Mein Weihnachten

Während meine Freunde und Familie an Heiligabend mit Tannenbaum, Weihnachtsessen und Geschenken das Weihnachtsfest zelebrieren, habe ich dieses Jahr einen ganz neuen Ansatz.

Meine Geschichte beginnt am Vortag von Weihnachten. Ich hatte mich abends mit einer Freundin kurzgeschlossen, der Plan war an Heiligabend gemeinsam mit Freunden zu kochen und danach noch etwas trinken zu gehen. So ganz hat das dann nicht geklappt, das gemeinsame Kochen fiel aus. Die Freundin bei der wir kochen wollten wurde unerwartet krank und sagte ab, eine Alternative musste her. Schließlich entschieden wir uns zu zweit essen zu gehen und danach in einer Bar noch ein paar Drinks zu haben.

Als wir uns abends getroffen haben hatten wir beide kaum Hunger, deshalb ging es direkt in die Bar.

Also zusammengefasst hab ich mein Weihnachten 2017, zusammen mit einer Freundin, in einer Bar gefeiert und bin am nächsten Tag wie an jedem Montag auf Arbeit gegangen.

Vorweihnachtszeit

In drei Tagen ist es soweit, Weihnachten steht vor der Tür. Das merkt man auch in Bischkek.

Noch Mitte Dezember war von dem bevorstehenden Weihnachtsfest nichts zu bemerken. Die Straßenzüge waren ungeschmückt und die Läden leer. Doch dann setzte der Weihnachtszauber ein. Plötzlich waren alle Läden voll mit Weihnachtskram und die Straßen werden durch Lichterketten erleuchtet.

Auch an meiner Schule liefen die Vorbereitungen für die Weihnachtsfeier. Besonderheit dieses Jahr, die neue deutsche Botschafterin hatte sich angekündigt. So wurde die Schule von oben bis unten dekoriert. Jedes Fenster wurde mit Schneeflocken und Tannenbäumen aus weißem Papier geschmückt. Die Gänge mit Girlanden und selbst gemalten Bildern zugehängt. Von einem Tag auf den anderen verwandelte sich die Schule von grauer Sovietbau zu amerikanischer Vorgarten zur Vorweihnachtszeit.

Am Dienstag war dann die Weihnachtsfeier. In der eigentlich viel zu kleinen Turnhalle führten die Schüler ihre Weihnachtsshow auf. Zu erst gab es ein Krippenspiel, gefolgt von klassischen Weihnachtsliedern wie „Jingle Bells“ oder „In der Weihnachtsbäckerei“. Auch wurde die Geschichte des Nikolaus und seines bösen Gegenüber Krampus schauspielerisch dargestellt. Sehr beeindruckend war die Ballet Aufführung einer Erstklässlerin. Ich wusste nicht, dass Menschen so gelenkig sein können.

Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten und angenehme Feiertage.

Kurztrip nach Kasachstan

Es ist der Nachmittag des 12. Novembers. Schon auf dem Weg zum Flughafen beginne ich mit der Reflexion. Was habe ich erlebt, unternommen, welche Erfahrungen gesammelt seit ich im September hier angekommen bin. Gibt es Sachen die mich stören, mir Unwohlsein bereiten oder ist alles super und toll in meinem Einsatzland und auf meiner Einsatzstelle. Ich werde in meinen Gedanken unterbrochen. Anna und ich sind am Flughafen angekommen, jetzt sind es nur noch ein paar Stunden bis zur Ankunft in Almaty, Kasachstan. In der Stadt, die übersetzt etwa „Großvater des Apfels“ heißt, findet dieses Jahr das Zwischenseminar für die Freiwilligen aus der Mongolei und Zentralasien statt. Ich freu mich schon meine neu gewonnenen Freunde wieder zutreffen und Erfahrungen auszutauschen. Die Zeit am Flughafen und im Flugzeug vergeht schnell und ohne größere Zwischenfälle.

