Archiv des Autors: Sophia Jungblut

Warum Freitag mein Lieblingstag ist

Um 6.15 klingelt mein Wecker – wie jeden Tag. Ich schnappe mir eine dunkelblaue Jeans und mein weißes Schulshirt – freitags trage ich „uniform“. spätestens um 7 Uhr muss ich an der Bushalte stelle sein. Ein Bus, ein Sammeltaxi und 40-60min später bin ich dann in der Schule. Aber angekommen heisst nicht gleich angekommen. Freitags geh ich immer in die Pre-School (3-5 Jährige Kínder). Da muss ich aber erst mal hin kommen- etwa 10min später bin ich dann wirklich da. Wenn ich glück habe werde ich mitgenommen und spare mir das Sammeltaxi und das 10min laufen.
Auf den letzten Treppen nach oben (meine Schule ist nicht nur groß, sondern liegt auch zwischen zwei Bergen – ergo überall sind Treppen) begegnen mir die ersten Kollegen, Eltern und Kínder. Ich gehe direkt ins letzte Klassenzimmer – Nido A. Die Kínder sind alle 3 oder 4 Jahre alt. Es sind insgesamt 17 Jungen und Mädchen, denn seit Mai haben wir zwei neue Schüler. In einem Deutschen Kindergarten vielleicht nicht ungewöhnlich. Hier aber schon. Auch im Kindergarten beginnt man zum Schulanfang. Unsere neuen Schüler sind allerdings zugezogen, einer sogar aus Chile.
Allgemein ähnelt der Kindergaten hier schon mehr der Schule. Zwar gibt es am Anfang immer freie Zeit zum Spielen, dann Morgenkreis und im Anschluss einen Snack. Danach gibt es aber bestimmte „Einheiten“ wie zB.: Kommunikation/Spanisch, Sport/Motorik, Religión… und natürlich Einheiten mit der Klassenlehrerin. Dabei hat die Klasse immer eine Lehrkraft und ein Helferin – sie sind also doppelt und mit mir sogar dreifach besetzt.
Wenn ich morgens ankomme, bin ich manchmal die erste und manchmal komme ich mitten drinne. Die erste Stunde mag ich besonders- da bin ich noch fit und es wird gespielt. So habe ich morgens um 8 Uhr schon ein Rockkonzert erlebt – Genesis natürlich! Der dreijährige sagte dass mit einer selbstverständlichkeit. Manchmal machen wir auch Zirkus oder bauen Häuser und Türme.
Dann geht es in Routine-Morgenkreis. Es wird gesungen und gelacht. Dabei wird ¨spanisch und ein wenig englisch gesprochen -endlich mal kein deutsch!!
Nach einem kleinen Snack geht es raus, entweder auf den kleinen Spielplatz oder in den Innenhof, der alles bietet was ein Kinderherz verlangt. Von einem Haus zum spielen bis zu einer Verkleidungsecke mit Kostümen wie Spiderman, Prinzessinnen und sogar Holzpferdchen. Wenn einem dass nicht reicht geht es ans Türme bauen. So musste ich auf eine Stufe steigen und mir wurden die Steine gereicht, denn der Turm musste etwa 2 meter hoch sein. Warum auch nicht?

Und wenn das nicht reicht, schnappe ich mir ihr Spielzeug und renne weg – 10 Kinder schreiend und kreischend hinter mir her. So bin ich auch schon 15min mit 5 Gummitieren im Zick-Zack über den komplett Hof gerannt. Und habe am Ende natürlich „trotzdem“ verloren. Meine Kollegin fragt mich immer wer wohl mehr Spaß hat ich oder die Kinder – ganz klar ich! Die 10min danach ist mein Kopf zwar knall rot und möchte nur noch einen schluck wasser. So geht der Tag vorüber wir bastel, wir spielen, wir haben communicación (spanisch) und am Schluss gehen wir alle nach Hause.

Ich bin so gerne in der Pre-School weil ich dort einfach was anderes machen kann – es holt mich aus dem Alltag raus. Ich weis Freitags nie was mich erwartet, ich weis nur es wird Spaß machen. Und ich weis jetzt schon ich werde Freitags vermissen.

Houseless or let the games begin!

