Mexiko ist ein Land der Traditionen und Festlichkeiten. Um die vielen Feiertage, die hier sehr wichtig sind gebührend zu würdigen, werden am Colegio Humboldt viele Zeremonien und kleinere bis größere Feste abgehalten. Da es eine deutsche Auslandsschule in Mexiko ist, werden sowohl deutsche als auch mexikanische Traditionen gefeiert. Darunter sind beispielsweise der „Tag der deutschen Einheit“, „Muttertag“, „Vatertag“, „Frühlingsbeginn“, „el Día de México“, „el Día de la Famila Humboldt“, „el Día de los Muertos“ und das Highlight von Allen: „Das Oktoberfest“.
An fast all diesen Tagen gibt es morgens auf dem Hauptplatz der Schule eine 1-2 stündige Zeremonie. Bei dieser sind alle Schüler/innen, Lehrer/innen, Praktikanten/innen, Vorsitzende, Schulleitung und so weiter versammelt.
Nicht nur zu besonderen Festlichkeiten, sondern allein schon ein Mal im Monat wird eine Zeremonie gehalten.
Der Ablauf einer Zeremonie:
1. Lauf der Fahnenträger/innen der mexikanischen Flagge, begleitet von der mexikanischen Nationalhymne.
2. Lauf der Fahnenträger/innen der deutschen Flagge, begleitet von der deutschen Nationalhymne.
3. Rede des Schulleiters mit Danksagungen, etc.
4. Manchmal Aufführungen der Schüler oder Mariachis (Gesang, Tanz, Kunststücke, etc.)
Eine Besonderheit, die bereits mehreren deutschen neuen Kollegen/innen und mir direkt unangenehm aufgefallen ist, ist das halten der rechten Hand bei der mexikanischen Nationalhymne. Diese erinnert uns stark an den Hitlergruß. Hier in Mexiko ist Nationalstolz allerdings sehr groß geschrieben. Was auf Deutsche schnell bedrückend wirkt ist unter Mexikanern/innen eine Selbstverständlichkeit und sollte daher keineswegs abwertend beurteilt werden.
Die speziellen Tage laufen immer unterschiedlich ab. Am Vater- und Muttertag beispielsweise kommen das jeweilige Elternteil in die Schule und verbringen Zeit mit ihren Kindern bei einem Frühstück oder beim Spielen und basteln.
Am Tag der deutschen Einheit bringt jeder typisch deutsche Gerichte mit und den Tag über wird gegessen und andere schöne Dinge getan. Das gleiche am Día de México, nur mit typisch mexikanischem Essen.
El Día de la Familia Humboldt wird mehrmals im Jahr an Samstagen gefeiert. Dafür werden kleine Spiele und Sportaktivitäten, sowie ein Essens- und Getränkestand vorbereitet. Es herrscht unausgesprochene Anwesenheitspflicht für das Schulpersonal, Schüler/innen und Eltern.
El Día de los Muertos ist wahrscheinlich der größte Feiertag in Mexiko. Diesen werde ich nächstes Wochenende erleben und einen extra Beitrag darüber schreiben.
Das Oktoberfest ist am Colegio das größte Fest. Bereits Wochen vorher sieht man in ganz Cholula/Puebla Plakate dafür hängen und es ist als das bestbesuchte Schulfest in ganz Puebla bekannt. Und in der Tat. Am 11.10. wimmelte es auf dem Schulgelände nicht nur von Schülern/innen und Lehrpersonal, sondern gefühlt halb Puebla war anwesend. Jede Klasse hatte einen eigenen Stand mit verschiedensten Spielen und Aktivitäten. Dazu gab es Unmengen an Essen, wie Brezeln, Bratwurst, Käsespätzel und und und.
Was natürlich auf keinen Fall fehlen durfte war Bier! Um dieses richtig „bayrisch“ zu trinken war ein riesiges Bierzelt aufgebaut und es fand ein Bierkrugwetthalten statt.
Auf dem Sportplatz war zu dem Ganzen noch ein kleiner Rummel mit einigen Karussells aufgebaut.
Für alle Schulbesucher herrschte Anwesenheits- und Vorbereitungspflicht. Daher hieß das für Leherer/inne und Schüler/innen extra Arbeit am Wochenende. In der folgenden Woche machte sich das fehlende Wochenende bei allen durch Müdigkeit und Erschöpfung bemerkbar. Trotzdem war es ein gelungenes und spaßiges Fest.
Besitzt ihr Dirndle und Lederhose?
Eure Sophie
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