Vom Flughafen geht es mit dem Taxi, wir wurden so hart übers Ohr gehauen, in die Stadt. Total erschöpft und hungrig checken wir ins Hostel ein. Ich will einfach nur meine Sachen aufs Zimmer bringen und etwas essen. Als ich ins Zimmer eintrete wird es still. Man hört die Gehirnzellen arbeiten. Und plötzlich macht es klick, diese „Fremden“ im Zimmer sind ein Teil der mongolischen Freiwilligen. Freude macht sich breit, es werden Leute umarmt, Komplimente über die tollen Bärte (es war das Jungszimmer) gemacht und sich nach dem Wohlbefinden erkundet. Nachdem sich die anfängliche Euphorie gelegt hat und Informationen ausgetauscht worden sind gehe ich zusammen mit Anna schnell noch etwas essen, während die Mongolen erschöpft einschlafen.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zum Grünen Basar. Ich bin froh endlich einen zentralasiatischen Basar zu besuchen, in Bischkek bin ich bis heute noch nicht dazu gekommen. Auf dem Basar angekommen geht es los. Anfangs noch als große Gruppe, doch schnell trennt man sich auf und streift über den Basar. Einige suchen Geschenke und Mitbringsel für Freunde, Verwandte und Kollegen aus dem Einsatzland oder der „Heimat“. Andere, wie ich zum Beispiel, streifen einfach nur total fasziniert über den Basar und saugen seine Atmosphäre und Energie auf. Nachdem der Vormittag auf dem Basar wie im Flug verging, machen wir uns langsam auf den Weg zum Treffpunkt im Hotel Kazzhol.

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Angekommen im Hotel beginnt unser Seminar. Nach der herzlichen Begrüßung durch unsere Trainer Amelie und Sarah beginnen wir auch schon direkt mit dem Programm. Der erste Tag stand ganz unter dem Motto ankommen, Erfahrungen austauschen und über das Erlebte reflektieren. Außerdem wurde organisatorisches geklärt, das Hotel hat einen Pool und Sauna. Wuhuuu! Endlich mal wieder schwimmen.

Auch am Dienstag war Programm angesagt. Nach dem göttlichen Frühstücksbuffet starteten wir in den Tag und reflektierten weiter über unsere Erfahrungen und Erlebnisse, während wir langsam anfingen Probleme und Störfaktoren unserer Einsatzstellen und Einsatzländer zu thematisieren. Ich fühle mich wohl in Bischkek und Kirgistan, deshalb war meine Hauptaufgabe aktives zuhören und Impulse zur Problemlösung geben. Am Abend wurde dann gemeinsam der Pool und die Sauna eingeweiht und danach zu einer gemütlichen Runde getroffen.

Nächster Morgen, Vorfreude, heute geht es auf einen Ausflug. Mit dem Bus geht es vom Hotel in die Berge um Almaty. Um genau zu sein geht es nach Medeu und ins Ski Resort Shymbulak. Für alle denen Medeu kein Begriff ist: In Medeu befindet sich auf 1711 Metern die höchste Eislaufbahn der Welt. Da Bilder mehr als 1000 Worte sagen, hier ein paar Bilder:

Donnerstags war der Tag geprägt vom Thema „Gender, Rassismus und sexuelle Gewalt“. Da ich als weißer Mann in meinem Einsatzland kaum mit diesem Thema, und wenn dann nur indirekt, in Kontakt gekommen bin war es interessant andere Perspektiven zu hören.

Und so schnell war die Woche auch schon wieder rum. Der Abschied war kein leichter. Viele Tränen wurden geweint, Wünsche geäußert aber vor allem Pläne zum wiedersehen ausgemacht. So entstanden sehr informative und hilfreiche Mindmaps, auf denen wir unsere Ergebnisse, Tipps und Pläne verewigt haben.

Brainstorming ? . #brainstorming #kulturweit #seminar #almaty #kazakhstan #kasachstan #suchdasweite

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Den Rest des Wochenende verbrachten Anna und ich zusammen mit Ayla, einer Freiwilligen aus Almaty. Ich besuchten zum zweiten Mal den Grünen Basar, denn einen zentralasiatischen Basar kann man nicht nur ein mal besuchen. Da nicht alle Freiwilligen direkt am Freitag abreisten waren weitere Treffen in Almaty auf der Tagesordnung.