Die Woche begann eigentlich sehr ruhig. Zu ruhig. Montag wartete ich mal wieder vergebens auf meine Schülerinnen der 11. Klasse. Kurz vor ende der Stunde trudelten die ersten ein – Messe- was soll’s. Nächste Stunde – 10. Klasse – Examen. Und dann auch schon die letzte Stunde – 9. Klasse. Nichts besonderes. Aber am Ende der Stunde kam eine Schülerin zu mir und fragte: Sofie, was ist dein Haus? Ich darauf hin: Nicht was sonder wo ist dein Haus? Sie guckte mich verwirrt an und ich übersetzte auf spanisch. Daraufhin schüttelte sie den Kopf und sagte: Nein, Sofie. Dein „House“. Und zeigte auf das Plakat der „School Games“ die diese Woche sind.
Die ganze Schule (auch die Jungenschule) samt Kollegen, Administration und Eltern sind in vier Häuser eingeteilt (ja, wie bei Harry Potter). Es gibt St. Mark, St. Luke, St. Metthew und St. John (die vier Apostel) oder wie ich es immer nenne grün, rot, gelb und blau.
Ich musste meiner Schülerin also sagen, dass ich kein Haus habe. Ich hatte es nämlich noch nicht geschafft mir eins zu organisieren bzw. es einfach vergessen. Egal.
Am nächsten Tag wurde ich allerdings in der Pause von einer Horde 5. Klässlerinnen belagert die mich in drei Sprachen anschrieen und mich schon wieder nach meinem Haus fragten. Ich darauf hin wieder, ich habe keins. Ganz entsetzt schauten mich alle an, nach dem Motto: wie kann sie nur! Sie wollten mich gar nicht gehen lassen bis ich ein House ausgesucht habe. Aber so funktioniert das nun mal nicht. Ich fragte mich bei meinen Kollegen durch und fand schließlich auch raus wo ich ein House herbekomme. Schnell eine Nachricht geschrieben, dann hieß es abwarten. Nach Ende meines Unterrichts hatte ich dann die Antwort. Ich soll kommen und mir mein Tshirt abholen: St.John (blau). Gesagt getan. Ich glaube ich war noch nie so motiviert quer über das Gelände zu hetzen (meine Schule ist doch sehr groß). Glücklich bin ich mit meinem Tshirt nach Hause und wusste eigentlich immer noch nicht so recht was mich am nächsten Tag erwarten wird. Ich wusste nur dass die einzelnen Häuser gegeneinander ankämpfen in Disziplinen wie Volleyball, Basketball oder Fußball. Ich wusste auch, dass die Lehrkräfte mit machen können (Betonung auf können).
Gestern in der Schule mit meinem neuen Tshirt angekommen, ging es dann los. Meine Lehrerin war heute gar nicht da, also irrte ich erst mal nur herum, bis mich eine Kollegin einfach mitschleppte. Und zwar zur Anfangszeremonie. Es wurde gejubelt, getanzt gesungen gelacht und am Schluss, wie bei den Olympischen Spielen das Freuer angezündet. Maskottchen durften natürlich nicht fehlen. Jetzt ging es also los. Massen von Menschen (beide Schulen zusammen haben etwa 2000 Schüler_innen) strömten in alle Richtungen, immerhin ist die Schule mit 60 ha nicht gerade klein und ein Großteil davon sind Sportanlagen. Mit einer Kollegin aus „meinem Haus“ ging ich dann zum ersten Volleyball spiel: Mixed-Middel-School. und irgendwie verweilte ich den ganzen Tag beim Volleyballfeld. Zwischendurch schaute ich mir noch Basketball, Schwimmen und turnen an, aber das Volleyballfeld hatte einen großen Vorteil – es hat ein Sonnensegel. Denn obwohl die Tage der Winter offiziell begonnen hat, knallte heute den ganzen Tag die Sonne. So sah ich heute allerlei Volleyballspiele, mal gewannen wir, mal verloren wir und der Tag trödelte an mir vorbei. Damit nicht genug, die School-Games gehen noch 2 Tage weiter. Wie bei all den Menschen irgendwer den Überblick behalten kann frage ich mich trotzdem.

Für mich war der Tag etwas ganz anderes, etwas vergleichbares habe ich in Deutschland noch nie erlebt. Sport und Wettbewerb hat hier einen ganz anderen Stellenwert. Auch wenn es einigen schwer fällt zu verlieren und manche bei ihrem Einsatz im Spiel übertreiben, steht Spaß und Zusammenhalt im Vordergrund. Immerhin gibt es auch für Team-Spirit und Benehmen punkte fürs Team

Einmal quer durch Lima

„chaotisch, laut, anstrengend, nervenaufreibend, lang, unorganisiert, planlos, heiß, voll, nervenaufreibend, Zeitverschwendung, stickig….“

Das sind nur eine der wenigen Worte die fallen, wenn man über den Straßenverkehr in Lima spricht. Und ich muss sagen an Tagen, an denen ich 20 Minuten für einen Kreisel brauche, ist meine Geduld auch am Ende. Aber denkt man darüber nach, ist natürlich viel los auf Limas Straßen, denn immer hin leben hier 13 Millionen Menschen, die zur Arbeit wollen, in die Schule müssen, sich mit Freunden Treffen. Der durchschnittliche limeño sitzt 4h am Tag im Bus bzw. steckt im Verkehr.

In Deutschland leben ich in einer Stadt mit fast 1,5 Millionen Menschen, wir haben über 8 U-Bahnlinien, diverse S-Bahnen, Trams, Busse, Taxis. Jetzt multipliziere ich die Einwohnerzahl mit 8 und streiche U- und S-Bahnen, so wie Trams. Dagegen ist der Verkehr bei einem Bayern München spiel wohl eher nix. Möchte ich dann wirklich in München im Straßenverkehr unterwegs sein?! Immerhin stehe ich auch so schon mal in München im Stau.

