habe an meiner Schule zu arbeiten. Trotzdem hat das Beobachten und gelegentliche Helfen sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf mein nächstes Projekt.

Das Gymnasium Nr. 23

Es ist Freitag und meine erste Woche am Gymnasium Nr. 23 ist vorbei.
Seit Montag schnupper ich durch die Klassen.

Da waren die 10. und 11. Klasse die sich auf das DSD vorbereitet haben. Die Klasse 4N die sich sehr über Besuch aus Deutschland gefreut hat. Oder die 9G welche ich zusammen mit meinem deutschen Kollegen Andreas besucht habe. An meiner Schule wird Deutsch als Fremdsprache (DAF) ab Klasse 1 unterrichtet, deshalb werden alle Klassenstufen nochmals in N-Klasen und G-Klassen aufgeteilt. N steht hierbei für nemetskiy, das russische Wort für Deutsch. In den N-Klassen finden sich die leistungsstärkeren Deutschschüler des Jahrgangs wieder.

Und so schnell wie meine Woche begonnen hatte war sie auch wieder vorbei. Nun freue ich mich auf mein Wochenendtrip zum Songköl-See zusammen mit Anna.