Zusammen mit den tadschikischen Freiwilligen, drei Jungs in meinem Alter, ging es zum Hard Rock Cafe Almaty. Das Fazit: In Tadschikistan gibt es keine guten Burger und die Burger im Hard Rock Cafe sind die besten der Welt. Hier möchte ich kurz meinen größten Respekt und Lob an das Küchenteam des Kazzhol Hotels äußern. Die Auswahl und Vielfalt des Frühstücksbuffets war umwerfend und das Mittagessen erst. Auf Wunsch einiger Teilnehmer wurde uns ein komplett vegetarisches Mittagessen serviert. Ich bin ja eigentlich ein Fleischliebhaber, aber diese Mittagessen waren atemberaubend lecker und sättigend.

Insgesamt kann ich sagen, dass das Seminar in Almaty für mich eine tolle und erlebnisreiche Woche war. Ich habe alte, neue Freunde wieder getroffen, mich über meine Erfahrungen austauschen können, die Gastfreundlichkeit des Kazzhol genossen, Pläne für die Zukunft geschmiedet und Almaty erlebt. Ich freue mich jetzt schon auf das Nachbereitungsseminar Ende August in Brandenburg.

Ich möchte diesen Post mit einem meiner Lieblingsbilder aus Almaty abschließen.
Dem Denkmal für den Großen Vaterländischen Krieg mit dem ewigen Feuer im Panfilov Park.

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Präsidentschaftswahlen in Kirgistan

Mit etwas Verspätung berichte ich über die kirgisischen Präsidentschaftswahlen am 15. Oktober.

Die Präsidentschaftswahlen waren ein sehr besonderes Ereignis in Kirgistan. Erstmals, seit der Unabhängigkeit 1991, hat der amtierende Präsident Almasbek Atambajew freiwillig sein Amt geräumt. Sein Nachfolger wird der Ex-Regierungschef Sooronbai Scheenbekow. Überraschenderweise setzte sich dieser mit einer absoluten Mehrheit von 55,46% gegen seinen größten Rivalen, den Oligarch Omurbek Babanow (34,2%), durch.

Viele internationale Medien und Beobachter betrachteten die Wahlen mit gemischten Gefühlen. Untypisch für Zentralasien gab es keinen klaren Favoriten und Gewinner der Wahl, welcher im voraus feststand. Auch war nicht bekannt wie die Verlierer der Wahl und ihre Anhängerschaft auf ihre Ergebnisse reagieren würden.

Laut internationalen Beobachtern verlief die Wahl im Grunde demokratisch, auch wenn es einzelne Verstöße gegen Richtlinien gab. Befürchtete Unruhen wie im Jahre 2005 und 2010 blieben aus. Insgesamt war die Wahl ein Erfolg und Beispiel für Demokratie im autoritären Zentralasien.

Issyk-Kul – Kirgisistans Meer im Hochgebirge

Dieses Wochenende zog es mich nach Osten. Zusammen mit Anna begleitete ich Arslan nach Kaji-Say. Da Arslan in Kaji-Say aufgewachsen ist musste er dort seine Stimme für die kirgisischen Präsidentschaftswahlen abgeben. Wenn du mehr über die Wahl erfahren willst dann klicke hier.

Kaji-Say ist ein Dorf am südlichen Ufer des Issyk-Kul. Mit einer Länge von 182 km und Breite von 60 km ist er damit, nach dem Titicacasee, der zweitgrößte Gebirgssee der Welt.

Die Reise

Vom westlichen Busbahnhof ging es mit einer Marschrutka auf die vierstündige Reise nach Bokonbayevo. Von hier fuhren wir mit dem Taxi ins etwa 10 km entfernte Kaji-Say. Dort angekommen machten wir uns erstmal auf die Suche nach einer Unterkunft. Viele Unterkünfte hatten schon geschlossen, da die Saison schon vorüber war. Glücklicherweise fanden wir bei einer älteren, sehr netten, russischen Dame noch Unterkunft. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten machten wir uns auf ins Dorf. Leider feierte in unserem bevorzugten Restaurant eine geschlossene Gesellschaft, weshalb wir auf ein Cafe auswichen.

Das Essen

Das Cafe hatte leider nur noch eine reduzierte Speisekarte, da es schon relativ spät und Nebensaison war. Anna und ich entschieden uns für Laghman, während Arslan mit Fleisch gefüllte Teigtaschen bestellte. Laghman ist ein zentralasiatisches Gericht zubereitet aus Fleisch, Gemüse und speziellen Nudeln. Die Nudel erinnern hierbei von der Beschaffenheit an Spätzle. Serviert wird es entweder als Suppe oder klassisches Nudelgericht. In unserem Fall war es mehr Suppe als Nudelgericht. Nach dem Essen ging es für uns zurück zur Unterkunft und relativ schnell ins Bett.