Aber zurück nach Lima. Früher gab es Lima auch eine Tram, leider wurden die Stationen in den 80er und 90er Jahren Zielscheibe von terroristischen Anschlägen (Peru hatte bis zum Jahr 2000 Probleme mit inländischem Terrorismus). Nach den ersten Anschlägen wurde der Tramverkehr eingestellt. Terrorismus ist auch ein Grund warum die geplante U-Bahn noch nicht existiert. Eine weitere Zielscheibe für Anschläge. Momentan gibt es eine S-Bahn Linie und eine Busspur, mit verschiedenen Linien, die beide parallel Lima von Norden nach Süden durchqueren. Eine U-Bahn die Callao und la Molina (Ost-West) verbindet ist in Planung, Besonders die Hauptverkehrsstraße Javier Prado würde dadurch entlastet werden.

Aber man hat was man hat. Ich habe anfangs nicht daran geglaubt, dass ich jemals durch das Bussystem durchblicken werde. Aber mittlerweile kenne ich mich doch ganz gut aus. Und wenn ich mal eine Strecke nicht kenne, probiere ich einfach neue Busse aus oder checke die Ruten auf der App TuRuta, diese gibt mir zumindest Anhaltspunkte. Denn das System ist eigentlich ganz einfach, alle Busse haben Nummern (diese merke ich mir meistens nicht). Dann stehen immer die Start- und Zielorte oben in der Windschutzscheibe (dafür muss man die Namen der einzelnen Viertel kennen). Sonst stehen an der Außenseite der Busse die Straßen oder Viertel dran, die sie entlang fahren. Aber die einfachste Orientierung für mich sind die Farben. Jede Linie hat eine Farbe bzw. ein Muster. Nur die wenigsten Kombinationen gibt es doppelt und dann helfen einem die Start- und Zielorte.

Auch wenn ich mir manchmal den Verkehr manchmal wegwünsche, probiere ich gerne neue Wege aus und schaue (am besten von einem Sitzplatz aus) dem Treiben um mich herum zu.

In Lima regnet es nie?!

Eigentlich hatte ich unter diesem Titel etwas ganz anderes geplant. Ich wollte darüber schreiben wie hoch der Wasserverbrauch in einzelnen Gegenden in Lima ist und inwiefern Wasser Teil der Menschrechte ist. Doch jetzt kam alles ganz anders.

Schon als ich im September angekommen bin erzählten mir alle : „In Lima regnet es nie!“. „Toll“, dachte ich mir „Regenschirm umsonst gekauft!“. Und tatsächlich ist das Klima hier sehr seltsam, meistens ist der Himmel bewölkt und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Geregnet hat es aber nicht. Regen in Lima war für mich ein leichte nieseln, auch schon eine Seltenheit, aber immer noch kein richtiger Regen.

Während es in Lima trocken bleibt, herrscht in anderen Regionen Regenzeit. So regnet es in den Anden und der Selva (Regenwald) viel. Die (Nord-)Küste bleibt aber weitergehend trocken. Aber auch etwa 20km von Lima entfernt gab es schon im Januar heftige Regenfälle. Auch Anfang März auf meiner Heimreise nach Lima sah ich, dass die Panamericana beschädigt ist und kurz danach mussten wir mitten in der Wüste einen Fluss überqueren, der über die Autobahn lief. Ich habe mir nichts dabei gedacht, aber letzte Woche hat sich alles geändert.

Dienstag auf Mittwoch Nacht hat es in Lima geregnet, so stark dass am nächsten Tag noch Wasser auf den Straßen stand. Gegen 10/11 Uhr viel dann das Wasser aus, gegen Nachmittag/Abend soll es wieder kommen. Am Abend hatten wir immer noch kein Wasser, derweil sahen wir in den Nachrichten was die Huaycos (Schlammlawinen, die bei starken Regenfällen entstehen). Ganze Regionen wurden zerstört und Familien verloren ihr zu Hause. Am gleichen Abend erfuhr ich, dass die Schulen geschlossen bleiben.

Das Wasser kam 4 Tage lang nicht zurück, zwischen durch bekamen wir Wasser von der Nachbarin und stellten fest, dass unsere Tanks noch voll sind, dass Wasser nur nicht hinunterfließt. Auch konnte ich mich zwischendurch bei einer Freundin duschen, die noch Wasserreserven hatten. Gegen Samstag Abend kam wieder Wasser aus den Leitungen, Sonntag früh waren die Leitungen wieder leer. Jeden Tag wird versprochen, dass das Wasser wieder kommt. Erst am Abend und dann am nächsten Morgen – ich glaub schon gar nicht mehr dran. Es ist seltsam all die überfluteten Regionen zu sehen und zu wissen, dass uns das Wasser abgestellt wurde – Sparkurs??

