Informationen zum Busfahren

Eines meine erste Erlebnisse hier war das Busfahren. Und es ist jedes mal aufs Neue wieder eins. Jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich was am Busfahren ein Erlebnis sein soll. Das möchte ich euch gerne verraten.
Aus Deutschland bin ich es gewohnt nachgucken zu können wann der Bus fährt und dann pünktlich, oder besser etwas früher, an der dafür ausgeschilderte Haltestelle zu warten. Aber nix da in Mexiko! Die Busse haben keine Fahrzeiten, man sollte sich daher immer etwas Zeit mitnehmen, also früh genug losgehen. Die Busse kommen zwar in der Regel sehr häufig, aber man weiß es nie genau. Dazu kommt, dass die wenigsten Haltestellen ausgeschildert, geschweige denn erkennbar sind. Entweder man weiß wo sie sich befinden oder man muss eben irgendwo warten und hoffen. (Es lohnt meistens sich zu größeren wartenden Gruppen zu gesellen 😉 )
Also man steht an der richtigen Bushaltestelle und der Bus kommt und fährt einfach vorbei. Eine Frechheit oder? Nein, solange man kein Zeichen gibt, dass der Bus anhalten soll, tut er es auch nicht. Dafür kann man auch ein Handzeichen geben, wenn man nicht an einer Haltestelle steht und der Bus hält trotzdem an und sammelt dich ein. Das würden die meisten Busse in Deutschland wohl eher nicht machen.
Nun hat der Bus angehalten, man steigt ein und bezahlt das, für mich ungewohnt billige Busticket (ca. 6 Pesos pro Fahrt = 00,37 Euro). Der Bus fängt an zu rattern und fährt los. Die meist unebenen Straßenverhältnisse lassen einen im Bus ordentlich durchschütteln und wenn der Busfahrer mal einen sogenannten policía durmiendo, auf deutsch schlafender Polizist, übersieht, hat man das Gefühl gleich an die Decke geschleudert zu werden. Dies sind nämlich Bodenschwellen, die den Verkehr in Mexiko an Geschwindigkeitsüberschreitung hindern wollen. Wenn man sein Ziel erreicht hat heißt es wieder sich bemerkbar zu machen, damit der Bus auch anhält. Mein Eindruck war bisher, dass man dem Busfahrer einen großen Gefallen tun würde, wenn man aus dem Bus noch während der Fahrt hinausspringt, damit „unnötiges“ Anhalten vermieden bleiben könnte. Aber so beunruhigend das vielleicht klingen mag, ist es nicht. Ich bin bisher immer heil angekommen und für einen so günstigen Preis kann man auch mal ein bisschen Geholper auf sich nehmen. Wer das nicht möchte, dem bleiben in größeren Städten die U-Bahnen und ansonsten Taxi oder ganz nach dem Motto „Jeder Gang macht schlank“.
Ganz anders die Fernbusse. Hier werden für doch eher happige Preise sehr komfortable Reisemöglichkeiten geboten. Neben äußerst bequemen Sitzen bekommt man fast immer ein kleines Lunchpaket überreicht und kann während der Fahrt Filme schauen, Musik hören, Spiele spielen, etc. So lassen sich auch mal mehrere Stunden gut aushalten und diese sind bei den weiten Entfernungen in Mexiko kaum vermeidbar, wenn man etwas vom Land sehen möchte.
Macht´s euch bequem in euren Sitzen.
Eure Sophie

Bildquelle: http://squierj.freeyellow.com/animated-bus-0029.gif 12.April2015 12:00