Der Issyk-Kul

Am nächsten Morgen ging es allererst zum Wahllokal. Danach zeigte uns Arslan Kaji-Say und erklärte wo er früher gewohnt, zur Schule gegangen und gespielt hat. Nun schlugen wir den Weg zum Strand ein. Dort angekommen sonnten wir uns erstmal und genossen die Aussicht. Nach etwa einer Stunde entschieden wir uns noch eine kleine Wanderung zu unternehmen bevor wir uns auf den Rückweg nach Bischkek machen.

The town of Kaji-Say ?? #naturephotography #nature #nofilter #urban #kyrgyzstan #kirgistan #suchdasweite

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Issyk-Kul near Kaji-Say ? #issykkul #lake #naturephotography #nature #nofilter #kyrgyzstan #kirgistan #suchdasweite

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A few things about Bishkek

Am Sonntag ist es soweit, mein erster Monat in Kirgisistan und somit ein Zwölftel meines Auslandsjahrs ist vorbei. Seit meiner Ankunft habe ich vieles erlebt und Erfahrungen gesammelt. Sowohl innerhalb meiner neuen Heimat Bischkek, als auch außerhalb in den weiten Berglandschaften Kirgisiens. In diesem Beitrag möchte ich über Dinge berichten die mir in Bischkek aufgefallen und in Erinnerung geblieben sind.

1. Parks

Wenn man sich Bischkek auf einer Karte anschaut fällt eines gleich auf. Die Innenstadt um den Ala-Too-Platz, das weiße Haus (Sitz des kirgisischen Parlaments) und die Manas Statur ist übersät mit Grünanlagen. Aber auch außerhalb des Zentrums finden sich Parks und Grünflächen.
Und ich muss sagen es ist nicht untertrieben Bischkek „Grüne Stadt“ zu nennen. Neben den vielen Parks und Grünflächen sind fast alle Straßen von Bäumen flankiert. Dadurch ist man beim schlendern durch die Stadt immer von Natur umgeben. Leider helfen die vielen Parks, Grünflächen und Bäume nur bedingt bei der Bekämpfung des Smogs. Dieser ist durch das, im Laufe der Zeit entstandene, massive Verkehrsaufkommen kaum noch aufzuhalten und verschlechtert die Luft im Zentrum dramatisch.

2. ÖPNV

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Bischkek ist ein ausgeklügeltes System aus Trolleybussen (Busse die, ähnliche wie Straßenbahnen, Strom aus einer Oberleitung abnehmen), Bussen und Marschrutkas (Kleinbus-Sammeltaxis die vorgegebene Routen abfahren). Hierbei sind einige Besonderheiten und Unterschiede zu Europa zu beachten.
Trolleybusse und Busse fahren, wie in Europa, festgelegte Strecken und halten an jeder Haltestelle. Wobei mit etwas linguistischen Fähigkeiten in Russisch oder Kirgisisch auch ein Aussteigen während des Wartens an einer roten Ampel möglich ist. Jetzt kommt der große Unterschied zu Europa. In Bischkek betritt man den Bus durch die hinteren Türen und steigt vorne beim Fahrer aus. Dabei zahlt man auch die Fahrtkosten von 8 Som (ca. 10 Cent) pro Fahrt.
Marschrutkas auf der anderen Seite fungieren als Hybrid zwischen Bus und Taxi. Sie halten sowohl an den Haltestellen, können aber auch durch Handzeichen wie normale Taxis rausgewunken werde. Anders als bei Bus und Trolleybus bezahlt man bei der Marschrutka die Fahrtkosten beim Einsteigen. Zum Aussteigen sagt man entweder dem Fahrer bescheid oder steigt während andere Fahrgäste zusteigen aus. Da Marschrutkas nur eine Tür haben kann dies sehr eng werden. Die Fahrt mit der Marschrutka kostet 10 Som und nach 22 Uhr 12 Som.
Der Vorteil am ÖPNV-System in Bischkek ist das fehlen von Tarifgebieten.