Zu dem Leitungswasser kam noch ein anderes Problem – Trinkwasser. In meiner WG kochen wir das Wasser eigentlich immer ab oder filtern es. Das Wasser aus der Leitung ist sonst nicht trinkbar. Jetzt wo wir kein Wasser bekommen müssen wir uns welches kaufen – einfacher gesagt als gemacht. Schon Freitag Mittag schrieb mir eine Freundin etwas panisch es gebe kein Wasser mehr in den Supermärkten. Auch ich bin dann Mittag mit einer Freundin in den Supermarkt – die Wasserregale waren fast leer – es gab nur noch Wasser mit Sprudel oder Geschmack. Wir schnappten uns die letzten großen Flaschen mit Sprudelwasser – immerhin wohnen wir zu 6. Während unseres Einkaufs wurden wir vermehrt darauf angesprochen wo wir das Wasser gefunden haben, und ob es noch welches ohne Sprudel gibt. Die Menschen, die es sich leisten können,  fingen an Wasser zu horten. Auf der anderen Seite wurde auch viel Wasser für Hilfsaktionen gekauft. Heute waren wir in einem Supermarkt, der gar kein Wasser mehr hatte – nur noch Limos. Morgen wollen wir mit allen leeren Flaschen in die Uni gehen und hoffen, dass die Trinkwasserspender noch gehen. Laut den Nachrichten ist auch der Kauf von Trinkwasser rationiert.

Seit gestern sind auch die ersten Meldungen nach Deutschland übergeschwappt und ich werde vermehrt gefragt wie es mir geht. Es ist nicht da erste mal, dass ich so lange kein Wasser habe. Allerdings fühle ich mich etwas hilflos –  ich habe keine Ahnung ob sich die Situation bessern wird und obwohl es mich nervt kein Wasser zu haben, weiß ich auch, dass es einigen Menschen viel schlechter geht als mir im Moment. Ich sitze eigentlich nur hier und warte. Was anderes kann ich nicht tun. Ob ich mich eingeschränkt fühle kann ich nicht sagen, ich kann mich immer noch frei bewegen und fast alles machen was ich sonst auch so mache.

 

 

Warum ich im Amazonasbecken Barfuß laufen wollten…

Jetzt aber mal von Anfang an. Anfang Februar bekam ich besuch aus Deutschland, zwei Tage später ging es dann auch schon los nach Iquitos. Iquitos ist eine klein wirkende, aber eigentlich gar nicht so kleine Stadt ( 500.000 Menschen) im Regenwald Perus. Erreichen tut man sie nur per Flugzeug oder Boot, wir wählten aus Zeitgründen ersteres. Angekommen akklimatisierten wir uns einen Tag, bevor es dann in den Regenwald ging. zwei Boot, sieben deutsche und ein Peruaner später waren wir in unserem Camp – unsere Heim für die nächsten 4 Tage. Nach einem kurzen Mittagessen ging es auch schon los. Drei deutsche wurden gegen drei Frauen aus Uruguay ausgetauscht. Anweisung vom Guide: lange Sachen (Arme und Beine) und Gummistiefel – meine Leggins mit Kleid wurde abgesegnet. Schnell eine kleine Tasche gegriffen und das nötigste rein geworfen – Handy lass ich lieber im Camp, aber Regenponcho und Kopfleuchte sollte mit. Keine schlechte Idee, denn noch als wir im Boot saßen, fing es an zu regnen. Egal! Irgendwann hielten wir „mitten im nirgendwo“ im Dickicht am Rande des Flusses an. Austeigen! Ein Guide vorne Raus und einer hinterher ging es los – einfach mitten durch. Noch planschten wir fröhlich mit unseren Gummistiefeln in den Fützen. Leider wurde diese immer größer. Erst ging das Wasser bis zu den Haxen, dann bis zu den Knien und am tiefsten Punkt warteten wir Hüfttief durchs Wasser. Kein Problem, wenn der Boden unter uns geteert wäre, war er aber leider nicht. Manchmal balancierten wir auf Baumstämmen oder anderen Unebenheiten, manchmal fühlte sich der Boden unter uns an wie Treibsand und manchmal blieben wir in Wurzeln stecken. So auch ich. Ein Teufelskreis, denn bleibt man mit einem Fuß stecken, verlagert man automatisch das Gewicht auf den anderen, der wiederum automatisch tiefer rutsch. Beim ersten mal konnte ich mich noch ohne Mühe befreien, beim zweiten mal verlor ich fast meinen Gummistiefel und beim dritten mal zog ich mit beiden Händen an meinem Schuh – nix half!! Ich steckte zu tief fest. Die Guides eilten mir zu Hilfe – und weiter gings. Ich steckte sage und schreibe 10 mal fest und schon nach dem zweiten Befreiungsversuch waren meine Schuhe so voller Schlamm, dass ich nicht mehr richtig mit den Füßen rein kam. Mir kam recht schnell der Gedanke einfach die Schuhe zurück zu lassen und Barfuß weiter zu gehen. Ich verwarf den Gedanken ganz schnell wieder. Am „Ufer“ angekommen kippte ich den Schlamm und das Wasser aus den Schuhen und weiter gings. Auf unserem Weg sahen wir auch Tiere (Affen, Spinnen, Schnecken…), aber was mich wirklich beeindruckte war die Landschaft selbst. Die ganzen Pflanzen – alles so grün. Dabei vergaß ich sogar, dass mich die Moskitos von allen Seiten attackierten. So schön ich alles in diesem Moment fand so schrecklich war der nächste. Ich war ganz vorne, nur der Guide vor mir. Wir mussten wieder durchs Wasser – was solls, nass sind wir eh schon alle. Er drückte mit dem Fuß einen Baumstamm nach unten, auf dem wir balancieren können. Kaum auf dem Baumstamm hält er kurz inne, auf meine Frage was denn sei, sagt er: Ach es ist nur ein Alligator. In meinem Kopf fing alles an zu flackern, mein Herz schlug laut. Ein A-l-l-i-g-a-t-o-r????! Ich fragte zwei mal nach und wäre am liebsten umgekehrt. Unseren Guide hat das Tierchen gar nicht gestört. Mich dafür um so mehr. „Bei meinem Glück werde ich sicher ausrutschen – dem Alligator direkt ins Maul“ war mein etwas melodramatischer Gedanke. Im trockenen angekommen jubelte ich innerlich und lies mir das Tier noch einmal zeigen – ich sag nur noch den Kopf unterblubbern. Mittlerweile war es auch schon dunkel und wir waren auf dem Weg zurück zum Boot. Im Camp angekommen – erst mal duschen, essen und schnell ab ins Bett.

