Vorbereitungsseminar

Die ersten 10 Tage des Freiwilligendienst bestanden aus dem Vorbereitungsseminar am Werbellinsee (ca. 60 km nördlich von Berlin). An diesem haben alle 330 Freiwillige, die jetzt für 6 oder 12 Monate ins Ausland gehen, und ein paar „In-Comerinnen“, die für 3 Monate in Deutschland sind, teilgenommen. Das Seminar bestand aus Homezones, Workshops, Infoveranstaltungen und den Partnertagen.

Die Homezones waren Kleingruppen, die nach den Einsatzländern geordnet waren. Beim Zwischenseminar werden wir (fast) alle aus dieser Gruppe wiedersehen. In meine Homezone waren Spanien, Italien, Mazedonien und Griechenland eingeteilt. Wir haben uns echt alle gut verstanden, worüber ich sehr froh bin! In der Zone haben wir verschiedenen Thematiken bearbeitet.

Die Workshops konnte man wählen und diese wurden dann zugeteilt. Es gab immer eine sehr große Bandbreite an Themen. Am Dienstag sind wir nach Berlin gefahren, um dort verschiedene Stadtführungen zu haben. Ich hätte die Beschreibung meines Projekts jedoch lieber vernünftig lesen sollen, denn ich war im einzigen Workshop, der keine Stadtführung war. Stattdessen saßen wir nur in einem kleinen, dunklen und stickigen Theater in Neukölln. Danach hatten wir noch einen Termin bei Politikern, der aber schon sehr interessant war.

Für uns drei Freiwillige, die im Deutschen Archäologischen Institut arbeiten werden, ist der erste Partnernachmittag ausgefallen und deshalb sind wir nach Berlin ins Pergamonmuseum gefahren, was echt sehr beeindruckend war.

Am Donnerstag ging es dann für uns drei wieder nach Berlin zur Zentrale des DAI. Dort haben wir erst einiges Allgemeines erfahren, bevor wir das ganze Institut gezeigt bekommen haben. Ich fand sowohl das Gebäude als auch den persönlichen und freundlichen Umgang sehr schön! Danach haben wurde uns noch die die wissenschaftlichen Labore gezeigt in denen Tier- und Menschenknochen und Botanik untersucht werden. Dieser Tag war mein absolutes Highlight!

Man hat auch sehr viele Leute kennen gelernt, wodurch sicher einige Freundschaften entstehen werden. Mir hat es auch sehr gefallen, dass die meisten sehr offen sind. Durch die viele gemeinsame Zeit hat man auch vergessen, dass man sich erst seit ein paar Tagen kennt.

Fazit: Ich fand das Seminar deutlich besser als erwartet, weil die Themen doch viel tiefgründiger waren und man noch einiges gelernt hat. Außerdem lernt man sehr viele neue Menschen kennen. Allerdings kann man auch nicht leugnen, dass es sehr anstrengend war

Vorbereitung

Übermorgen ist es soweit:

Mein Freiwilligendienst beginnt mit einem Vorbereitungsseminar.

Dafür werden alle Freiwillige, die durch Kulturweit entsendet werden, zum Werbelinsee fahren. Dieser liegt 60 km von Berlin entfernt. Ich habe mir schon mal Bilder von unserer Unterkunft im Internet angeschaut, weil ich neugierig war, was da auf mich und die anderen zukommt. Das Seminar wird 10 Tage dauern und ehrlich gesagt kann ich mir noch nicht so ganz vorstellen, was wir die ganze Zeit dort machen werden. Ich habe ein bisschen Angst davor, dass es für mich anstrengend wird. Dennoch freue ich mich auch meine Mit-Freiwilligen kennen zu lernen.

Am Dienstag wurde für mich eine Überraschungs-Abschiedsparty organisiert. Unter einem Vorwand hat mich eine gute Freundin zu unserem Schießstand „gelockt“, wo viele Freunde auf mich gewartet haben. Die Überraschung war sehr gelungen und wir hatten einen tollen Abend! Es ist schon echt traurig, sich von so vielen Freunden verabschieden zu müssen. Heute war ich mit drei guten Freundinnen noch ein letztes mal Eis essen, was sich bei uns in der Schulzeit zur Tradition entwickelt hat. Zwei von ihnen gehen auch für ein oder ein halbes Jahr weg, weshalb es ein Abschied für uns alle war.

Noch bin ich gar nicht so stark aufgeregt, was vielleicht daran liegt, dass ich nach dem Vorbereitungsseminar noch ein paar Tage nach Hause komme, bevor es dann richtig nach Athen losgeht. Trotzdem stellt sich die Frage, wie ich alle meine Sachen, die ich mitnehmen will, in meinen Koffer bekommen soll. Außerdem weiß ich nie so genau, ob ich nicht doch etwas zu organisieren vergessen habe.

Während ich eigentlich noch für mein Abitur hätte lernen sollen, habe ich schon angefangen mein Neugriechisch aufzufrischen. In der Schule hatte ich 4 Jahre lang Altgriechisch und habe mein Graecum dadurch. Vor unserer Studienfahrt nach Griechenland im letzten Herbst habe ich ein 3/4 Jahr an einer Neugriechisch AG teilgenommen und dabei ein bisschen was gelernt. Allerdings habe ich es nicht so ganz richtig anwenden können. In Athen muss ich auch einen Sprachkurs besuchen, allerdings dachte ich, es wäre nicht schlecht jetzt schon mal ein bisschen zu lernen. Mein absolutes Lieblingswort bzw. Phrase ist „ετσι κι ετσι“ (etsi ki etsi), was soviel wie „so lala“ bedeutet. Das Lesen und Schreiben fällt mir eigentlich relativ leicht, weil es zum Altgriechischen fast gleich ist, aber die Aussprache und das Textverständnis ist noch sehr ausbaufähig.

Also: Γεια σας und bis bald!

 

Herzlich Willkommen

Schön, dass du meinen Blog ließt! Ehrlich gesagt, habe ich keine richtige Ahnung, wie man einen Blog schreibt, aber ich werde es einfach versuchen.

Der Titel dieses Blog „Die Geschichte endet nicht mit uns“ ist ein Zitat, das Sokrates zugeordnet wurde. Ich fand es passend, da die Geschichte Athens nicht mit dem Tod dieses Philosophen endete, sondern immer weiter läuft, sodass ich jetzt auch für ein halbes Jahr diese Stadt erleben darf. Und es werden sicherlich auch in 2400 Jahren andere Menschen nach Athen reisen.

Ich werde im Deutschen Archäologischen Institut Athen arbeiten und freue mich darauf sehr. Seit der 7. Klasse möchte ich Archäologe werden und möchte durch den Freiwilligendienst entscheiden, ob ich Archäologie wirklich studieren soll.

Ich habe letzten Herbst auf einer Studienfahrt Athen kennen und lieben gelernt und habe mich deshalb besonders über meine Zuteilung gefreut.

Einerseits freue ich mich total auf dieses einmalige Erlebnis, darauf eine andere Kultur und Menschen kennen zu lernen, selbstständig zu werden und meine eigenen Entscheidungen zu fällen. Anderseits habe ich auch ein bisschen Angst, auf mich alleine gestellt zu sein. Immer steht die Frage im Raum, wenn ich mich mit Freunden treffe „Sehen wir uns nochmal bevor ich dann so lange weg bin?“. Es ist auch ein ziemlich schade so viele Einladungen und Veranstaltungen zu verpassen. 

Ich hoffe, dass ich diesen Blog regelmäßig führe und von interessanten Dingen berichten kann.