3. Nachtleben – Bars & Clubs

Das Nachtleben, sowie die Bar & Club Scene in Bischkek ist unvergleichbar mit Europa. Sowohl vom Aufbau, als auch vom Preisniveau.
Typische Bars & Clubs in Bischkek sind mit einer Küche und Essbereich ausgestattet. Das Prinzip der Diskotheken ist kaum verbreitet. Vielmehr wird in den Bars & Clubs durch Live-Musik eine Disko ähnliche Stimmung, wenn auch in kleinerem Ausmaß und mit weniger Technik, erzeugt.
Preislich ist Bischkek maximal mit Osteuropa und den GUS-Staaten vergleichbar. Der durchschnittliche Preis für einen Gin Tonic beträgt zwischen 250-350 Som (ca. 3-4 Euro) und ist damit etwa halb so teuer wie in Europa. Das Prinzip der halbierten Preise lässt sich auf alle Aspekte des Nachtlebens übertragen. Eintritte, Getränke und Speisen kosten nur einen Bruchteil des europäischen Standards bei ähnlicher Qualität.
Kaum zu unterbieten sind die Preise für An- und Abreise. Eine Taxifahrt mit einem der Unternehmen kostet, innerhalb des Stadtgebiets, selten mehr als 150 Som. Hierbei wird eine App ähnlich der Uber App benutzt. Somit sind die Preise einheitlich, die Qualität des Service und Sicherheit der Fahrgäste werden gesichert.

Songköl, Krankheit und Novastan.org

Es war lange ruhig auf meinem Blog, deshalb gibt es heute einen etwas wortreicheren Blog über mein Trip zum Songköl und die darauffolgenden Wochen. Wer nicht so auf Worte sondern mehr auf Bilder steht ist hier eher falsch und sollte lieber mein INSTAGRAM checken.

Songköl

Es ist Samstag der 23. September, 6 Uhr morgens. Anna und ich machen uns fertig für unseren Wochenendtrip zum Songköl. Um 6:45 stehen wir pünktlich am Treffpunkt vor dem Büro der TUK (Trekking Union of Kyrgystan). Zusammen mit 18 weiteren Abenteuerlustigen aus aller Welt starten wir, mit etwas Verspätung, unsere Fahrt.

Von Bischkek aus geht es durch die Vorgebirgslandschaft tief in das Tian-Shan-Gebirge. Neben zwei Pausen legen wir einen Zwischenstopp auf dem Viehmarkt in Kochkor ein. Nach sechs Stunden erreichen wir endlich unser Jurtencamp am Ufer des Songköl.

Zuerst wird das Gepäck abgeladen und die Jurten bezogen. Direkt im Anschluss gibt es „Kaffee und Kuchen“ der kirgisischen Art, Tee und Süßgebäck. Danach macht sich die gesamte Gruppe plus Guide auf den Weg zum Ufer. Nach unserer Rückkehr zum Camp entscheiden wir, wegen des schlechter werdenden Wetters, den Reitausflug auf Sonntag zu verschieben. Nach dem köstlichen Abendessen und ein paar Runden Mafia wird es Zeit, eingehüllt in warmen Decken, ins Bett zu gehen.

Am nächsten morgen stärken wir uns durch ein wundervolles Frühstück und sind bereit für den Tag. Anstatt des geplanten Ausritts unternehme ich eine kleine Wanderung in die Moorlandschaft am östlichen Ufers. Zur Mittagszeit gibt es wieder Tee und Süßgebäck und dann ist es auch schon an der Zeit die Rückreise anzutreten.

Sechs Stunden später stehen Anna und ich wieder vor dem Büro der TUK. Nach einer kurzen Verabschiedung und dem Austausch von Kontaktdaten machen wir uns auf den Weg nachhause. Noch am selben Abend entscheiden wir uns die Wahlparty, der deutschen Botschaft, im Gasthaus „Steinbräu“ zu besuchen. Dort werde ich ein paar Würstchen essen, die mir noch zum Verhängnis werden sollen.

Impressions around Song-Kul Lake #nofliter #naturephotography #nature #kyrgizstan #suchdasweite

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Krankheit

Die nächsten zwei Wochen plagen mich erst eine Magenverstimmung aufgrund besagter Steinbräuwürstchen und dann eine Erkältung mit allem drum und dran. Und so verbrachte ich die Wochen ruhig und ohne große Abenteuer. Nachdem sich mein Körper wieder erholt hat geht das Abenteuer Kirgisistan weiter.