Die nächsten Tage waren eher entspannt – das Touri-Programm was ich von Anfang an erwartet hab: Bootstour, Tierreservate, rosa Delfine suchen und fischen.

#BeBoldForChange

Heute ist der 8. März – Internationaler Frauentag. Bis heute früh für mich ein Tag wie jeder andere, bis ein Kollege auf der Arbeit kurz inne hält und mir gratuliert – zum Weltfrauentag. Das ist mir noch nie passiert. Heute ist nämlich kein Tag wie jeder andere!

Während ich Fotos oder Viedoss auf Instagram und Facebook sehe, die zeigen was heute in der Welt gescheht, stelle ich mir immer mehr die Frage: Was für eine Rolle haben Frauen in Peru?!

Ich arbeite in einer Mädchenschule, etwa 80% meines Kollegiums ist weiblich. Aber warum?! Schon ganz am Anfang ist mir aufgefallen, dass an die Mädchen ganz andere Anforderungen gestellt werden, als an Jungen. Mädchen werden dazu erzogen stark zu sein, ihnen werden soziale Eigenschaften anerzogen und auferlegt, gleichzeitig wird aber auch Wert auf „Nachteilsförderung“ im naturwissenschaftlichen Bereich gelegt. Auch Sport kommt nicht zu kurz: Volleyball und Basketball ganz vorne. Und nicht zu vergessen Kunst. Mädchen werden zu „Alleskönnerinnen“ erzogen. Sie müssen sich ihrer Gesellschaft anpassen – nein! der männlichen Gesellschaft anpassen. Die Ansprüche an sie sind hoch, die Konkurrenz untereinander größer. Nur wenige tanzen aus der Reihe. Sie sind die Zukunft – aber sollte es das einzige Ziel der Zukunft sein starke Frauen zu erziehen?! Sollten wir nicht eine gleichwertige, gleich Starke Gesellschaft heranerziehen?!

Auf meiner Suche durch WorlWideWeb fand ich auch den World Report 2016 zu den Menschenrechten. Er zeigte mir Statistiken die ich eigentlich schon längst kannte, die ich aber längst nicht mehr im Kopf hatte. In meinem Spanisch-Kurs im Januar haben wir über politische Themen diskutiert, so auch über Genderdiscrimination. Wir waren 6 Frauen aus drei Ländern (USA, Peru, Deutschland). Frauen in Peru erfahren häufiger häusliche Gewalt (weitaus mehr als in Deutschland) und das Gesetz schützt sie nicht davor. Auch die Rate von Vergewaltigungen stieg in den letzten Jahren an, und dabei wird sich nur auf die offiziellen Zahlen berufen, die dunkle Ziffer wird weitaus höher vermutet. Auch Abtreibung wird immer wieder im Zusammenhang mit Frauenrechten genannt – in Peru ist es Verboten, Ausnahmen gibt es eigentlich keine. Aber auch im Alltag müssen sich Frauen mehr gefallen lassen. So ist die 2./3. Frage bei einem Job-Interview ob sie Verheiratet ist oder Kinder hat. Die Antwort (oder Nicht-Antwort) darf mit einbezogen werden, ob eine Frau die Stelle bekommt.

Jetzt habe ich viel dazu geschrieben, gegen was Frauen „ankämpfen“ müssen. Jetzt möchte ich aber lieber schreiben was ich, in Peru, gesehen habe. Ich kenne natürlich nicht alle Frauen und habe nicht mit allen ein persönliches Verhältnis, das alles beruht auf meiner persönlichen, subjektiven Erfahrung und soll keines Wegs Männer schlecht dastehen lassen.

Wenn ich an die Frauen hier denke, denke ich an herzliche Menschen. Menschen die mir geholfen haben, wenn ich mich verlaufen habe, die mich angelächelt haben wenn ich einen schlechten Tag hatte, die ohne mich zu kennen mich angesprochen haben und mir von sich erzählt haben. Frauen die ihr eigenes Geschäft haben und gleichzeitig ihre Familie lieben. Frauen,die jeden Tag Opfer bringen. Frauen, die nie aufgegeben haben. Frauen, die an allen anderen vorbei gerannt sind, um ans Ziel zu kommen. Frauen, die dankbar sind für ihre eigenen Privilegien.  Frauen, die stolz darauf sind wer sie sind. Frauen, die immer positiv sind…

Zum Schluss möchte ich noch einer ganz besonderen Frau, die leider gerade nicht in Peru ist, danken – nämlich meiner Mutter. Ohne sie wäre ich niemals jetzt da wo ich bin. Sie hat mich immer und in allem Unterstütz wo und wie sie nur kann. Und auch wenn ich es nicht immer gesagt habe bin und werde ich immer dankbar sein für alles was sie für mich getan hat. Denn ohne unsere Mütter sind wir niemand. DANKE MAMA!!!

Crazy Christmas- Oder ich will hier nicht mehr weg!

Am 24. ging es los. Ich fuhr morgens früh zum Flughafen – am Malecón vorbei und durch Callao. Am Flughafen selbst war es super voll – überall Menschen. Die Schlange zu meinem Schalter erstreckte sich quer durch den Flughafen, anscheinend gehört der 24. zu den Tagen an dem die meisten Menschen fliegen. Nach fast einer Stunde war ich am Schalter angekommen und beeilte mich zu meinem Gate zu kommen – mein Ziel Bogotá. Leider flogen wir etwa 45 später ab als geplant und in Bogotá angekommen, bemerkte ich dass meine Sim-Karte hier gar nicht funktioniert. Ein bisschen gestresst und nervös machte ich mich auf durch diverse Kontrollen und Immigration. Kaum im Ankunftsbereich angekommen hörte ich schon: „Sophiaaaaaaa“. Juliana (meine kolumbianische Freundin, die ich aus Deutschland kenne) und ihr Vater haben mich netterweise abgeholt. Weihnachten und Neu Jahr werde ich mit ihr und ihrer Familie verbringen und dann versuchen noch so viel wie möglich von dem Rest Kolumbiens zu sehen.

Kaum bei Juliana zu Hause angekommen ging es auch schon mit ihren Eltern weiter, zu einem späten Mittagessen. Im Restaurant angekommen trafen wir auf Julianas Geschwister. Meine erste kolumbianische Mahlzeit – ich total überfordert.  In dem Restaurant gab es verschiedene „Stationen“, mit verschiedenem Essen (Fleisch, Fisch, Salat, Saft…), bevor wir alle loszogen erinnerte uns Julianas Mama daran, dass wir am Abend noch mal Essen und sie den ganzen Tag gekocht hat. Ich – immer noch total überfordert – lies Juliana für mich entscheiden. Wir teilten uns einen Arepa (Maisteig, gefüllt mit Käse) und ich aß noch eine Art Bohnen-Suppe in die ich noch andere Sachen (wie Reis und Avocado) reintat. Es kam jedoch immer noch mehr auf den Tisch und am Ende waren wir alle gesättigt und nahmen die Hälfte des Essen mit. Zurück zu Hause, machten wir erst mal eine Pause. Weihnachten geht hier in der Familie erst um 21/22 Uhr los. Gefeiert wurde mit etwa 10 Leuten. Erst wurde viel geredet, dann getrunken – meine erste Begegnung mit Aquardiente – es wurde gebetet und jeder erzählte was er_sie sich für das neue Jahr wünscht bzw. erhofft. Zum Schluss wurde laut und schief gesungen. Um kurz nach 12 wurde sich Umarmt und gefeiert wie bei uns Neujahr – ¡Feliz Navidad! Dann ging es ans Geschenke auspacken (es dauerte etwa 1,5 Stunden – ein Geschenk nach dem andern und die Story dazu). Gegen drei Uhr nachts haben wir dann doch noch alle etwas gegessen. Ich bin dann um halb vier Tot ins Bett gefallen, wohingegen der Rest der Familie noch bis 5 Uhr weiter feierte.