Novastan.org

Es ist Montag der 9. Oktober, ein normaler Schultag. Trotzdem sollte heute etwas besonderes geschehen. Mein Ansprechpartner und Kollege Stephan bittet mich ihn in die 10. N-Klasse zu begleiten. Wir stellen das Kooperationsprojekt zwischen der deutsch-französischen Internetzeitung Novastan.org und meiner Schule vor. Die Schülern der 10. N-Klasse werde als Vorbereitung für die DSD-Prüfung einen Artikel für Novastan.org verfassen. Hierbei werden sie wie klassische Journalisten Themen recherchieren, Interviews führen und ihre Ergebnisse in einem Artikel festhalten.

„Mein erstes Projekt“

Am Montag war es soweit, das Projekt der 9. und 10. Klasse wurde beim Goethe Institut eingereicht.

Bei diesem Projekt hielt sich mein Engagement noch in Grenzen, da ich leider erst kurz vor Einsendeschluss angefangen habe an meiner Schule zu arbeiten. Trotzdem hat das Beobachten und gelegentliche Helfen sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf mein nächstes Projekt.

Das Gymnasium Nr. 23

Es ist Freitag und meine erste Woche am Gymnasium Nr. 23 ist vorbei.
Seit Montag schnupper ich durch die Klassen.

Da waren die 10. und 11. Klasse die sich auf das DSD vorbereitet haben. Die Klasse 4N die sich sehr über Besuch aus Deutschland gefreut hat. Oder die 9G welche ich zusammen mit meinem deutschen Kollegen Andreas besucht habe. An meiner Schule wird Deutsch als Fremdsprache (DAF) ab Klasse 1 unterrichtet, deshalb werden alle Klassenstufen nochmals in N-Klasen und G-Klassen aufgeteilt. N steht hierbei für nemetskiy, das russische Wort für Deutsch. In den N-Klassen finden sich die leistungsstärkeren Deutschschüler des Jahrgangs wieder.

Und so schnell wie meine Woche begonnen hatte war sie auch wieder vorbei. Nun freue ich mich auf mein Wochenendtrip zum Songköl-See zusammen mit Anna.

Mein Wochenende in Bischkek

Es ist Sonntag, das Wochenende neigt sich dem Ende zu. Ab Montag beginnt mein Arbeitsalltag.
Wenn ich zurückdenke was ich alles erlebt habe.

Nachdem ich Freitags morgens total erschöpft, von meinem Flug, ins Bett gefallen bin und bis nachmittags geschlafen habe ging das Wochenende erst richtig los.
Ich verabredete ein Treffen mit Anna am Ala-Too-Platz, dem zentralen Platz in Bischkek. Von dort schlenderten wir durch die Stadt, vorbei an der deutschen Botschaft über den Bahnhof zu Annas Wohnung. Dort angekommen wurde ich erstmal vorgestellt und lernte Arslan und Adriane kennen.
Einige Zeit später ging es dann auch schon los, wir machten uns auf den Weg zum Zeppelins. Leider mussten wir feststellen, dass um 22 Uhr noch relativ wenig Kundschaft im Zeppelin war. Also entschieden wir kurzer Hand mit dem Taxi zum Coyote Ugly zu fahren. Auch hier war leider etwas tote Hose, deshalb entschieden wir uns Chebuck Pub aufzusuchen. Hier endete dann unser unfreiwilliger Pub-Crawl.

Am nächsten Tag stand für mich erstmal ein Treffen mit meinem Ansprechpartner an. Bei diesem wurden meine Fragen zu meiner Einsatzstelle sowie generelle Fragen zu Bischkek geklärt.
Am Abend war ich dann mit Anna und Adriane im Metro Pub verabredet. Als die zwei mit etwas Verspätung dort ankamen ging es direkt weiter zu einer privaten Party zu der uns Adriane freundlicherweise mitnahm. Auf der Party lernte ich viele interessante Leute aus allen Herren Ländern kennen.

Fazit zum Wochenende:
Bischkek ist multikulti und ich kenne momentan mehr Amerikaner, Südafrikaner, Griechen, Türken, Kasachen und Deutsche als Kirgisen. Hoffentlich wird sich dieser Zustand im Laufe meines Aufenthalts noch verändern.

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