Am 25. ging es dann weiter nach einem Frühstück/Mittagessen (aus den ganzen Resten vom Vortag) sollte ich eine „Familien-Tradition“ kennen lernen- Tutti-Frutti. Ich hatte keine Ahnung was mich erwarten sollte – sie redeten immer von einem Spa – einem sehr seltsamen Spa. Im Endeffekt eine seltsame Sauna. Wir saßen in Badeanzug und Bademantel in Dampfbädern die jeder ein anderes Aroma hatten (Zitronengras, Eukalyptus, Mandarine, Ananas…), dazu tranken wir frischen Saft und lachten viel. Kaum zurück zu Hause ging es auch schon weiter zu der Großmutter und den restlichen Verwandten – Juliana hat sechs Cousinen (teilweise schon mit Kindern). Ich wurde sehr herzlich aufgenommen. Es wurde gegessen, wieder lange Geschenke ausgepackt und viel gelacht. Ich hatte noch nie ein so großes Weihnachten. Es hat super viel Spaß gemacht – aber ich war sehr froh, dass Weihnachten nur bis zum 25. ging. Am 26. mussten Juliana und ich uns erst mal erholen.

Julianas Familie hat mich so herzlich aufgenommen. „Unser zu Hause ist dein zu Hause„. Ich fühle mich nach ein paar Tagen schon so erholt, dass ich gar nicht mehr gehen will. Vor allem der flauschige Teppich in Julianas Zimmer wird mir fehlen 😉

781 Sterne später

Mittlerweile hat die Schule Ferien, trotzdem möchte ich hier die Chance nutzten etwas über meinen letzten Monate in der Schule zu schreiben.

Im November hieß es zum ersten mal alleine Unterricht zu halten. Dafür brauchte ich kein Artikulationsschema, keine hörgeschädigten spezifische Maßnahmen und kein gestresstes Wochenende an dem ich mir den Kopf zerbreche und eine Idee nach der anderen verwerfe – auf der Suche nach der „perfekten“ Stunde. Nein! Diesmal hatte ich das Glück alles vorbereitet zu bekommen. Sechs Stunden sollte ich alleine halten, in der 9.,10., und 11. Klasse. Die Lehrerin bereitete mir alles vor, kopierte alle Arbeitsblätter und ging mit mir jede Stunde durch. Leider sollten aus den sechs Stunden nun vier werden, denn zwei Klassen schrieben an dem einen Tag, während des Deutschunterrichts, ein Examen. Auch gut. Montag morgen saß ich immer noch leicht erkältet und viel zu früh an meinem Arbeitsplatz und ging die drei Stunde für den Tag durch. Kurz vor Unterrichtsbeginn ging ich ins Klassenzimmer und wartete….und wartete…und wartete. Genauer gesagt  wartete ich 35min bis die ersten eintrudelten. Nach 40min waren alle da. Sie hatten einen Vortrag von einer Universität, der sich leider etwas gezogen hat. In den letzten 5min noch anzufangen, hätte auch nichts gebracht, also ließ ich sie gehen. Die zwei anderen Stunden liefen mehr oder minder geplant. Das eine Arbeitsblatt (Dativ und Akkusativ) bereitete den Schülerinnen der 9. Klasse Probleme und so musste ich kurzerhand improvisieren und die komplette Stunde und auch die nächste umstellen. Sonst habe ich schon mittlerweile mehrere Stunden vertreten oder alleine gehalten.

Parallel dazu begannen die Vorbereitung auf das A1 (Klasse 5 und 6), dass wir dieses Jahr zum ersten Mal in der Schule gemacht haben. Wir haben Probeexamen mit den Schülerinnen geschrieben und im Unterricht für den mündlichen Teil der Prüfung geübt. An einem Tag schrieben die Schülerinnen dann die drei schriftlichen Teile (Hörverstehen, Leseverstehen und schriftliche Kommunikation), diese mussten natürlich auch korrigiert werden. Also setzte ich mich an dem Nachmittag hin und korrigierte 4 Klassensätze. Dabei bekamen die Kinder keine Noten, sondern 1-3 Sterne in jeder Kategorie. Das schöne dabei ist, dass jedes Kind mindesten einen Stern in jeder Kategorie bekommt und auch jedes Kind am Ende ein A1 Diplom hat. Ein paar Wochen später wurde dann das mündliche Examen abgenommen. Dieses besteht aus einem Frage-Antwort-Teil und einem „Freien-Teil“ zu einem bestimmten Thema. Für den zweiten Teil bereitet ich etwa 20 Zettel pro Klasse mit verschiedenen Themen vor (Mein Haus, meine Familie, meine Schule…). Am Tag der Prüfung teilten wir uns dann auf, zwei meiner Kolleginnen fingen an die Klasse 7A zu prüfen, während ich parallel mit meiner anderen Kollegin die Klasse 7B prüfte. Es war super schwer für mich, da ich in der 7B nur selten im Unterricht war und die Namen noch nicht kannte, die vorbereiteten Namensschilder, waren durch die langen Namen der Mädchen leider auch sehr klein geraten und die ersten Minuten war ich total überfordert. Doch dann bin ich rein gekommen und immerhin waren wir zu zweit und hatten vorbereitete Bogen. Das gleiche Prozedere wiederholten wir mit den sechsten Klassen. Die Schülerinnen haben in allen vier Kategorien sehr gut abgeschnitten, viele sogar mit insgesamt 12 Sternen. Das Ende müsste man meinen – leider nein, denn jetzt ging es an die Zertifikate. Die Zertifikate waren zwar schon vorgedruckt, mit Name und Geburtsdatum, aber die Sterne waren leider noch auf jedem Zertifikat weiß. Also bekam ich kurzerhand drei Goldstifte in die Hand und begann zu malen. Die ersten paar Stunden waren ja noch ganz angenehm – ein Lückenfüller für zwischendurch – doch irgendwann wollte ich nur noch fertig sein. Nach 781 Sternen war ich es dann auch endlich. Wie lange es gedauert hat – ich will es gar nicht wissen.

4 Stunden Salsa und es ging noch weiter…

Aber jetzt erst mal von Vorne.

Die letzte Woche begann unspektakulär. Ich kenne mittlerweile alle Klasse, jedoch kaum einen Namen. Das ist bei über 200 Schülerinnen in gut einer Woche auch schwer. Am Donnerstag fand in der Schule ein „Musikfest“ statt, zudem sogar Gäste aus Kolumbien angereist sind. Was genau dort vor sich geht, sollte ich erst am Abend selbst erfahren. Das CAM (Certamen de Audición Musical) gibt es seit 15 Jahren und stand dieses Jahr unter dem Motto „Erik Satie“. Abends in der Schule angekommen wuselte es nur von Menschen. Vor allem von Kindern und Jugendlichen, die aus ganz Peru und Kolumbien angereist sind, darunter auch eine Förderschule. So ganz wusste ich noch nicht was mich erwarten sollte. Es gab eine Ausstellung von Bildern zu Erik Satie, diverse musikalische Einlagen und auch einige Theaterstücke. Von einer Kollegin wurde ich dann in einen Saal geführt in dem es weiter gehen sollte. Dort standen, außer Reihen von Sühlen, „Prüfungs“-Tische mit kleinen Schreibtafeln und Kopfhörern. So langsam dämmerte es mir, dass es sich nicht um einen Musikwettbewerb handelte wie ich es mir vorgestellt habe. In dem Wettbewerb traten 60 Schüler_innen unterschiedlicher Schulen an. Es wurden erst 15, dann 10 und zum Schluss 5 Sekunden Sequenzen aus verschiedenen Stücken von Erik Satie abgespielt. Parallel schrieben die Schüler_innen einen Code auf ihre Tafel, die sie auf ein Signal hochhoben. Jedes Stück hatte einen eigenen, speziellen Code. Nach der 3. Runde verlief der Wettbewerb nach dem K.O. System. Falscher Code – Raus! So ging es bis nur noch einer übrig geblieben ist. Es war kaum zu glauben, aber es war spannender als es sich anhört und ich fieberte mit meiner Schülerin mit. Wie viele andere hat sie es leider nicht geschafft. Ich war erschrocken wie viele nach ihrem Ausscheiden anfingen zu weinen. Aber leider konnten nicht alle den ersten Preis haben – ein zweimonatigen Schüleraustausch nach Deutschland.

Jetzt aber endlich zum Salsa. Ich bin Freitag nach Hause gekommen und traf dort sofort auf meine zwei Mitbewohnerinnen. Mit ihnen war ich verabredet, ihre Universität feierte ein Jubiläum und sie hatten mich eingeladen mitzukommen. Um fünf kamen wir an der Universität an, sie ist nicht weit weg von unserem Haus. Die Party war auf einem riesen Feld und ähnelte an ein Festival. Auf dem Gelände wurde eine Bühne aufgebaut und es gab ein paar Stände mit Essen und Trinken. Dort angekommen trafen wir noch weiter Freunde meiner Mitbewohnerinnen, die mich alle herzlich begrüßten. Wie in Deutschland auch wurden die Sachen in die Mitte geworfen und ein Kreis drum herum gebildet. Im Verlauf des Abends waren wir bis zu 35 Menschen in einem Kreis. Die Stimmung war gut. Kurz nachdem wir ankamen, fing eine Salsa-Band an zu spielen. Ich selbst hatte vorher noch nie wirklich Salsa getanzt. Aber dank meiner Zumba-Stunden in Deutschland (Hier ein dank an Laura), fing ich nicht bei Null an. Und so ging es los, erst eine, dann zwei, dann drei und dann vier Stunden. Zwischen durch haben ein paar DJs aufgelegt, es lief Electro, Pop und Rock. Die Stimmung war immer gut. Um halb 10 wollten meine Beine einfach nicht mehr, ich war am Freitag morgen auch früh aufgestanden und musste auch Samstags arbeiten. Also ab nach Hause und Beine hoch. Mein Schrittezähler zeigte mir an diesem Tag über 30.000 Schritte an.

Zum runden Abschluss der Woche war ich gestern (Sonntag) mit einigen Freundinnen im Ballett- Schwanensee. Es war einfach wunderschön. Das Theater war erst vor kurzem renoviert und erinnerte mich ein Wenig an zu Hause. Wir haben ganz oben gesessen, aber trotzdem gut gesehen und ich genoss es einfach mich von Musik und Tanz berieseln zu lassen